Gerd Held / 13.05.2020 / 06:15 / Foto: Pixabay / 93 / Seite ausdrucken

Kein Rückweg zur Normalität? Ein feuchter Traum der Ideologen

Ist Deutschland auf dem Weg zurück in die Normalität? Geht es langsam, aber sicher in die richtige Richtung? Ist die „schrittweise Lockerung“ das richtige Verfahren, um aus dem Ausnahmezustand herauszukommen? Nein, dreimal Nein. Denn der Beschluss, der eine bespiellose Stilllegung des Landes bewirkte und wesentliche Teile des Grundgesetzes außer Kraft setzte, geht auf eine Prioritätsentscheidung zurück: Angesichts der Corona-Pandemie sollte der Schutz von Leib und Leiben absoluten Vorrang haben. Demgegenüber sollten alle anderen Rechte und Errungenschaften des Landes zurückstehen. Die Stilllegung des wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Lebens geht auf diese Priorität der „Lebensrettung“ zurück. „Leben“ wurde damit auf das physische Überleben reduziert.

Um diese in der Geschichte der Bundesrepublik einmalige Stilllegung zu beenden, muss deshalb die Prioritätsentscheidung „Lebensrettung über alles“ zurückgenommen werden. Es muss ausdrücklich von Parlament und Regierung erklärt werden, dass von nun an die verfassungsmäßige Ordnung in Deutschland wieder gilt, und dass jeder sich wieder auf sie berufen kann.

Damit ist nicht gesagt, dass der „Lockdown“-Beschluss von Anfang an falsch war. Angesichts einer zunächst völlig ungeklärten Gefährdungslage war er vertretbar. Aber inzwischen ist eine gewisse Einhegung der Gefahr gegeben, während aber nun eine Zerstörung wirtschaftlicher, kultureller und politischer Errungenschaften Deutschlands drohen. Wir haben also eine neue Lage, die Priorität muss ab sofort auf der Sicherung der – von der Verfassung geschützten – Normalität der Bundesrepublik liegen. Das bedeutet nicht, dass es überhaupt keine Schutzmaßnahmen gegen das Virus mehr geben soll. Aber diese Maßnahmen müssen sich nun einfügen in die Normalität dieses Landes. Sie dürfen nicht mit einer generellen „Gefährlichkeit“ oder „Ungewissheit“ der Lage begründet werden, sondern müssen als einzelne Maßnahmen ihre Effizienz nachweisen und auf die regionale, örtliche Lage zugeschnitten sein.

Überhaupt ist eine „schrittweise“ Beendigung eines Ausnahmezustands ein Widerspruch in sich. Auch im Kriegsfall oder im Fall großer Naturkatastrophen kann der Ausnahmezustand nur beendet werden, wenn die Prioritätsentscheidung, die ihm zugrunde liegt, ohne Wenn und Aber aufgehoben wird. Geschieht das nicht, könnte jedem Schritt zum Normalbetrieb sofort wieder der Boden entzogen werden – schon die vage Beschwörung, dass „der Sieg“ noch nicht erreicht sei, dass neue Gefahren und verheerende Rückfälle drohen, würde dafür genügen. Genau das erleben wir gegenwärtig: Kaum wird eine größere Freigabe vorgeschlagen, spricht jemand den Keulensatz „Die Zahl der Toten könnte wieder steigen“. Und schon herrscht betretenes Schweigen.

Dauer-Verlängerung des Ausnahmezustands

Es gibt gegenwärtig so etwas wie eine schleichende Verlängerung des Ausnahmezustandes. Seit einigen Wochen ist zu beobachten, wie die anfänglichen Kriterien, die der Öffentlichkeit ein baldiges Ende der Zwangsstillegung in Aussicht stellten, verändert wurden. Und sie wurden verändert, ohne dies ausdrücklich zu erklären und zu begründen. So wurden zum Beispiel die Kriterien, die ein untragbares Risiko bezeichnen, verwässert: Mitte März hieß es, dass der Ausnahmezustand andauern müsste, solange die Infektionsrate „größer als 1“ ist. Als sie schon im Sinken begriffen war, hieß es, man erwarte noch vor Ostern „die große Infektions-Welle“. Diese ist ausgeblieben. Die Infektionsrate liegt schon seit einiger Zeit unter 1.

