Derzeit gibt es die Inflation des Zeichensetzens. Für alles und gegen alles wird ein Zeichen gesetzt, währed die Realität unbeeindruckt davon weiterläuft. Mich würde interessieren, wie die Klimaschützer die Erde kühlen wollen.
Werter Herr Haferburg, vielen Dank für diesen Artikel, der ein ernstes Thema erheiternd aufgreift. Ja so ist es. Egal ob Klima oder Flüchtlinge, immer fordern “Zeichensetzer” etwas ein, was sie selber zu leisten nicht bereit sind. Wir sollen nicht so viel fliegen oder Auto fahren. Der Umwelt zu liebe. Was machen sie selbst? Ich schätze mal, dass 95% der 40 000 Teilnehmer des Klimagipfels aus aller Welt nach Paris geflogen sind. Selbst Kurzstrecken zwischen Hotel und Tagungsstätte werden im Benziner (Diesel) zurückgelegt. Sie sind ein Deutscher, der jetzt in Paris lebt. Vor Ihnen gab es schon mal einen Deutschen, der dort gelebt hat: Heinrich Heine. Weshalb fällt der mir jetzt ein? Deshalb: “Ich kenne die Weise, ich kenne den Text, Ich kenn auch die Herren Verfasser; Ich weiß, sie tranken heimlich Wein Und predigten öffentlich Wasser.” Leider ist das, was gegenwärtig in Paris stattfindet kein Märchen, schon garnicht ein Wintermärchen, sondern die Wirklichkeit. Herzlich, Jürgen Fleischer
Ja, Zeichensetzer ist eine sehr komfortable Rolle. Die Behauptungen, die man nach traditioneller Logik eigentlich belegen müsste, werden einfach durch ein Zeichen ersetzt. Dass dieser Schwindel möglich ist, setzt allerdings ein Publikum voraus, das ebenfalls davon profitiert. Über die Berichterstatter der Zeichensetzer kann sich das fortsetzen bis zum Papst, bis zum Präsidenten von Amerika und bis in die Kindergärten. Was ist aber, wenn es nur noch Zeichensetzer gibt? Wer jetzt glaubt, es müsse wieder Logik einkehren, ist ein gar schlechter Zeichensetzer. Denn der wahre Zeichensetzer wird nie arbeitslos. Er sieht jetzt die Situation so, dass endlich mal ein Zeichen gesetzt werden muss. Das beste Zeichen ist in dieser Situiation das Weinen darüber, dass noch nie das längst fällige Zeichen gesetzt worden ist.
Zeichen setzen: Warum erinnert mich das alles an alte DDR-Witze? Als die Titanic gehoben werden sollte, wollten die Russen das Gold in den Tresoren, die Amis Kohle und Öl und die DDR die Schiffskapelle, die bis zum Schluss gespielt haben soll.
Genialer Artikel. Das ist der Humor und Tiefgang, den ich von Manfred Haferburg kenne.
Die Verweigerung der “Menschenstromerzeugung” ist nicht etwa Faulheit, sondern ökologische Vernunft: menschliche Muskelarbeit kommt ja auch nicht aus dem nichts, sondern setzt Primärenergie in Form von Nahrung um. Da die Aufbereitung und Bereitstellung menschlicher Nahrung aber ein Vielfaches ihres Energiegehalts an Primärenergie verbraucht, ist ihr Wirkungsgrad - energetisch gesehen - grottenschlecht. Jeder Dieselgenerator ist ökologischer. Dasselbe gilt übrigens auch für das von den selbsternannten Weltrettern so hoch gelobte Fahrrad: stattdessen mit einem Moped zu fahren und entsprechend weniger zu essen wäre auch energetisch unterm Strich entschieden sinnvoller.
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