@thomas taterka: Absolut d’accord, Jacky Brown ist ein großartiger Film mit einem raffinierten Plot, einer reanimierten Pam Grier, einem charismatischen Robert Forster (leider im vergangenen Jahr verstorben) und vielen Zitaten und Anspielungen. Und ich liebe es, wie Robert de Niro sich der quasselnden Bridget Fonda entledigt. Übrigens gibt es in “Kentucky Fried Movie” eine schöne Parodie auf “Foxy Brown” mit Titel “Cleopatra Schwartz”. Darin auch ein Rabbi vorkommt :-)
@E.Albert/Claudius Pappe: Man kann sich auch wehren. Seit Jahren kaufe ich bei einem „gehobenen“ Modeversender gut und gern ein. Das heißt, ich kaufte. Vor ein Wochen erhielt ich nämlich einen sehr schick und ansprechend aufgemachten Prospekt mit sehr schöner Mode – aber keinem einzigen weißen Model! Umgehend habe ich den Leuten meinen Unwillen kundgetan und darum gebeten, mich aus ihrer Kundendatei zu streichen. Eine Antwort habe ich nicht erhalten.
…Liebesgrüße aus Stockholm, Sorry…
Jane Bond wird gegen das Klima kämpfen und gegen Killerviren. Die nächsten Filme heißen: Dr. CO, Cold Finger, Liebesgrüße aus Moskau, Wie ich lernte die Maske zu lieben, Man niest nur zweimal, Corona Royale. – Kämpfen? Da sind sie wieder, meine drei Probleme. Jane schwallt sich die Welt schön. Jane vergiftet jeden männlichen Konkurrenten. Und Jane unterwirft sich dann dem künftigen Vater ihrer Kinderschar. – Man muss sich Jane glücklich vorstellen. Folgsam, brav und zufrieden.
Ich hab mir mal die früheren Bond-Girls unter die Lupe genommen; verglichen mit der aktuellen Jamesine würde ich selbst die hilflos-naiv-treudoofe Rosie Carver (aus “Live and let die”) noch bevorzugen. Warum hat man die mittlerweile 72jährige Grace Jones nicht reaktiviert? Die wäre mit Krückstock noch glaubwürdiger. Aber sie hätte wahrscheinlich dankend abgelehnt. Und recht hätte sie.
Ehrlich gesagt interessiert mich das weitere Schicksal der Bond-Franchise kaum noch. Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind fast alle Bond-Filme mit Pierce Brosnan und vor allem Daniel Craig grottenschlecht. Während die Brosnan-Bonds vor allem an den Drehbüchern und albernen Dialogen krankten, fehlt es den Craig-Bonds an spannenden Geschichten und szenischer Geschlossenheit (Ausnahme: “Skyfall”). Langweilig ist das Ganze auch, weil man spätestens mit Craig begonnen hat, die Filmreihe politisch korrekt umzumodeln (“zu relaunchen”). Craig musste Bond als “gebrochenen Helden” a la “Jack Bauer” (“24”) spielen, der mit sich, der Welt und seiner Rolle darin hadert. Das ist das Gegenteil der Figur, die Connery und Moore verkörpert haben, und erst recht des Bond aus den Romanen und Kurzgeschichten, die ich in meiner Kindheit verschlungen habe. “Ich mag es nicht, wenn Bond denkt… ich mag es, wenn er seine Gegner mit Handkantenschlägen niederstreckt und säuberlich in eine Haufen gebrochener Knochen verwandelt”, schrieb Raymond Chandler, Schöpfer des “Philip Marlowe”, einer weiteren ikonischen Krimifigur, sinngemäß in seiner Rezension des Bond-Romans “Diamantenfieber”. Die Präzision, mit der Autor Ian Fleming das Spielerparadies Las Vegas und die Menschen darin beschrieb, hob Chandler ausdrücklich lobend hervor. Im Unterschied zu den frühen Verfilmungen fehlen diese atmosphärischen Details inzwischen fast völlig. Übrigens: Das Virus der Political Correctness macht längst nicht bei den Verfilmungen halt. Von Deutschen bis Koreanern, die häufig als Schurken herhalten mussten, lässt Ian Fleming kaum ein nationales Klischee ungenutzt, ja er breitet sie geradezu als Stilmittel aus. Mir war schon als Zwölfjährigem klar, dass das nicht ernst zu nehmen ist - anders als etwa einem auch hier auf der Achse schon thematisierten “Beauftragten der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus.”
Wer „die Nachhaltigen“ von Gideon Böss gelesen hat, konnte ahnen, dass so etwas Ähnliches bald kommen wird. Dass es so schnell ging, lässt in mir die Hoffnung keimen, dass es auch schnell wieder vorbei ist.
Ist Miss Moneypenny dann lesbisch oder divers? Nicht daß sich noch irgend jemand diskriminiert fühlt.
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