Doch nun wird eine ganz neue Bedingung für die Rückkehr zur Normalität genannt: Der Ausnahmezustand soll solange dauern, bis ein effizienter und sicherer Impfstoff gefunden ist und die Bevölkerung weitgehend durchgeimpft ist. Damit ist der Ausnahmezustand bis weit ins Jahr 2021 – mindestens – vorprogrammiert. Zugleich wird auch angedeutet, dass das Corvid-19-Virus neben der Lunge auch andere Organe angreifen könnte und daher seine Bedrohlichkeit noch viel größer sei – dass die Lage auf jeden Fall ungewisser sei. Der Präsident des Robert-Koch-Instituts erklärte am 17. April, Deutschland befände sich erst am Anfang der Epidemie, nicht in der Mitte, und schon gar nicht am Ende. So wird die Stabilisierung der Lage, die tatsächlich zu beobachten ist, kleingeredet. Wer sich angestrengt hat, wer Opfer gebracht hat, sieht sich getäuscht: Das Ende des Ausnahmezustandes rückt in eine immer weitere Ferne.  

Und zugleich fällt ein Schweigen auf. Die wirtschaftlichen Verluste werden nicht wirklich ernst genommen. Man nennt Zahlen, man zieht große Vergleiche. Größter Wirtschaftseinbruch seit dem 2. Weltkrieg. Eine niemals zuvor erreichte Zahl von Betrieben und Beschäftigten in Kurzarbeit. Bald drohen Höchstzahlen bei Firmen-Insolvenzen und Arbeitslosen. Die Staatsschulden auf dem Niveau der Schulden nach den beiden Weltkriegen. Aber wird diese Gefahr, die die Fähigkeit zur Wertschöpfung nachhaltig bedroht, wirklich in die Waagschale gelegt? Nein, denn noch streitet man allenfalls darum, ob „die Erholung“ 2021 oder 2022 erfolgt.

Alles wird nur als Konjunkturproblem verbucht. Unsere Wirtschaft wird nur als eine Art „Zahlungsstrom“ angesehen, den man zwischenzeitlich auch mit dem Hineinpumpen von zusätzlichem Geld am Laufen halten kann. Dabei gibt es Beispiele genug, wo Länder ihre Industrien dadurch verloren haben, dass sie sie „eine Weile“ stilllegten. Und Gleiches ließe sich natürlich auch von den kulturellen Einrichtungen, von Kunst und Wissenschaft sagen. Auch hier stehen die kreativen Fähigkeiten (und die „aufnehmenden“ Fähigkeiten des Publikums) auf dem Spiel. Und schließlich das politische Leben: Liegt der Demokratie nicht die Grundüberzeugung zugrunde, dass viele Stimmen und eine lebendiges Hin und Her der politischen Entscheidungsfindung guttut – weil es ein Suchverfahren ist und die Wahrheit nicht schon von vornherein feststeht? 

Sträfliche Geringschätzung der Normalität

Vor diesem Hintergrund ist die Leichtigkeit erstaunlich, mit der in Deutschland der Satz „Wir bleiben zu Hause“ die Macht erobert hat. Und erschreckend ist, wie weitgehend Berichte über die Corona-Opfer die Berichte über massenhafte Existenzvernichtungen im wirtschaftlichen und kulturellen Leben in den Hintergrund drängen konnten. In diesem Bereich blieben die Zerstörungen weitgehend abstrakt, ein „Geldproblem“, eine „Privatsache“. Dennoch rumort es nun im Lande, und diese Unruhe wird zunehmen. Die deutsche Öffentlichkeit wird in den nächsten Wochen und Monaten Stück um Stück gewahr werden, dass das dicke Ende der Corona-Krise noch kommt, aber nicht in dem Sinn, dass nun das Virus eine neue Gefährlichkeit zeigen wird.

