Claudio Casula / 11.04.2014 / 23:20 / 6 / Seite ausdrucken

Jerusalem – according to Arte

Geteilt war Jerusalem tatsächlich – zwischen 1948 (Eroberung Ostjerusalems durch die jordanische Legion, Halten des Westteils durch Israel) und 1967 (Eroberung Ostjerusalems durch die israelischen Streitkräfte nach Beschuss der Neustadt – also Kriegseintritt – durch Jordaniens Armee). Allerdings wird das entscheidende Geschehen jener Zeit – Vertreibung sämtlicher Juden, Zerstörung von 29 Synagogen, Schändung des jüdischen Friedhofs auf dem Ölberg, Weigerung, auch nur einen Westjerusalemer Juden an der „Klagemauer“ beten zu lassen – ausgeblendet, sodass dem uninformierten Zuschauer das Beharren der Israelis auf Kontrolle über ein geeintes, meinetwegen auch zwangsvereintes Jerusalem irgendwie widerrechtlich scheinen mag. Gerade diesem falschen Eindruck könnte man, so man es wollte, in den üppigen 24 Stunden, die zur Verfügung stehen, entgegenwirken, aber die Macher haben anderes im Sinn: die Unmöglichkeit einer alleinigen Herrschaft Israels über die Heilige Stadt herauszustellen und die „Besatzung“ Ostjerusalems zu beklagen, ohne die sich aufdrängende, weit unangenehmere Alternative (samt historischem Vorbild) zu zeigen. http://spiritofentebbe.wordpress.com/2014/04/11/24h-jerusalem-according-to-arte/

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Caroline Neufert / 13.04.2014

Mag alles sein, mag der Anspruch falsch oder nicht mit dem Gezeigten übereinstimmen, trotzdem, die Sequenzen, die ich sah, haben mir fast alle sehr gefallen - vielleicht hilft, genau zuzuhören und dabei in die Gesichter zu schauen; und ich fand die eingefangenen Bilder und die Kameraführung ziemlich gut. Und zu den Kosten - allein EINE “Wetten dass-Sendung” verbraucht 2 Mio (lt. Bellut). Was fesselnder war/ ist ... ;-)

Peter Arbogadt / 13.04.2014

24hjerusalem - eine billige Soap opera. Vorurteile werden bedient, Urteile aus Angst nicht gefällt. Bin schwer von ARTE enttäuscht.

Dr. Wolfgang Hintze / 12.04.2014

Aus aktuellem Anlass wiederhole ich meinen Vorschlag vom 26. Februar Was spricht dagegen, dass der Tempelberg, eine Stätte, die drei Religionen heilig ist, auch von diesen drei Religionen gleichberechtigt genutzt wird? Also: baut den dritten jüdischen Tempel, errichtet Kaiser Justitians Marienkirche wieder und macht aus dem ganzen Tempelberg eine Stätte des interreligiösen Dialogs. Außerdem sollten Besucher aus aller Welt die Möglichkeit zur Besichtigung haben, wie das an anderen Stätten der Weltkultur üblich ist. Das wäre doch das Natürlichste von der Welt und zugleich ein Prüfstein für die Dialogbereitschaft und Toleranz der Muslime.

Gerhard Sponsel Lemvig / 12.04.2014

Dass sich der Diasporajude in einen wehrhaften Israeli verwandelt hat, das passt den Filmemachern von “24 Std. Jerusalem” nicht.

Rüdiger Bäcker / 12.04.2014

Ich bin nur ein kleiner, unwichtiger Mensch. Nicht besonders klug, kein Tausendsassa. Höchstens Durchschnitt also. Aber selbst mir fällt in meiner ganzen Beschränktheit auf, dass im Falle Jerusalems offenbar niemand wirklich eine Lösung anstrebt. Wäre es nämlich so, gäbe es eine einfache Lösung, mit der Eltern schon seit Jahrtausenden Streitigkeiten ihrer Kinder schlichten. Bezogen auf Jerusalem könnte es so aussehen: Jerusalem wird zu einer internationalen Stadt unter der Verwaltung der UNO erklärt. Sie gehört damit niemanden, im Prinzip aber Allen. Vorzugsweise aber denen, die dort leben. Niemand wird bei Ausübung seiner Religion behindert. Die Stadtplanung wird von denen geleistet, die in Jerusalem wohnen, nicht von denen, die es politisch benutzen. Blöde Lösung, ich weiß. Dann wäre ja der ganze Streit weg. Deshalb werden wir uns auch weiterhin darüber den Kopf zerbrechen, warum der Nahe Osten so unvernünftig ist. Andererseits: Gäbe es Frieden im Nahen Osten, würde sich so mancher fragen, warum wir dort soviel Geld hinschicken, vorzugsweise in Richtung Gaza und PA? Vielleicht ist der Nahe Osten doch nicht so unvernünftig, sondern nur ein riesiges Geschäftsmodell?

Elisabeth Lahusen / 12.04.2014

“Meine Mutter ist selber schuld, wenn ich mir die Hände erfrier- warum zieht sie mir auch keine Handschuhe an.”  Die Palästinenser boykottieren jede Lokalwahl und jammern dann, dass keiner sie mitspielen lässt. Und Arte fällt auf dieses kindische Spiel rein und entschuldigt es auch noch, als handle es sich bei der palästinensischen Seite um ein trotziges Kleinkind und nicht um erwachsene Menschen, die eine gewisse Eigenverantwortung für ihr Leben haben. Sahm hatte am 31.3. bei Audiatur dieses Thema auch aufgegriffen:(...)Wie teuer das Projekt war, beschreibt Produzent Thomas Kufus, jedoch ohne Zahlen zu nennen. Palästinensische BDS-Aktivisten (Boycott, Divestment and Sanctions) wollten das Projekt zu Fall bringen und bedrohten den palästinensischen Teams „verbal mit Telefonaten“. Ein erster Drehtag am 6.9.2012 wurde kurzfristig, nur einen Tag vorher, abgesagt. „Wir haben die Explosivkraft dieses Projektes und dessen politische Bedeutung in der Stadt trotz für gut empfundener Planung unterschätzt und sind offen in den Boykott gerannt, der den Dreh im Spätsommer 2012 zum Scheitern brachte“, gesteht Kufus. Die Produzenten aus Europa beugten sich palästinensischen Konditionen: „Eine Bedingung der palästinensischen Seite nach dem ersten Boykott war die „Separation“: Kein palästinensisches Team sollte mit Israelis zusammenkommen, alle Termine und die Planung mussten getrennt stattfinden. Gelder aus Jerusalem, die es zuvor von der Stadtverwaltung gegeben hatte, haben wir daher komplett zurückgegeben. (Dafür haben wir wieder Ärger von der israelischen Seite bekommen, weil sie ihre Interessen geschmälert sahen.).“ Trotzdem haben die Palästinenser auch einen zweiten Drehtermin kurzfristig storniert. Für sie musste ein dritter separater Drehtag organisiert werden.” Audiatur-Online - “Auf ARTE ringen nicht existente Völker miteinander” Das Ganze ist ausgesprochen peinlich. Siehe auch:“Müllabfuhr und Straßenbelag in arabischen Vierteln liegen weniger an Benachteiligung sondern eher am palästinensischen Boykott der Lokalwahlen und infolgedessen an mangelnder Repräsentanz im Stadtrat.” Wolfgang Kahl - Bündnis 90 / Die Grünen “Sahm – Fortsetzung zum ARTE-Artikel”

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