Niemand hat die Absicht, eine Corona-Impfpflicht einzuführen.
So etwas wie „Grundrechte“ gab es in der DDR nur auf dem Papier. Wer in der DDR einen „Ausreiseantrag“ stellte, dem wurde von Mielkes Aasgeiern das Leben zur Hölle gemacht. Die Stasibürokraten dachten sich immer neue Schikanen aus, um die Menschen davon abzuschrecken, dem sozialistischen Paradies per erlaubtem Antrag den Rücken zu kehren. Berufsverbot, die Kinder durften nicht studieren, erzwungene Wohnortswechsel mit Reiseverboten und vieles andere mehr erlaubten kein normales Leben mehr. Man glaubt nicht, wie erfindungsreich Bürokraten beim Schikanieren der Bürger sind.
Der Rostocker OB Madsen ist Däne und war bisher durch seinen halbwegs vernünftigen Coronakurs ein politisches Ausnahmephänomen und entsprechend populär. Das muss ihm zu Kopf gestiegen sein. In einem Interview sagt er:
„Der Alltag für Ungeimpfte muss unangenehmer sein, dann überlegen sich die Leute, ob sie sich nicht doch lieber impfen lassen. Das gilt auch auf europäischer Ebene. Du willst nach Malle? Okay. Aber bitte nur geimpft.“
Da gefällt sich ein Bürokrat in Erpressung der Bürger. Ich wusste bisher nicht, dass es die Aufgabe eines Bürgermeisters ist, seine Bürger zu duzen und ihnen das Leben „unangenehm“ zu machen, um seine persönliche Sicht über die Sinnhaftigkeit der Corona-Impfung durchzudrücken.
Lieber OB Madsen, Ihre Ideen sind noch ausbaufähig. Warum sollten „Ungeimpfte“ die Rostocker Straßen betreten dürfen? Oder gar einen Rostocker Supermarkt? Warum sollten „Ungeimpfte“ bequem und angenehm die Rostocker Öffis benutzen dürfen? Oder warum sollten die Kinder von „Ungeimpften“ in die Schule dürfen? Schauen Sie doch mal in Mielkes Richtlinie 1/76, da gibt es noch viele nützliche Hinweise für die Durchsetzung ihrer Beglückungsideen.
Madsen trendy am Stehschreibtisch
Das Eigentor von OB Madsen wird umso größer, wenn man seinen Ausführungen zum Fest des Aufstiegs von Hansa Rostock folgt, in denen er sich selbst und „diverse Virologen“ wiederlegt: „Genau aus diesem Fenster hier habe ich am 22. Mai auf 7000 Menschen geschaut, die den Aufstieg von Hansa Rostock gefeiert haben. Ohne Maske, bestens gelaunt, sehr eng beieinander. Mein Gott, dachte ich damals, hoffentlich geht das gut. Am nächsten Tag meldeten sich diverse Virologen zu Wort und waren sich ganz sicher: Das wird ein Superspreader-Event... Nach 14 Tagen war dann klar: Es hat bei dieser Jubelfeier nicht eine einzige Infektion gegeben. Da war ich schon sehr erleichtert.”
Woher weiß OB Madsen, dass die 7.000 feiernden Rostocker nicht „Ungeimpfte“ waren und seine ganze Impferpressung völlig sinnlose Schikane ist. Und weiß OB Madsen auch, dass es Menschen gibt, denen ihre Ärzte von einer Impfung abraten? Dass es „Ungeimpfte“ gibt, die genesen sind? Dass es Menschen gibt, die mit der Impfung noch nicht dran sind? Woher weiß Herr Madsen, dass nur „Ungeimpfte“ das Virus weitertragen können? Und dass es in Deutschland ein verfassungsmäßiges Grundrecht darauf gibt, über seinen eigenen Körper zu entscheiden, auch wenn ein medizinischer Laie wie Madsen eine Impfpflicht durch die Hintertür einführen will? Wenn das nicht so wäre, hätte BK Merkel längst die allgemeine Impfpflicht eingeführt.
Der Welt-Artikel zu OB Madsen [kostenpflichtiger Artikel, Anm. d. Red.] ist reich und gut bebildert. Es sind nicht nur die Bilder von dem Massenauflauf am 22. Mai zu sehen, sondern auch ein paar Bilder des Oberbürgermeisters in seinem Arbeitsumfeld. Madsen trendy am Stehschreibtisch in Laufschuhen mit Carbon-Bike im Hintergrund, Madsen mit „Smilecity-Hoody vorm Smilecity Bild. Ich kann mich beim Ansehen dieser Bilder des Eindrucks einer enttäuschenden Selbstgefälligkeit des Herrn nicht erwehren.