Versicherungen wie Allianz und Münchner Rück stilisieren sich ja gerne als Klimaretter der Nation. Auch ihre Schadenstatisitken werden von den einschlägig engagierten Klima-Aktivisten und Politikern unkritisch als Beleg für eine kommende Klimakatastrophe genommen (obwohl diese Firmenangaben keinem wissenschaftlichen Prüfverfahren unterzogen wurden).
Ein lehrreiches Beispiel wie man mit Zahlen umgehen kann, findet sich jetzt auch in der Klimasektion der Allianz-Website. Dort wird eine Statistik über die Kohlendioxid-Emissionen der G8-Staaten veröffentlicht. Frankreich liegt umgerechnet auf die Kilowattstunde Strom mit 362 Gramm auf dem dritten Platz. Tatsächlich fallen in Frankreich dank Atomstrom aber nur 86 Gramm an. Nanu, woher kommt denn diese Diskrepanz?
Ganz einfach: Für die Studie „G8 Climate Scorecards 2009“, erstellt von ECOFYS für die Allianz und den WWF, wurde befunden , dass Atomenergie keine sinnvolle politische Option sei. Und deshalb kann nicht sein, was nicht sein darf: Deshalb wurden die französischen Werte „justiert“ und zwar dergestalt, dass man so tut als ob der Atomstrom durch Gas oder Kohle erzeugt würde. Im Report “G8 Climate Scorecards 2009”, findet sich auf Seite 17 bei der Bewertung Frankreichs die folgende Fußnote:
„WWF does not consider nuclear power to be a viable policy option. The indicators „emissions per capita“, “emissions per GDP” and “CO2 per kWh electricity” for all countries have therefore been adjusted as if the generation of electricity from nuclear power had produced 350 gCO2/kWh (emission factor for natural gas). Without the adjustment, theoriginal indicators for France would have been much lower, e.g. 86 gCO2/kWh. Eine inhaltliche gleiche Aussage findet sich bei der Allianz auch hier.
Achgut-Leser RS, dem die Sache aufgefallen ist, kommentiert: „Sie haben ein geschlossenes grünes Weltbild? Es gefällt Ihnen nicht, dass bei der Stromerzeugung im Kernkraftwerk wenig CO2 anfällt? Dann fragen Sie Allianz und WWF - da werden Sie geholfen…”