Manfred Haferburg / 23.04.2020 / 13:00 / Foto: Pixabay / 39 / Seite ausdrucken

Politik mit Maske

Wenn es nicht so traurig wäre, wäre der Umgang mit der Corona-Krise eine Posse. So aber ist es eher ein absurdes Theater, das die Unfehlbaren aus Wissenschaft und Politik dem staunenden Publikum auf der öffentlich-medialen Bühne aufführen.

Professor Wiehler vom Robert-Koch-Institut hatte schon reichlich Pech beim Kommunizieren. Erst hatten die Wissenschaftler das Virus nicht richtig ernst genommen: „Insgesamt gehen wir davon aus, dass sich das Virus auf der Welt nicht sehr stark ausbreitet“ (22.01.2020). Am 01.03. dann wurde Alarm geschlagen: „Es ist eine ernste Situation, ich fordere alle Bürgermeister und Landräte auf, Ärztinnen und Ärzte ihre Krisenpläne zu aktivieren…“ Am 11.03. dann: „Dass man mit dem Lockdown etwas aus einem Land abhalten kann, ist naiv…“ Er erläutert dann noch, dass sich 60 Prozent der Deutschen mit Covid anstecken werden – das sind 50 Millionen Deutsche. Noch härter trieb es der „Top-Virologe“ der Charité Christian Drosten. Er rechnete am 13. März öffentlich damit, dass in Deutschland langfristig 278.000 Todesopfer durch Corona zu beklagen sein werden. Da frage ich mich doch, wozu diese Genauigkeit bei einer solchen Glaskugelprognose? Sollte hier Wissenschaftlichkeit vorgeführt werden? Oder weht das Wissenschaftsmäntelchen nur im Regierungsdarmwind?

Ähnlich wie in der Wissenschaft lief es in der Politik. Wochenlang wurde regierungsseitig abgewiegelt. Am 14. März warnt das Bundesministerium für Gesundheit vor „Fake News". Es kursierten angeblich "Gerüchte im Netz", wonach die Bundesregierung weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens plane. „Achtung Fake News!  Es wird behauptet und rasch verbreitet, das Bundesministerium für Gesundheit / die Bundesregierung würde bald massive weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen. Das stimmt NICHT! Bitte helfen Sie mit, ihre Verbreitung zu stoppen“. Das erinnert stark an Walter Ulbrichts Bonmot: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“. Denn wenige Tage später ordnete die Bundesregierung genau diese „Fake-News“-Maßnahmen an.

Am ersten April warnt der Verfassungsschutz vor einer Instrumentalisierung der Corona-Krise durch Rechtsextreme. Das Virus finde in der rechtsextremistischen Szene "große Beachtung", sagte Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der Wochenzeitung "Die Zeit". Die Pandemie werde zum Anlass für Versuche genommen, das „Vertrauen in die Bundesregierung zu untergraben, Verschwörungstheorien zu verbreiten und Migranten als Überträger des Virus zu brandmarken". Da ist es gut, dass das Virus in der linksextremistischen Szene keine Beachtung findet.

Verbrannte und vernichtete Masken

Jetzt wird allerorten eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit eingeführt. Eines ist allerdings auch klar: Masken gibt es nicht genügend zu kaufen. Und wenn, dann sind es aus Stoffresten zusammengeschusterte, völlig überteuerte und unwirksame Seuchenlappen – zumindest sind sie es dann, wenn sie ohne Kochwaschen mehrmals benutzt werden. Und die „führenden Virologen“ haben sich selbst einen Maulkorb verpasst und finden’s gut.

Es gibt unterschiedliche Gründe für den Maskenmangel. Belgien ließ 2019 60 Millionen Masken verbrennen, um Lagerkosten zu sparen. Andere Medien berichten in Belgien von Schlamperei, die 38 Millionen Masken vernichtete. Auch in Frankreich wurden die Maskenvorräte vernichtet, um Lagerkosten zu sparen. Alles, was noch übrig war, ließ Macron am 19. Februar nach Wuhan schicken. Später ließ er durch seine Regierungssprecherin verkünden, dass Masken nutzlos sind

Deutschland schaffte erst gar keine Masken an. Und was noch da war, wurde von Außen-Heiko im Februar nach Wuhan gespendet: 15 Tonnen Schutzausrüstung. Wen wundert es, dass noch bis Ende Februar auch in Deutschland führende Virologen die Nutzlosigkeit von Masken verkündeten. Derzeit sind diese Schutzmittel sogar in den Krankenhäusern knapp. Und in Frankreich ist den Apotheken per Regierungsdekret verboten, Masken an Nichtmediziner zu verkaufen.

