Nachdem Macron mit seiner 63-jährigen ehemaligen Französischlehrerin verheiratet ist, kann man ihm nun wirklich nicht Erfahrung mit dem Alter, wahrscheinlich sogar eine gewisse Affinität zum Alter absprechen.
Seine Gegner haben sich darüber aufgeregt, wie die Medien Macron zum shooting star kürten. Jugend und Sex verkaufen sich. Macron hat von beidem reichlich zu bieten. Dazu kommt seine gute Laune, Intelligenz, Enthusiasmus plus Exotismus und fertig war ein Charisma, das in einer medialen Welt gestandene Berufspolitiker ruck, zuck vom Platz fegte. Dass Jugend in ziemlich aussichtslosen Situationen auch in Deutschland funktionieren kann, hat die FDP in Hamburg und Bremen bewiesen. Wie die AfD mit Alice Weidel fährt, wird man abwarten müssen.
Man schaue sich die letzten Sekunden der Heute Show vom Freitag an und vergleiche die Theatralik/Gesten Macrons mit jener, die wir Deutschen nur allzugut kennen. Dieses emphatische Aufgehen im rasenden Publikum ist ein Phänomen reiner diktatorischer Rhetorik, die sich völlig mit dem “Körper” des Publikums verbindet.
Bei dem “Superstar” John Kennedy, ist doch heute auch bekannt, dass ALLES, wirklich ALLES an ihm nur Fake war. Aber erstaunlicherweise haben Linke mit genau solchen Typen immer wieder Erfolg bei den Wahlen.
Wenn ich die Publikationen richtig verstanden habe, ist der gute Macron aus wohlbehütetem Hause höherer Bildung als sozialistischer Elitestudent gestartet, hat seine Karriere bei den Banken gemacht und ist unter Präs. Hollande in die FR/EU-Politik eingestiegen und damit offizieller Sozialdemokrat. Was mir allerdings auch zu Augen gekommen ist, ist der Wunsch Macron,s Frankreich “wettbewerbsfähiger” zu machen. Das erinnert mich ein eine lokale SPD-Grösse, die mit HArtz-4 auch ein Land “wettbewersfähiger” machte und nun ein Heer von stützeabhängigen Minijobbern ohne eigene Rentenaussicht geschaffen hat. Vielleicht bekommt Macron darum von den EU-Granden europaweit ein dermassenen Wahlkampf-Applaus. Die armen Franzosen können nun wirklich wie in den USA nun nur noch zwischen Pest & Cholera wählen. Da waren noch alte Fake-news, die ich nicht veröffentlichen möchte: Angeblich will Macron durchaus die aktuellen Verträge der EU mit Frankreich für bessere Bedingungen neu nachverhndeln. Wirklich Alles gut?
Investmentbanker will gegen das Establishment anstinken. Mal was ganz neues, er will also gegen die Klientel vorgehen, mit der er seine Geschäfte macht, bzw. gemacht hat. Sehr glaubhaft der Mann. Er kann aber auf eine ganz einfache Art beweisen, daß er es ernst meint, in dem er sein Haus für Flüchtlinge öffnet. Er will ja die Grenzen nicht schließen und alle, die ihn gewählt haben, sollten ebenfalls ihre Türen weit öffnen. Man sieht schon, ein Politiker mit einer “großen” Erfahrung. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, jeder ist noch von seinem Höhenflug zurück auf den Boden der Tatsachen gelandet und wenn nicht, gescheitert.
Ja, 39 Jahre ist ein tolles Alter für den Beginn politischer Karrieren. Mussolini wurde mit 39 Ministerpräsident Italiens, Himmler wurde mit 39 Reichsführer SS. Goebbels wurde sogar schon mit 35 Reichsminister für Propaganda. Stalin wurde mit 39 Mitglied des ZEK der jungen Sowjetunion. Hitler hingegen war ja schon ein alter Sack. In seinem 39 Lebensjahr war er zwar schon Spitzenkandidat der NSDAP bei der Reichstagswahl 1928, die aber fulminant in den Sand setzte. Er war ja schon greise 44 als er Reichskanzler wurde. Das konnte ja nichts werden.
Die Franzosen sind mit Macron doch einem Etikettenschwindel erlegen. Die etablierten Parteien abstrafen, um dann einen Kandidaten zu wählen, der glanzvoll Grossbrände mit Brennholz zu löschen versucht. Mit viel Tamm Tamm mehr von den alten Mitteln. Was haben die einst so selbstbewussten Franzosen sich dabei nur gedacht? Freundliche Grüsse, Ronald Rimbach
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