Eher wird deutlich werden, dass man den Normalbetrieb eines Landes nicht ohne immense Opfer und Dauerschäden stilllegen kann. Wir haben schon jetzt mehr als ein konjunkturelles Zwischentief. Bald werden die Konkurse von Betrieben, Läden, Gaststätten nicht mehr die Ausnahme sein. Sie werden das Straßenbild prägen, und die schnell steigenden Arbeitslosenzahlen werden unsere Alltagsgespräche im Bekannten- und Familienkreis bestimmen. Und wer wird dann noch einfach „das Corona-Virus“ für die Opfer haftbar machen, wo doch nicht die Infizierten in den Betrieben fehlen, sondern die politischen Zwangsschließungen den Konkurs herbeiführen.

Dann wird man sich veranlasst sehen, noch einmal neu über den Wert der Normalität nachzudenken. Und mancher, der jetzt noch überzeugt ist, dass die „Entschleunigung“ des Landes und die „Rückbesinnung der Menschen auf sich selbst“ etwas Gutes ist, wird sich zum Umdenken veranlasst sehen.

Es zeigt sich, wie komplex und voraussetzungsvoll die Normalität unserer modernen Welt ist. Wie wenig selbstverständlich sie ist, und wie richtig es ist, dass diese Normalität unter dem hohen rechtlichen Schutz der Verfassung steht. Die zu diesem Thema noch folgenden Texte befassen sich auch mit den Gedankengängen, die der Geringschätzung dieser Normalität zugrunde liegen, und die man jetzt in der Corona-Krise häufig hört. Das Raunen über globale „Menschheitskrisen“ und die Beschwörung einer „Großen Transformation“ hat in bestimmten sozialen Milieus schon in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten stark zugenommen. Der jetzige, nicht enden wollende Ausnahmezustand, führt drastisch vor Augen, was wir verlieren werden, wenn diese Strömung wirklich in Deutschland (und anderen Ländern) ihre Umbaupläne umsetzen sollte. Die Krise führt ja vor Augen, auf welchem Wege so etwas tatsächlich zur Realität werden kann. 

Wird fortgesetzt

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Peter Michel / 13.05.2020

@H.Driesel, ja offensichtlich fehlt Ihnen da ein Zugang “.... Nehmen wir doch mal an, Produktion und Steueraufkommen würden auf das Level von 2010 fallen. War das ein Katastrophenjahr mit Hunger und Elend, Gefahren für Leib und Leben und Millionen Obdachlosen in diesem Land?.... Vergleichen Sie es eher mit einemStau am Brenner und Sie befinden sich mitten in D auf Urlaubsfahrt nach Italien. Sie hören die Nachrichten und sind gewohnt, dass Staus auch wieder verschwinden. Erst am Stauende Merken Sie, wie bescheiden die Lage ist. Die Brücke eingestürzt, weiter geht es erst nach dem Aufbau, also geht nur aufgeben, erfrieren, lange Umwege, jedoch nicht mehr dieser Weg. Bis zum Stau wars aber doch ganz nett und man merkte nicht viel. So ähnlich ergeht es wohl den meisten Menschen

Frances Johnson / 13.05.2020

@ Helmut Driesel: “Ich gebe zu, dass mir nicht einleuchtet, warum die deutsche Wirtschaft nicht für eine Weile herunter gefahren werden kann oder sollte. Wegen der Einkommen und Gewinne? Wegen der Steuern oder der Exporte? Nehmen wir doch mal an, Produktion und Steueraufkommen würden auf das Level von 2010 fallen.” Das ist naiv. Da gibt es Leute, die haben einen Kredit aufgenommen, eine Wohnung gekauft. Wenn sie auf Kurzarbeit sind oder gar arbeitslos, können sie den nicht mehr bedienen. Die Bank kann ihnen die Wohnung wegnehmen und unter Wert versteigern. Dann sind da welche, die haben gerade einen Kredit bekommen für eine Neugründung, einen kleinen Betrieb, eine Praxis, ein Bistrot, gerade vorher. Dann gibt es fertige Studenten, die keinen Job bekommen oder auch andere fertige Azubi, bei denen alles stagniert. Dann wird Angst geschürt, so dass viele nicht zum Arzt gehen. USW, die Liste ist lang und wird täglich länger. Was mir noch einfällt: Bewusstes Kinderzeugen dürfte im Moment zu den Raritäten gehören. 2010, womit Sie vergleichen, wäre dann vielleicht wieder in zehn Jahren, aber nicht jetzt.

