Ungefähr 150 Landwirte haben Robert Habeck bei seiner Rückkehr aus dem Urlaub abgepasst und aus Protest die Anlegestelle einer Fähre blockiert.
Plötzlich begegnete der Minister einigen jener Menschen, zu deren Lasten er regiert. Protestierende Bauern haben am Donnerstag eine Fähre blockiert, auf der sich Wirtschaftsminister Robert Habeck befand, meldet welt.de. Das hätten ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sowie die zuständige Polizei-Leitstelle auf bestätigt. Dem Bericht zufolge sollen sich Landwirte im Kreis Nordfriesland binnen weniger Stunden privat und über Facebook-Gruppen für einen spontanen Protest zusammengeschlossen haben und mit Traktoren zum Fährhafen Schlüttsiel im Kreis Nordfriesland gefahren sein, wo das Schiff mit dem Minister erwartet wurde.
Habeck, sei von einem privaten Besuch auf der Hallig Hooge zurück gekommen und hätte „aus Sicherheitsgründen“ nicht an Land gehen können, wie der Ministeriumssprecher gegenüber WELT mitgeteilt habe. Es hätte eine „sehr aufgeheizte Stimmung“ geherrscht. Auch von Seiten der Polizei sei von einer „sehr, sehr gereizten Stimmung“ gesprochen worden. Rund 150 Demonstranten hätten sich versammelt, 30 Polizisten seien im Einsatz gewesen, um den Minister vor dem Bauernprotest zu schützen.
Laut SHZ soll Habeck den Demonstranten angeboten haben, bis zu drei von ihnen für ein Gespräch an Bord zu lassen. Aber die Landwirte hätten gefordert, Habeck solle mit einem Megafon zu allen sprechen oder von der Fähre kommen. Letzteres hätte dann angeblich sein Sicherheitspersonal verboten.
25 bis 30 Bauern hätten dann versucht, die Fähre am Ablegen zu hindern, woraufhin Polizei Pfefferspray und „leichte körperliche Gewalt“ gegen die Demonstranten eingesetzt habe. Verletzte soll es nach Polizeiangaben nicht gegeben haben. Habeck sei dann mit seiner Frau und seinen Personenschützern zunächst zur Hallig Hooge zurückgekehrt und hätte sich am Abend auf den Weg aufs Festland gemacht. Die Polizei ermittle jetzt wegen Landfriedensbruch.
AKTUALISIERUNG:
In einer früheren Version dieser Meldung wurde die zu diesem Zeitpunkt auch in der Welt verbreitete Darstellung übernommen, dass die anderen Passagiere die Fähre in Schüttsiel hätten verlassen können. Dort steht, aktualisiert mit Stand 15.03 Uhr, jetzt unter dem gleichen Link:
"Die Fähre im Hafen von Schlüttsiel mit Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) an Bord ist nach Angaben der Wyker Dampfschiffs-Reederei am Donnerstagabend um ein Haar von Demonstranten erstürmt worden. Dies habe der Kapitän im letzten Moment verhindert, indem er wieder ablegte, sagte der Geschäftsführer der Reederei, Axel Meynköhn, der dpa am Freitag. Alle etwa 30 Fahrgäste, die von den Halligen kamen, seien am Verlassen der Fähre gehindert worden."