Das ist ja ganz hübsch beschrieben, trifft aber nicht entfernt den Kern der Situation! Sie beleuchten im Stile früherer Innenschauen die Machtdynamik innerhalb der Union - ohne die gesellschaftlich brennenden Themen dabei zu berücksichtigen. Das hat zu gewissen Zeiten der früheren Bundesrepublik wohl als politische Analyse gereicht, als klar war, dass alle Parteien mehr oder weniger gleichgerichtet oder meinetwegen in einem staatpolitischen Konsens auf elementare Frage wie Rente, Migration, Verteidigung, Familie, Wirtschaft oder Meinungsfreiheit blickten. Heute aber ist wenigstens Teilen des Souveräns - und noch ist das das deutsche Volk (siehe GG Art. 20 (2)) - deutlich geworden, dass er sich eben nicht mehr auf einen solchen Grundkonsenz stützen kann und so z.B. seine Stimmen zwischen Rot-Grün bis Konservativ eben nicht mehr bedenkenlos splitten kann. Vielmehr existieren dramatische und die bisherige deutsche Gesellschaft fundamental bedrohende Politikentwürfe (und bereits entsprechende politische Taten), die immer stärker zu einer entsprechenden Lagerbildung führen. Und die Bevölkerung ist eben auch nicht mehr so homogen wie in früheren Jahrzehnten - der Sozialstaat, seine Förderung der Entstehung des Prekariats und die Alterung sowie die Massenmigration haben den Anteil der Menschen, die vollständig oder zu Teil oder schließlich wenigstens lebenszeitbezogen Netto-Transferempfänger der Gesellschaft geworden sind, dramatisch wachsen lassen. Rechnet man Rentner, Pensionäre sowie Hausfrauen ein, ist dies die absolut dominierende Wählergruppe, die Majorität. Und diese vielfältigen Bruchlinien lassen sich nicht mit der staattragenden Attitüde eines Söders mehr übertünchen, sie verlangen politisch und letztlich auch durch die Macht des Faktischen immer deutlicher nach INHALTLICHEN Antworten. Und die bleibt Söder stets schuldig, er ist der Prototyp des aalglatten Politkarrieristen, dem das eigene Fortkommen über alles geht.
Egal ob Laschet, AKK oder Merz, niemand wird den Niedergang der CDU analog zur SPD stoppen können.
Ein übler Opportunist, den FJS vermutlich niemals auch nur an der Macht hätte schnuppern lassen. Es sind genau diese Typen, die dieses System vor die Wand gefahren haben. Als es wichtig war, nämlich 2015 zu sagen, bis hierhin und nicht weiter, haben sie alle die Fresse gehalten und vor dieser Psychopathin Merkel gekuscht. Ein einziger, hodenloser Verein diese CDU/CSU: abwählen!
Der Autor überschätzt Söder. Akzente hat er gesetzt, allerdings vor seiner Wahl zum MP. Danach wurder er zum Drehhofer, Teil 2, der opportunistisch den Grünen hinterher hechelte. Auch, dass sich die CDU zerlegt, sehe ich noch nicht, auch wenn es einen Merz, Mitsch, Röttgen oder Kuban gibt. Merz hat nur geringen politischen Einfluß, Kuban ebenso, Röttgen nimmt keiner eigentlich für voll und Mitsch ist im Zweifelsfall doch wieder der Bettvorleger Merkels. Die politischen Einflußgrößen sind Laschet, AKK, Ziemiak, Söder und die MPs und die sprechen sich ganz klar für eine Erhalt der GROKO und ein weiter so aus.
Also bitte! Der Söder hat sich doch fast zu Tode gesägt an Seehofer. — Dass Seehofer gegenüber Merkel in Sachen Grenzschutz so eingelaufen ist, hat auch mit dem – sachfremden – Mobbing aus München zu. Sachfremd, weil es dem Söder nur um die Beschädigung Seehofers ging, nicht um die Sache. In der Sache hätte er ihn stützen müssen. — Die Quittung liegt vor: Barbara Stamm kürzlich im kleinsten Kreis: Wir bringen die AfD nicht mehr weg, wissen nicht, was da tun. — Und die bayerische AfD ist alles andere als eine Freude für bürgerlich Konservative. Wären die seriöser, professioneller, weniger “landsknechtsmäßig” unterwegs, kurz: “politisch appetitlicher”, sähe es finster aus für die södermäßig ergrünte CSU.
Wenigstens einer, der für ORDEEEERR sorgt.
Die Lobeshymnen scheinen mir eher unangebracht. Söder ist längst zum links-grünen Mitläufer geworden und steht im unsäglichen Kampf gegen Rechts Seit an Seit mit den linken Kräften dieses Landes. Er ist dabei auch die CSU zu einer weiteren links-grün orientierten Partei zu machen, ehemals konservative Werte der CSU hat er längst über Bord geworfen. Gefällt das den Bayern wirklich?
Nur, “ein Team darstellen” ist noch lange kein Team sein !
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