Uwe Heinz / 13.05.2020

Im Dezember 2019 trat das Corona Virus erstmalig in China auf. Die Zahl der Infizierten stieg gefährlich an, China riegelte einige Städte hermetisch ab, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern. In Deutschland warnten Vertreter der AFD als eine der ersten vor diesem Virus und sie wurden als Aluhutträger verlacht. Gesichtsmasken seien nicht nützlich ließ Gesundheitsminister Spahn verlauten. Prof. Drosten bezeichnete das Virus als etwas weniger harmlos als ein Schnupfenvirus. Und so verstrich wertvolle Zeit, bis dann kurz nach dem Höhepunkt der ominösen Reproduktionszahl, die bereits von 3-4 wieder auf 2-1 gesunken war, die Bundesregierung tätig wurde, überstürzt und völlig überzogen dem Land einen Lockdown verordnete und uns seither mit einer nutzlosen Maßnahme nach der anderen diszipliniert. Sobald ein Referenzwert unterschritten wurde, zaubert man einen neuen Wert aus dem Hut, der wiederum gegen einen anderen ersetzt wird, oder man verändert Berechnungsgrundlage/-zeitraum. Nun werden wir auf die Fertigstellung des Impfstoffes mit Gates-Nanoverstärkern vertröstet, an dem fieberhaft geforscht wird. Aber etwas anderes geht mir noch im Kopf herum… 2009/2010 war doch die große Schweinegrippe Epidemie, wo mehrere Millionen Impfdosen aus dem Hut gezaubert wurden, mit denen sich das Volk impfen lassen sollte. Sogar BKin Merkel ließ sich pressewirksam und vorbildlich impfen, zwar nicht mit dem Impfstoff für den Volkspöbel (mit Wirkverstärkern), sondern mit einem anderen Impfstoff. Die Herren Drosten und Kekule gaben damals wie heute eine jämmerliche Figur ab, wie man im Film “Profiteure der Angst” gut beobachten kann, aber wer auf Merkellinie ist, der schwimmt wieder oben auf. Also nochmal die Frage: “Wie war es möglich einen Impfstoff bereits parat zu haben, wenn die böse Seuche gerade erst ausgebrochen war, wo doch die Entwicklung desselben Monate oder Jahre dauert?”

Max Biber / 13.05.2020

Vielen Dank für den zusammenfassenden Artikel, Herr Held. Herr Schönstein, Sie unterliegen einem Irrtum. Es geht nicht um Fakten; schon lange nicht mehr. Es geht um die Deutungshoheit. Die hat der ÖRR. Man kann die Deutungshoheit reduzieren, indem man die ÖRR nicht mehr unterstützt. Erst danach lohnt es sich wieder, sich mit den Fakten auseinandersetzen (These-Antithese-Synthese). Selbst Herr Trump hatte wegen der fehlenden Deutungshoheit über zwei Jahre seine Probleme mit Obama-Gate oder Russia-Gate und wird sich hoffentlich bald durchsetzen. Selbständiges Denken ist nur ein erster Schritt. In diesem Zusammenhang vielen Dank für die qualitativ hochwertigen Veröffentlichungen in der Achse des Guten.

Sebastian Weber / 13.05.2020

Ich habe Entzugserscheinungen. Habe die nöselnde Sing-Sang-Stimme von Herrn Lauterbach, dem “Großen Warner” , sooo lange nicht mehr gehört.  Was ist los? Wenn ich zu niedrigen Blutdruck habe, muss ich mir nur das Karlchen anhören, dass steigt er bis in den roten Bereich.  Bei der Gelegenheit eine fachliche Frage:  wie kann es sein, dass die “Reproduktionszahl” R noch längere Zeit über “1” lag, obwohl seit Tagen/Wochen die Zahl der Neuinfektionen rückläufig war? Will man uns veralbern? Ich bin der festen Meinung, es geht in Berlin nur noch um Gesichtswahrung, Man will nicht eingestehen, dass man mit den getroffenen (genauer: mit den nicht zügig zurückgefahrenen) Maßnahmen über das Ziel hinausgeschossen ist. Die öffentlich-rechtlichen Medien spielen ja mit, dort werden ständig schlimme Bilder aus Italien, USA etc. gezeigt oder schlimme Einzelschicksale hier bei uns. Das Volk hat Angst und kuscht. So will man es.

