Manfred Haferburg / 30.11.2018 / 11:05 / 57 / Seite ausdrucken

Knöllchen für Asylbewerber

Niedersachsens SPD-Innenminister Pistorius unterstützt ein Punktesystem für kriminelle Asylbewerber und nennt das Konzept einen „sehr vernünftigen Vorschlag“. Der Herr Minister ist sehr von sich selbst begeistert:

Es ist ein sehr vernünftiger Vorschlag, der ist sehr maßvoll und führt vor allem nicht zu einer Stigmatisierung von Flüchtlingen, sondern sorgt gerade dafür zu differenzieren zwischen denjenigen, die hier nichts oder ganz wenige oder unbedeutende Straftaten begehen, und denjenigen, die wirklich gefährlich sind.“

Das BKA-Konzept sieht nach einem Bericht des Berliner „Tagesspiegel“ eine rote Linie bei maximal 60 Punkten erreicht, die dann für eine Abschiebung reichen würden. Für minderschwere Delikte wie Diebstahl sei ein Punkt vorgesehen, schrieb die Zeitung. Zehn Punkte würden fällig, wenn ein Asylbewerber mit mindestens einem Jahr Haft für seine Tat bestraft werde – etwa wegen einer Körperverletzung oder einem Rauschgiftdelikt. Bei Mord würden 70 Punkte eingetragen.

Nach meinem Dafürhalten zeigt der Vorschlag, wie abgehoben die personenbeschützten und in gepanzerten Limousinen umherkurvenden Politiker in ihrer Blase inzwischen sind. Hat Pistorius in der Schule Mathematik abgewählt? Hat Pistorius so einen an der Klatsche, dass er nicht mal mehr ausrechnen kann, was das heißt? Ein Asylbewerber darf 60-mal die „unbedeutende Straftat“ begehen, einer alten Oma die Tasche zu klauen, bevor eine rote Linie erreicht ist?

Hier eine kleine Übersicht, was ein Asylbewerber so alles beim Punktesammeln leisten muss, bevor nach Herrn Innenministers Ansicht die rote Linie erreicht ist: 60 Diebstähle, 60 Betrugsfälle, 6 schwere Rauschgiftdelikte, 6 Körperverletzungen oder Vergewaltigungen oder gar 1 Mord. 

Ein Punktesystem für durchgeknallte Innenminister

Folglich hätte der Attentäter vom Kölner Dom mit den „psychischen Problemen“, der 13-mal wegen „unbedeutender Straftaten“ wie Rauschgiftdelikten, Betrugs, Ladendiebstahl und Hausfriedensbruch straffällig geworden war, aber bisher keine Haftstrafe erhalten hatte, ganze 13 Punkte erreicht. Also weniger als ein Viertel der maximalen Punktzahl. Und der afghanische Vergewaltiger einer 14-Jährigen hätte 17 Punkte erreicht – wegen Leistungserschleichung, Trunkenheit im Verkehr, Bedrohung, gefährlicher Körperverletzung, Diebstahl mit Waffen, schwere räuberische Erpressung, Raub.... 

Das Punkte-System ist ausbaufähig. Kann ein Delinquent auch Punkte wieder abtragen? Zum Beispiel vor laufender Kamera einen Umschlag mit 50.000 Euro finden und bei der Polizei abgeben: 10 Punkte. Oder ein beim Wandern verirrtes Rentnerpaar bewirten: 5 Punkte. Noch mehr Geld finden und aus religiösen Gründen abgeben: 60 Punkte. Und nach dem 11. Dezember wird die rote Linie einfach auf 120 Punkte verschoben.

Und was geschieht beim Überschreiten der roten Linie? Vermutlich „Spurwechsel“ – wer sechs Jahre im deutschen Knast verbracht hat, ist bestimmt gut integriert. 

Ich schlage ein Punktesystem für durchgeknallte Innenminister vor: 30 Punkte für irrsinnige Ideen und 30 Punkte für das Deklarieren irrsinniger Ideen als „vernünftige Vorschläge“. 

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Leserpost

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Philipp Tremblau / 30.11.2018

Mir fehlt noch das Löschen von Punkten nach 2 Jahren; analog Flensburg.

Brigitte Brils / 30.11.2018

So ein Innenminister kann ja mal durchknallen. Aber dass sein Flensburg-Modell für Asylbewerber (und für illegale Migranten jeder Couleur) ernsthaft vorgetragen wird in den Medien, das ist so irre wie ein Köter, der sich wild im Kreise dreht, um seinen Schwanz einzufangen.

Andreas Thalmann / 30.11.2018

Warum sollte der Diebstahl meiner Geldbörse eine unbedeutende Straftat sein?  Für mich ist sie sehr wohl bedeutend. Es kommt eben auf die Sichtweise an.  Aus meiner Sicht wäre eine Verletzung der körperlichen Unversehrtheit des Herrn Innenministers auch eine unbedeutende Straftat. Ob der Herr Innenminister das genauso sieht bezweifle ich. Wäre eine Tat unbedeutend, stünde diese nicht unter Strafe.

M.Roll / 30.11.2018

Kann nur voll und ganz zustimmen. Eine Frage bleibt noch: Was passiert beim Erreichen des 60-Punkte-Limits mit dem durchgeknallten Innenminister? Muß er dann wieder öffentliche Verkehrsmittel benutzen und ist gesetzlich kranken- und rentenversichert?

Rüdiger Kuth / 30.11.2018

Kein Wunder, dass die sich alle kaputt lachen über die dösigen Kartoffeln. Im Herkunftsland gäbe es wahrscheinlich eine andere Art der Behandlung: Bei Rauschgifthandel Todesstrafe, Peitschen- und Stockhiebe. Bei Diebstahl Hand ab - da wären allein die körperlichen Möglichkeiten beim Wiederholungstäter nach dem zweiten Mal schon stark eingeschränkt…

A. Gerdes / 30.11.2018

Diese Mischung aus “payback” und “Flensburg” ist eine wirklich originelle Idee. Oder doch eher “Miles And More”, ehem. “Crime And More”? Ich werd jeck. Warum kann man nicht mit ein wenig gesundem Menschenverstand einfache und wirkungsvolle Regeln aufstellen welche nicht gigantischen Schaden anrichten? Wenn ein Gast bei uns zu Hause klauen würde, der würde sofort rausfliegen - umgehend und nicht nach dem 60. mal. Aber wir sind ja nicht bei uns zu Hause, sondern in dem Land, welches voran geht, alle Dinge besser macht, das moralische Herrenmenschentum erfunden hat und sowieso der moralische Leuchtturm des Universums ist.

Werner Brunner / 30.11.2018

Ich schlage vor , dass dieser Komiker aus Niedersachsen , der diesen Vorschlag unter die Leute brachte , auf Kamtschatka entsorgt wird ...... Auch andere Landschaften oder Örtlichkeiten sind nicht von vornherein abzulehnen ...... Sie bedürfen einer gründlichen Überprüfung der Bevölkerung !

Sabine Schönfelder / 30.11.2018

Dieses hammermäßig intellektuell ausgearbeitete Punktesystem unserer Elite hat vielleicht zur Folge, daß Vergewaltiger in Zukunft nicht mehr ermorden, sondern ihre Opfer nur halbtot und vergewaltigt zurücklassen, denn rein rechnerisch verbleibt ihnen dann eine größere Anzahl von Punkten für weitere Vergewaltigungen. Der Migrant muß (zur eigenen Freude ) Prioritäten setzen lernen. Ein erster, gelungener Integrationsversuch seitens der Politik!

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