Die Bahn verzeichnet mehr verbale und körperliche Übergriffe auf Zugpersonal, insbesondere während der Zeit des 9-Euro-Tickets.
Von Januar bis November 2022 hat nach Auskunft der Deutschen Bahn die Zahl der Attacken gegen Zugpersonal deutlich zugenommen – nach 9.995 Angriffen im Vergleichszeitraum des Jahres 2021 wurde eine Steigerung auf 13.578 registriert: In 12.302 Fällen 2022 handelte es sich um verbale Attacken (Beleidigungen, Bedrohungen, Nötigungen), in 1.276 Fällen um körperliche Übergriffe. Zurückgeführt wird die Zunahme auf das erhöhte Fahrgastaufkommen während der Sommermonate vergangenen Jahres, als das 9-Euro-Ticket galt. Von Juni bis August habe es allein 4.202 verbale Übergriffe gegeben (in den drei Monaten zuvor 2.938, in den drei Monaten danach 3.653).
Ob die Enge in den überfüllten Zügen, die Hitze oder die Maskenpflicht (oder eine Kombination aus diesen Faktoren) für erhöhte Aggressivität sorgten, ist nicht bekannt.
Beim ab Mai gültigen „Deutschlandticket“ erwartet die Bahn eine Steigerung der Auslastung um zehn Prozent auf bestimmten Strecken. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von DB Regio, Ralf Damde, fordert, die Sicherheit für Bahnpersonal zu verbessern. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte er: „Wir brauchen bei ,schwierigen Zügen‘ – diese sind alle bekannt – eine zusätzliche Bestreifung durch die Bundespolizei.“ Sollte die Videoaufzeichnung bei einem Zug nicht funktionieren, müsse dieser aus dem Verkehr gezogen werden, forderte der Betriebsratschef weiter.
(Quelle: dts Nachrichtenagentur)