Steffen Huebner / 13.05.2020

„Lockdown“ hin oder her, solange die Einschränkungen nur begrenzter Zeit sind, nicht politisch mißbraucht und schnellstmöglichst entsprechend Infektionslage zurückgefahren werden. kann man das m.M. nach akzeptieren. Zumal wir uns mehr Freizeit auch leisten sollten können, da sowieso ein Großteil unserer Exporte für lau ist, verschenkt werden (Target2). Ansonsten ist diese Pandemie der Preis der exorbitanten Globalisierung und Bevölkerungsexplosion und es wird nicht die Letzte sein - der Planet wehrt sich. Die größere Gefahr für die Zerstörung wirtschaftlicher, kultureller und politischer Errungenschaften der Deutschen drohen zur Zeit vom Verhalten der Siegermächte, die über die Instutitionen EZB, EuGH und EU- Kommissare, die Deutschen melken und ihnen auf unbestimmte Zeit die Früchte ihrer Arbeit rauben. Da trotzdem rd. 80 Prozent der Deutschen ein “Weiterso” am Wahltag wählen zeigt nur, dass sie es sich auch verdient haben.

Karl Magnet / 13.05.2020

Widerspruch! Solange nicht offengelegt und bewiesen wird, daß die Regierung Fachmeinungen, die der Auffassung ihrer „hohen Berater“ widersprachen, ernsthaft geprüft und warum sie sie ver­worfen hat, gilt Folgendes: Das Parlament muß sich endlich zur Wahrheit bekennen und die Aufhebung der verfassungsmä­ßigen Ordnung unverzüglich beenden. Sie war von Anfang an unbegründet und rechtswidrig und die Behauptung, nur damit „zahllose Leben retten“ zu können ist entgegen der Einschätzung eines großen Teils der Fachwelt aufgestellt worden. Gestützt war und ist sie auf die (nicht immer ganz un­eigennützigen) Aussagen einer Handvoll von „Beratern“. Die waren von der Regierung - unter medialer Hofberichterstattung mit Diffamierung jeder abweichenden Meinung - genau zu diesem Zweck ausgesucht worden. Seit Wochen heizen Regierung und „RKI“ die Panik mit Zahlen und Statistiken an, die sehr wohlwollend bestenfalls als „fehlinterpretiert“ bezeichnet werden können. Die Absicht dahinter ist klar: die eigene Verantwortung für das angerichtete Desaster zu verschleiern. Daß jeder weitere Tag des rechtlosen Zustandes das gesamte Land weiter schwer schädigt, ist wahr­scheinlich nicht unwillkommen, wird doch so der Boden bereitet für die Verwirklichung der Träume mancher Leute von Umverteilung, Verstaatlichung, Corona-(Euro)-Bonds und Wiedereinführung der sozialistischen Kom­mandowirtschaft (jetzt: „Klimarettungs“-Wirtschaft). Eine hoffentlich bald anzustellende Untersuchung wird zeigen, daß die rechtswidrige Entschei­dung, das Volk einzusperren und die Wirtschaft abzuwürgen – abgesehen von den katastrophalen ma­teriellen Folgen - weit mehr Opfer an Gesundheit und Lebensjahren fordert, als damit „gerettet“ werden. Zur Ehrenrettung unseres großen Forschers Robert Koch sollte das „RKI“ unverzüglich umbe­nannt werden, am besten zu „BMGI“ - Bill-und-Melinda-Gates-Institut. Drakon, DCX

