Peter Grimm / 16.07.2020 / 11:00 / Foto: Sandro Halank / 51 / Seite ausdrucken

Maas droht mit neuen Reise-Beschränkungen

Diese Meldung mag eigentlich nur eine Randnotiz sein, aber sie lässt befürchten, dass so mancher Bundesminister recht bedenkliche Vorstellungen von seinen Aufgaben hat. So meldet faz.net an diesem Donnerstagmorgen:

„Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat mit neuen Corona-Beschränkungen gedroht, sollten sich Urlauber wie zuletzt auf Mallorca wenig verantwortungsvoll verhalten. „Uns ist es gerade erst gelungen, in Europa die Grenzen wieder zu öffnen. Das dürfen wir jetzt nicht durch leichtsinniges Verhalten aufs Spiel setzen“, sagte Maas den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Donnerstag. „Sonst werden neue Beschränkungen unvermeidbar sein.“

Natürlich kann der Außenminister das Verhalten jener Landsleute kritisieren, die auf Mallorca am letzten Wochenende getrunken, getanzt und gefeiert haben, ohne sich um die Corona-Regeln zu scheren, ohne Masken zu tragen oder vorgeschriebene Mindestabstände einzuhalten. Wenn er den Eindruck hat, dass der Ruf seines Landes darunter leidet, dann gehört es durchaus zu seinem Amt, dazu Stellung zu beziehen. Wenn allerdings ein Minister allen Bürgern damit droht, für das Fehlverhalten einzelner Landsleute in Haftung genommen zu werden, dann erinnert er eher an einen Heimerzieher alter Schule, der mit der Androhung einer Kollektivstrafe auf Kollektiverziehung setzt. Kollektiverziehung gehört aber zweifelsfrei nicht zu den Aufgaben eines Außenministers.

Foto: Sandro Halank CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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giesemann gerhard / 16.07.2020

Offenbar hat der Herr BM des Äußersten nichts anderes zu tun als den Leuten mit Sippenhaft zu drohen - wegen dem Scheiß Corona.

Sabine Heinrich / 16.07.2020

“Hüte dich vor kleinen Männern…” sprach schon meine wirklich liebenswerte, herzliche, aber auch realistische Mutter - Gott hab’ sie selig - “.. vor allem in Machtpositionen!” Wie recht sie doch hatte! Die männlichen Vorgesetzten, die wohl wegen ihrer Körpergröße ein Problem mit sich hatten, haben ihre Komplexe durch extrem aufgeblasenes Autoritätsgehabe abgearbeitet. Ich habe im Laufe meines Lebens beruflich und privat einige Männer kennengelernt - an dem Spruch mit dem “kleinen Giftzwerg” ist schon etwas dran. Damit sich kein Mann auf die Zehen getreten zu fühlen braucht: Ich kenne magersüchtige Zimtzicken, fette Diktatorinnen (im Büro oder Kollegium) und undefinierbare divs (wobei ich mich gar nicht auf das Geschlecht beziehen möchte) - die so wischiwaschi sind, anpassungsfähig und schleimig-chamäleonartig -  dass sie jede Klimakatastrophe und auch 20 Jahre Maulkorbtragen schadlos überstehen würden - weil es gar keinen Schaden mehr anzurichten gibt… War ich jetzt zu garstig?

Dr. Klaus Rocholl / 16.07.2020

Immer dran denken, liebe Deutsche: Ihr kriegt genau das serviert, was Ihr bestellt… bis es nichts mehr zu servieren gibt. Und auch das habt Ihr bestellt. Bei jeder Wahl - immer wieder. Wollt Ihr was anderes? Dann wißt Ihr ja, was zu tun ist - bei der nächsten Wahl. Oder?

Helmut Kassner / 16.07.2020

Also das hat sich der Maas aus der ehemaligen Ostzone abgeschaut. Als 1989 etliche Ostdeutsche in Prag anstatt die Sehenswürdigkeiten zu besuchen, die Westdeutsche Botschaft aufsuchten, wurde der visafreie Reiseverkehr ausgesetzt. Auch 1968 Und 1981 gab es Reisebeschränkungen ins sozialistische Ausland. Und vielleicht haben es die Westdeutschen und Westberliner vergessen; die ostzonalen Machthaber haben gerne die Ampeln auf Rot gestellt. Die Behinderung des freien Reiseverkehrs ist ein probates Mittel um das Volk gefügig zu machen und Sippenhaft wird auch immer wieder gern genommen.

B. Kurz / 16.07.2020

@Magdalena Schubert - Da haben Sie was falsch verstanden. Dr. Schiffmann war nicht selbst auf Mallorca (hat er gar keine Zeit dazu), sondern hat den Brief eines Mallorca-Urlaubers vorgelesen und die Web-Cams eingeblendet, die er beobachtet hatte. Ansonsten ist es so, wie Sie schreiben. Nur, damit keine “FakeNews” entstehen. Zeitgleich habe ich auch ein Video gesehen, wo das “Ballermann-Personal” in Palma demonstriert hat, weil sie arbeitslos sind.

Marc Blenk / 16.07.2020

Lieber Herr Grimm, bei Maas fehlt eigentlich nur der Klumpfuss.

Werner Arning / 16.07.2020

In Gefängnissen, Lagern, Internaten, Schulen früherer Tage, gab es diese diese Art von Kollektiv-Bestrafung. Wenn einer nicht spurte und die Anderen ihn nicht rechtzeitig zur Ordnung riefen, oder ihn zumindest bloßstellten, oder verrieten, dann wurden alle bestraft, auch diejenigen, die sich nichts hatten zuschulden kommen lassen. Damit wurde der Druck „nach unten“ weitergegeben. Aus Angst vor Kollektiv-Strafe passte jeder auf jeden auf. Ganz schön gewieft, unser Herr Zuchtmeister.

thomas Regentrop / 16.07.2020

Guten Abend Karla Kuhn, nein, Sie haben natürlich recht. Ich vergaß, es handelt sich ja um eine Marionette, die jegliche menschliche Qualität vermissen läßt, was ebenso auf seine Kollegen zutrifft. Ich hätte besser schreiben sollen: “Dann würde die Maske der Hässlichkeit endlich fallen und die Puppen könnten entsorgt werden!”, oder so ähnlich ... Mein Satz da kommt mir grade eh etwas schwafelig vor…  :-)  Ich danke bei dieser Gelegenheit allen Kommentatoren (und den Autoren sowieso!), denn ich lese die Kommentare genauso gerne wie die Artikel. Auch versuche ich immer alle zu lesen insbesondere dort, wo ich auch geschrieben habe. Wenn man die komplette Liste erst am nächsten Tag findet, kann man natürlich nicht mehr Antworten. Soweit es Ihre Gefühlslage zuläßt, wünsche ich allen einen schönen Abend!

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