Wenn man die ambivalente Bigotterie gegenüber Israel und den Juden in der politischen Sphäre dieses Landes betrachtet, dann leuchtet doch ein, dass es schwer ist, dem gegenüber eine alternative Position zu entwickeln. Am ehesten tragfähig wäre meines Erachtens noch Ignoranz. Aber auch das würde reichlich Argwohn aufkommen lassen. Das Thema Juden und Antisemitismus ist in Deutschland negativ besetzt. Es spielt eine untergeordnete Rolle, wie parteinehmend jemand darüber spricht. Einer israelischen Staatsbürgerin mag das etwas skurril vorkommen, einverstanden. Es ist aber so. Wer das tote Pferd unbedingt reiten will und sehen, wo das her kommt, der mag in den Briefen der Apostel Petrus und Paulus nach Antisemitismus suchen. Man findet sicher was. Aber es liegt die Einsicht nahe, das ist für nichts gut. Also doch besser Ignoranz. Die Ukraine war im WK2 das einzige von deutschen Truppen besetzte Land, wo die Juden von ihren einheimischen Nachbarn zum Bahnhof gebracht wurden. Die SS hatte fast nichts zu tun. Das mögen die Israelis mit besonderer Solidarität heute würdigen, es ist nicht unsere Aufgabe darüber zu urteilen. Ignoranz! Nicht zuletzt gab es in der DDR ein propagandistisches Filetstück unter dem Schlagwort “Revanchismus”. Das bezog sich auf die in der Bundesrepublik sehr aktiven Vertriebenenverbände, die das Feuer unter dem rostigen Kessel mit den “deutschen Ostgebieten” dauerhaft am Köcheln halten wollten. Die waren wohl umstritten und auch angefeindet, aber den christlichen, konservativen Parteien im Westen waren die sehr wichtig. Die wussten auch, sie oder ihre Eltern wurden einst nicht nur aus purem Zorn vertrieben, sondern auch, damit man das zur gleichen Zeit entstehende Völkerrecht nie auf sie anwenden könnte. Gerade auch unter diesem Blickwinkel ist jede deutsche Beurteilung russischer Aktivitäten zur Heimholung russisch besiedelter Gebiete die reine Bigotterie. Das ist nur, was Vertriebene hier vor einem halben Jahrhundert noch über Schlesien dachten.
Sehr geehrte Frau Arfa, im 4. Absatz haben Sie offensichtlich vergessen, bei “die populistische Partei” das “populistische” in Anführungszeichen zu setzen. Oder sind sie mit der verlogenen Merkel-Regierung einverstanden, die die EINZIGE DEMOKRATISCHE PARTEI mit Hilfe von Steuergeldern verleumdete, wo sie nur konnte?
Macht weiter so. 3 Unzufriedene reichen um die gesamte AfD mal wieder als Russlandversteher und Putinfreund zu diffamieren. # Es ist ok, wenn achgut keine Werbung für die AfD macht. Es ist ok, wenn achgut die AfD einfach ausspart. Es ist nicht ok, wenn achgut, ganz mainstreammäßig, unbewiesene, verallgemeinernde, herabsetzende “Informationen” streut, nicht zum ersten Mal, die sich auf die Befindlichkeit einiger Weniger stützt. Es ist nicht ok, wenn die AfD hier, an derselben Stelle, keine Gelegenheit bekommt, zu diesen Anschuldigungen Stellung zu beziehen. # Leute, es wird armselig.
Ich habe schon immer angezweifelt, dass die AFD eine glaubwürdige Heimat für Juden ist. Zwar mag es dort auch noch ein paar gestandene Konservative und EX-CDUler geben, die aufrichtig zu Israel und auch zur Westbindung stehen, aber insgesamt entwickelt sich die Partei in eine andere Richtung. Frau Arfa hat genügend Beispiele und Argumente genannt. Ich erinnere auch daran, dass es die AFD war, die sich mehrfach, zu verschiedenen Anlässen, über Demnigs “Stolpersteine” empört hat. Durchaus passend zu Höckes “Denkmal der Schande”-Bekenntnis und Gaulands “Vogelschiss”-Theorie. Dabei gehören Stolpersteine - nach meiner Meinung - zu den wirksamsten Formen des Gedenkens. Besonders auch durch die Verknüpfung mit der Webseite. In unserer Stadt gibt es zahlreiche Stolpersteine. Unter anderem auch einen für eine jüdische Verwandte von mir. Ausnahmslos alle damit verknüpften Leidensgeschichten habe ich auf einen Schlag durchlesen. Die Ablehnung bzw. die Ignoranz gegenüber dieser Gedenkkultur durch die AFD bestärkt bei mir den Verdacht, dass Juden dort - zumindest tendenziell - nur benutzt werden. Quasi als legitimierende Mitstreiter gegen eine Migration aus antisemitisch gestimmten orientalischen Ländern. An der AFD-Basis kann es dann aber nochmal ganz anders aussehen. Letzhin bin ich dazugekommen, wie ein Ladeninhaber und AFDler mit den Araberjungs zusammenstand und über Rothschild, Banken und Weltverschwörung schwadroniert hat. Es war gerade keine weitere Kundschaft da und ich war unerwartet hereingeplatzt.
Nähe AfD zum Kriegsverbrecher, Kindern- und Völkernmörder Putin macht die für mich nicht mehr wählbar… leider… weil gibt es in Deutschland keine konservative Partei… die jüdische Parteifunktioniere haben auch falscher Pferd gewählt…
Wieso Gewissensbisse? Sie sollen ganz einfach ihre Meinung sagen. Die besseren Argumente sind doch auf ihrer Seite: Putin hat einen Krieg gegen die Ukraine begonnen und nicht umgekehrt Selenski gegen Russland. Und Deutschland hat mit seiner antimilitärischen Einstellung das begünstigt. Wie wurde die AfD als Kriegstreiber von den Regierenden gescholten, als sie 40 Milliarden für die Bundeswehr forderte. Und plötzlich fallen 100 Milliarden vom Himmel. Gegen ein starkes Deutschland ( jetzt bitte nicht lachen) und eine somit stärkere NATO hätte sich Putin seine Spezialoperation dreimal überlegt. Die Zukunft der AfD hängt nicht davon ab, ob der eine oder andere Funktionär aus Feigheit vor der Beobachtung durch den Verfassungsschutz die Partei verlässt und Herr Abramowych deshalb weniger Ansprechpartner in der Führungsebene hat, sondern einzig und allein von der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands. Und da sind wir doch auf einen guten Weg, wenn die wirklichen Leistungsträger sich überall hinter Minderheiten anstellen und deren Forderungen bedingungslos erfüllen müssen.
Merkwürdig, dass die antiisraelischen und antijüdischen Positionen sowohl der kriegstreibenden Linken als auch der ukrainischen Neonazis und ihrer deutschen Kumpanen nicht erwähnt werden. Beide findet man nach meiner Wahrnehmung nicht in der AfD. Dass das Verständnis dort für die geopolitischen Interessen Russland dort grösser ist als in der der breiten Pro-USA-Front zwischen FDP/CDU/SPD und olivgrünen Atlantikern, trifft sicherlich zu. Letztere sind ausserdem damit beschäftigt, weiter antijüdische Zuwanderung in grossen Mengen zu betreiben und alle Islamkritik als rassistisch zu bannen. Was letztlich eher den Interessen der deutschen Juden und dem Staat Israel mehr nützt und schadet, mögen sie selbst entscheiden. Ich schaue zu. Möge der Bessere gewinnen.
Randgruppengezänk ...gut , daß wir mal drüber gesprochen haben !
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