Kein Journalist kommt in dieser Misere auf die Idee, zu fragen, warum ein Land, das sich als eine der führenden Industrienationen der Welt sieht, außerstande ist, einen Pfennigartikel in genügender Zahl zum Schutz der eigenen Bevölkerung bereitzustellen. Stattdessen verbreiten die Gleichschritt-Medien unfassbare Bastelanleitungen. Da sollen sich die Leute aus Küchenpapier, Klebestreifen und Gummiringen oder gar Staubsauger-Beuteln und Damenstrümpfen ihre „Alltagsmasken“ selbst basteln. Das erinnert peinlich an deutsche Kriegszeiten und an die DDR. Dort wurde auch die Verantwortung für die Unfähigkeit der Regierung aufs Volk abgewälzt und aufs „Volksmasken-Basteln“ gegen chemische Waffen verwiesen.

Demnächst ein neues Maskenproblem?

Doch alles hat ein Ende. Stellen Sie sich vor, der Juni ist gekommen, die Pandemie ist über den Berg. Der „Ausstieg“ aus den Corona Maßnahmen ist unter voller Gesichtswahrung der beteiligten Wissenschaftler und Politiker vollzogen. Jeder ist froh: Dank der Mutti der Porzellankiste sind wir mit dem Leben davongekommen.

Und plötzlich, aus heiterem Himmel, treffen die von Gesundheitsminister Jens Spahn in China bestellten Schutzmasken ein – für jeden Bundesbürger 10 Stück, vom Baby bis zum Greis. Insgesamt 800 Millionen Nase-Mund-Masken in kleidsamem Krankenhausgrün. Was machen wir damit?

Hier einige Ideen:

  1. Schwarz färben und der Antifa spenden
  2. Klopapier ist immer noch Mangelware…
  3. Im 20iger Pack als Babywindeln anbieten
  4. Eine sexy Bademode für Männer kreieren
  5. Heiko Maas bitten, sie erneut solidarisch an China zu verschenken

Noch eine Idee: Ehe jetzt ein Politiker mit Fliege auf die Idee kommt, das Tragen mittelalterlicher Schnabelmasken in der Öffentlichkeit zu fordern, möchte ich der Politik und den führenden Virologen noch eine schöne Alternativlösung des leidigen Maskenproblems vorschlagen: Tragt doch statt nicht vorhandener Masken ein formschönes Eichenbrett vor der Stirn, das hält dicht und bietet was fürs Auge.

Foto: Pixabay

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Rudi Knoth / 23.04.2020

Sie haben Damenstrümpfe genannt. Soll das in der Weise geschehen, wie das Bankräuber oder Einbrecher machen? Wenn sich dann jemand solch einen Strumpf über den Kopf zieht und in die Bank geht, dann will er/sie also nur die Leute vor Corona schützen?

Karsten Dörre / 23.04.2020

Das Tragen von Niqab und Burka sind zudem eine Solidaritätsbekundung zum jetzt einsetzenden Ramadan. Völker- und Religionspflege sind wichtig. Sehen wir das Irrentheater der deutschen Bundes- und Landesregierungen positiv. Gibt ja eh derzeit nichts zu lachen.

Michael Dost / 23.04.2020

So langsam fällt mir das Masken-Bashing auf den Wecker. Natürlich kann man witzeln: “Die Virenschutzmaske hält ihren Virus warm und feucht und bewahrt ihn zuverlässig vor dem Absterben.” Auch für diesen Witz gibt es keine Evidenz. die Situation ist offenbar wie bei Naturheilmitteln : Es ist aus Erfahrung plausibel, dass es eine Wirkung gibt. Jedoch existieren keine Studien darüber. wie groß er ist. Folglich kann kein “Experte” belegt absolute Behauptungen dazu abliefern. Aus diesem Blickwinkel müssen sowohl die Einschätzungen von Doktor Fliege-Allwissend als auch von Doktor Montgomery bewertet werden. Der Schutz von Träger und Umfeld mag bei Selbstbau-Masken aus Küchenpapier und Klebeband nicht hoch liegen. Aber schon durch Kombination von drei Maßnahmen, die die Infektionsgefahr um jeweils nur die Hälfte reduzieren, kommt man nach den Regeln der Statistik auf eine um das mehr als fünffache reduzierte Gesamtinfektionsgefahr und kann so im gesamtgesellschaftlichen Maßstab einen Infektionsreproduktionsfaktor von drei auf das Ziel von <1 senken. Wahrscheinlich ist genau das in Deutschland passiert:  Der von Epidemiologen gefunene Reproduktionsfaktor von nahe 1 schon vor dem Lockdown könnte mit der Vorsicht von Menschen zu tun haben, die bereits zu einem frühen Zeitpunkt zum Abstand halten, verstärkter Hygiene und Vermeidung intensiver Kontaktsituationen führte. Nur eine Hypothese, die sich aber in der Rückschau bestätigen könnte. Die Diskussionen über “alles oder nnichts”  in Bezug auf das Maskentragen sollte einer Betrachtung weichen,  in der die Kombination mehrerer schützender Maßnahmen den Schwerpunkt bildet.  Mit anderen Worten:  Mund-Nase-Abdeckungen ersetzen n i c h t das Abstand halten und das Händewaschen und umgekehrt, aber sie ergänzen es in sehr vernünftiger Weise. Auf Basis dieser Strategie wäre meines Erachtens sogar die Ausrottung des Virus in Deutschland und die Sicherung gegen ein erneutes Eindringen denkbar