R. Matzen / 13.05.2020

Nein. Einspruch. Das Bundesverfassungsgericht hat mit seinem 2. Senat in der jüngsten Vergangenheit schon mehrfach für den Grundrechtsschutz entschieden und die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen eingefordert. Wer hält die Betroffenen ab, vor Gericht zu ziehen? Wenn die Maßnahmen anfangen ins Leere zu laufen, verlieren sie ihre Rechtsgrundlage. Bedenken Sie doch bitte, die Politik darf sich nur innerhalb des Rechts bewegen. Tut sie dies nicht, wie so oft in letzter Zeit, muß man sie daran erinnern. Denn, wo kein Kläger, da kein Richter! Ich selbst habe die Einschränkungen, denen ich direkt unterworfen war, für mich geprüft und bin schließlich dagegen angegangen. Eine gut begründete Beschwerde an die zuständige Stelle, angereichert mit den zugehörigen Rechtsgrundlagen und Entscheidungen der Bundesgerichte (alles im Internet abrufbar), ist durchaus in der Lage, den Amtsschimmel im Zaum zu halten. Jedenfalls sind alle meine Punkte in einer neuen Landesverordnung aufgegriffen worden und die Mängel wurden abgestellt. Wenn es konkrete landesbehördliche Maßnahmen gibt, die keinerlei Einfluß auf den Infektionslauf nehmen und zudem durch geeignete örtliche Maßnahmen überflüssig werden, müssen sie aufgehoben werden. Zumal dann, wenn sie mit Grundrechtseinschränkungen einhergehen.Wer hindert eigentlich wen daran, gleiches zu tun? Man muß es nur tun. Jeder nach seinem Vermögen, nach seinem Können. Also! Aufstehen! Was tun! Viele Tropfen höhlen den Stein.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Gerd Held / 05.12.2023 / 06:15 / 53

Dauernotstand ist Verfassungsbruch

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Staatsverschuldung muss eine Abkehr von der Politik der endlosen „Rettungen“ zur Konsequenz haben. Sogenannte Zukunftsenergien, die lediglich auf das Prinzip…/ mehr

Gerd Held / 06.10.2023 / 06:15 / 104

Deutschland: Not durch falsche Ziele

Deutschland ist auf einem Kurs, der immer größere Opfer fordert. Die Opferbereitschaft der Bürger sinkt. Doch ein Kurswechsel bleibt aus, weil vielen nicht klar ist,…/ mehr

Gerd Held / 03.04.2023 / 06:00 / 88

Ohne Auto keine Stadt

Eine moderne Großstadt funktioniert nur als gut erschlossene Stadtregion. Deshalb ist die Feindschaft gegen den Autoverkehr und der Angriff auf den Verbrennungsmotor so kurzsichtig und…/ mehr

Gerd Held / 13.03.2023 / 06:15 / 75

Wenn Grün verliert, gewinnt die Stadt 

Die CDU-Gewinne in Berlin und die Abkehr der SPD von der rot-grün-roten Koalition sind nur ein erster Schritt. Aber schon jetzt zeigt sich, wie wenig…/ mehr

Gerd Held / 26.12.2022 / 06:00 / 66

Die eigene Größe des Sports

Deutschland ist sang- und klanglos bei der Fußball-WM ausgeschieden, und niemand hat ihm eine Träne nachgeweint. Die Krise unseres Landes ist auch eine Sportkrise.   Es…/ mehr

Gerd Held / 17.11.2022 / 12:00 / 105

Die verlorene Unschuld der „Klimaretter“

Klebe-Straßenblockaden können Menschenleben gefährden. Sie sind ein Angriff auf kritische Infrastrukturen dieses Landes. Sie sind ein Mittel, um direkt ein bestimmtes Regierungshandeln zu erzwingen. Demokratische…/ mehr

Gerd Held / 03.11.2022 / 06:00 / 120

Die Krisen-Formierung der Bürger

Die Krisen, die sich in diesem Herbst zu einem ganzen Krisenkomplex auftürmen, sind kein Schicksal. Sie beruhen auf falschen Entscheidungen. Die Opfer, die jetzt gefordert…/ mehr

Gerd Held / 21.09.2022 / 06:05 / 101

Der Ausstieg aus der fossilen Energie ist gescheitert

In diesem Herbst 2022 bekommt Deutschland mehr denn je den Ernst seiner Lage zu spüren. Die täglich zunehmenden Opfer stehen in keinem Verhältnis zu den…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com