Als ich dieses Grinse-Gesicht von Lars Klingbeil gesehen habe, der wie ein dummdreister Pennäler sich darauf freute vor der Presse nun verkünden zu dürfen, daß die Partei den “Rassisten” Sarrazin los sei, da hatte man den Eindruck, dem geht jetzt einer ab, der ist wie im Rausch. Was für ein aalglatter, gebügelter Fuzzi. In solchen Momenten, die nur das Leben schreibt, weiß ein jeder, diese Partei ist am Ende. Der Merkelismus der letzten Jahre hat austauschbare Politiker-Darsteller hervorgebracht, da läuft es einem kalt über den Rücken. Politiker, die den eigenen Staat und seine Institutionen der Gewaltenteilung schwer beschädigt haben. Diese Frau als Gallionsfigur einer vernagelten links-ideologischen Politiker-Kaste, einer gleichgeschalteten Medien-Phalanx und eine systemisch ignorierte Opposition hinterläßt eine sehr gespaltenes Land, daß hoffentlich mühsam wieder zu sich kommen kann.
Die Hanseln von der SPD sind kurz vom Ziel, jegliche Restintelligenz in der Partei ausgemerzt. Ich frage mich immer wieder, wie eine ganze Partei sich selbst so annihilieren kann, aber dann schaue ich hoch und sehe die AfD, die zur Zeit ähnlich erfolgreich ist, wenn auch mit einem völlig anderen Spektakel. Die FDP sieht man schon lange nicht mehr, die sind irgendwo zwischen gelben Pullover, Guidos 18% unter dem Schuh und dem Produkt von falsch verstandener Demokratie im Osten völlig in der Versenkung verschwunden. Allerdings ohne Streit und Krach, ohne Sarrazin oder Kalbitz, die sind einfach alle gelb vor dem gelben Pullover geworden und schwupps, waren sie weg. Was bleibt noch? Der Robert, der sich weder mit Bafin noch mit irgendwas auskennt und sein Baerböckchen, dass mit Charisma und Fachkenntnis so gut ausgestattet ist wie eine Berliner Sozialwohnung mit Meeresblick und dann kommt…? Angela und der Bayer. Alles andere als ein Erdrutsch Sieg dieser Profiteure der Inkompetenz und Blödheit der Anderen wäre eine große Überraschung.
In Deutschland ist die Ehre eine alte stolze tüddelige Dame. Was ist Stolz? Ein in Deutschland abtrainiertes, weil mordlüsternes Bausteinchen, alter weißer Männer und außerdem voll NA ZI! Den Menschen unterhalb des Weißwuschtäquators müssten Sie ggf. noch tüddelig erklären, aber das kann auch im Wörterbuch oder der Suchmaschine nach Wahl gefunden werden. Das Merkwürdige ist jedoch, dass Stolz und Ehre nur in D bzw. Nordeuropa in Form der alten Dame, die als Objekt der Begierde spätestens mit den 68ern aus der Mode gekommen ist, gesehen wird. Bei den hinzuströmenden ist sie allgegenwärtig und jeder behauptet sie zu besitzen und gegen alle Arten von Unbill schützen zu müssen. Sie wird in den Kreisen - genau wie der Stolz - über vieles, wenn nicht gar über alles gestellt. Wird sie verletzt oder beleidigt, kann z.B. das Leben der Schwester komplett an Wert verlieren. In dieser Gemeinschaft ist sie das Topmodell, die Frau Nummer eins, das non plus Ultra! Diese gänzlich unterschiedliche Gewichtung von Stolz und Ehre in den hier in D aufeinander treffenden Kulturen verhindert n.m.M. die Integration. Wenn Stolz und Ehre in der einen Gruppe die alte tüddelige Dame ist, aber in der anderen Gruppe „the most beautiful girl“ ist, passt es halt nicht. Analog können Sie zum Beispiel ein Kobe-Steak und eine Veggi-Wurst auf einen Grill legen, aber Sie brauchen nicht hoffen, dass der Kobe-Steak-Liebhaber und der Veggi-Wurst-Liebhaber sich darüber einig werden, was das schmackhaftere Grillgut ist. In der Regel müssen Sie sogar damit rechnen, dass mindestens einer von beiden für einen getrennten Grill plädiert…
Sarrazin war ein Vorzeige-Sozialdemokrat, als er 2008 – als stinkreicher Banker und Vorständler – Hartzern ein reichhaltiges Tagesmenü für knapp 4 Euro zusammenstellte, ihnen zum Sparen der Heizkosten das Tragen von Wintermänteln in der Wohnung empfahl, sie kollektiv als Warmduscher verhöhnte und eine drastische Reduzierung der Grundrenten verlangte. Sarrazin war nicht mehr tragbar, als er den Islam und muslimische Parallelgesellschaften anprangerte. Unglaublich, was also als sozialdemokratisch und als untolerierbar gilt. Die SPD war und ist weder mit noch ohne Sarrazin erträglich.
Vielleicht ist es sportlicher Ehrgeiz, der Herrn Sarrazin antreibt? Ich verstehe das auch nicht so recht, weil er doch froh sein müsste, aus dieser kommunistischen Agglomeration von bösartigen Dummen und Größenwahnsinnigen herausgewachsen zu sein. Werter Herr Bonhorst, Ihr süffiges Stück gefällt mir gut; ich finde es sehr bekömmlich. Der SPD mit ihrem Führungsduo habe ich das Attribut waboresk (~kafkaesk) zugewiesen. Die Klinkigt-Zeichnung spiegelt es recht schön.
Ist die “SPD” überhaupt noch eine Karikatur wert?
Tiefes, geradezu frommes Aufatmen jetzt natürlich auch bei Pöbel-Ralle, werter Herr Bonhorst. Garantiert! Twitterte der doch schon am 23. Januar diesen Jahres, anlässlich der damaligen Entscheidung: “Gut dass wir uns nicht länger für die törichten, dumpfen und rechten Sarrazin-Ergüsse zu Flüchtlingen, dem Islam oder anderen Geschmacklosigkeiten rechtfertigen müssen! Die Entscheidung war überfällig. Die SPD stand und steht für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität!”
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