Bruno Didrichsons / 23.04.2020

Na ja, einige asiatische Länder haben das Ganze offensichtlich auch mit Hilfe von Masken ganz gut in den Griff gekriegt (z.B Taiwan gestern: ca. 420 Infizierte, 240 Genesene, 6 Tote!). Die Masken scheinen also doch nicht ganz daneben zu sein. Aber unabhängig davon, wenn ein Minister bei einer absehbar drohenden Epedemie tonnenweise Schutzausrüstung ins Ausland verschenkt, während im eigenen Land nicht einmal das medizinische Personal genügend hat, müsste der Mann sofort zurücktreten. Habe in den Systemmedien nichts davon gehört! Im Gegenteil, überwiegend Lobhudelei und Propaganda für die Regierung! Man glaubt es nicht!

Wilhelm Lohmar / 23.04.2020

Welcher Anteil an den Entscheidungen und Anordnungen von Politik und Verwaltung zu Covid-19 geht eigentlich auf den Medienhype in dieser Sache zurück? Vor einem halben Jahr noch haben beispielsweise der Herr Schellnhuber und der Herr Latif ein Rollenfach besetzt, in dem jetzt u.a. Herr Drosten glänzt: Weltuntergangsapostel! Und Weltuntergangsapostel werden von den allermeisten Medien anscheinend mit großer Begeisterung begrüßt. Daß die Politik ihrerseits jetzt dankbar auf das Pressegetöse reagiert ist normal, wenn auch vielleicht bedauerlich.

Dov Nesher / 23.04.2020

Der Umgang mit dem Maskenthema bis in den Februar hinen ist tatsächlich eine Posse. Falsch ist jedoch, dass das selbst herstellen von Masken unnütz ist. Das mit dem Küchenpapier ist vermutlich tatsächlich Quatsch. Nachgewiesen sind jedoch die Filterwirkung von Baumwolle (sehr praktisch, weil relativ wenig Atemwiderstand und dazu noch heiß waschbar) und vor allem von bestimmten Staubsaugerbeuteln, nämlich denen mit Allergiefilter. Die Filterwirkung war in Tests fast so gut, wie die von FFP3-Masken. Allerdings bei leider vergleichbarem Sturmwiderstand (mit den Masken) und nur bedingter Wiederverwendbarkeit. Doppelt gelegter Baumwollstoff hat in Tests nur etwa doppelt so viele Viren durchgelassen wie eine professionelle FFP2 Maske. Es ist nicht besonders schwierig die so zu konstruieren, dass sie einigermaßen dicht sind. Jetzt muss man sie nur noch regelmäßig wechseln und korrekt handhaben… und nicht in die Augen fassen. Dann ist es sogar ein ganz passsbler Schutz für den Träger.

giesemann gerhard / 23.04.2020

Diese Gummiringe bei den Bastelanleitungen erinnern mich immer an den Vorgang des “Eindünstens”, Methode Weck. Montgomery hat da mal was angedeutet ... . Die Chirurgenmasken im OP würde ich allerdings schon ausnehmen - oder sind die alle blöd seit Jahrzehnten? Gefühlt seit Semmelweis? Falls ja, dann könnte man da doch jede Menge Geld sparen, oder? Mir scheint, die Helden der Pandemie betreiben so eine Art Management by Mushrooms:  Firstly, keep them in the dark. From time to time open the box, pour a load of shit over them, and secondly, close the box again. Deswegen ist die korrekte Terminologie auch “shitdown”, nicht etwa “shutdown”, schon gar nicht “lockdown” - da bleibt die box ja dauerhaft zu, zumindest das Obertor der “lock ” (=  Schleuse), sodass der ganze Laden fortwährend im Unterwasser dümpelt ... . Flußabwärts. Spätesten auf Meereshöhe ist aber Schluss - macht nix, der Meeresspiegel steigt bekanntlich. Mamamia.

Werner Kirmer / 23.04.2020

auf den Punkt gebracht. Aber Viren sind Konsens, d.h. wir glauben daran, wissen aber nichts. der Virologe Dr. Lanka hat 100 000 Euro für den Nachweis eines Masernvirus ausgelobt. Das Geld wollte sich bisher nur einer verdienen, ist aber beim Nachweis gescheitert. Eine Gefahr sie unsichtbar ist, wie des Kaisers neuen Kleider ist ein excellentes Mittel um Panik und angst zu verbreiten und gefügige Untertanen zu belohnen. Bis einer sagt, der ist ja nackt!

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