Frau Sievers, flott geschrieben, aber… „Aus der Grabeskirche um die Ecke fliegt man achtkantig, wenn zuviel nackte Arme und Beine im Spiel sind. Ich war meist wesentlich schneller draußen als drinnen.“ Zuviel - wieso, haben Sie mehr als zwei Arme und zwei Beine? „Nackte Gliedmaßen und unbedecktes Haar gelten im Orient als hochgradig gefährlich für den Geschlechtstrieb. Also gelangt man nur züchtig bedeckt an den Ort…“ Haben Sie schon mal versucht in Spaghetti-Top und Shorts in den Petersdom zu gehen? Mir würde das gar nicht erst einfallen. Nicht etwa aus Prüderie, sondern weil es eine Frage des Respekts ist. Auch ich bin gläubige Atheistin, wenn auch sicher in anderem Sinne als Sie. Aber wenn Sie diese Orte - aus welchem Grund immer - betreten wollen, dann richten sie sich doch bitte nach den Gepflogenheiten, denn es gibt Menschen, die darin keinen Jahrmarkt sehen, schon gar nicht einen der Eitelkeiten. Insofern bringen Sie mit „hochgradig gefährlich für den Geschlechtstrieb“ wohl einiges durcheinander. Als Argument käme das eher in Mar Saba in Frage, weshalb Frauen keinen Zutritt haben. Wenn Sie einen so gesteigerten Wert auf nackte Gliedmaßen legen, dann vergnügen sie sich doch auf dem Oktoberfest und ähnlich illustren Jahrmärkten, die dieser Bezeichnung gerecht werden. „Das Pilgerleben war im Mittelalter noch bedeutend aufregender: Statt mit heiligen Steinplatten trieb man es da noch untereinander…” Falls ich Ihren Beitrag richtig deute: versuchen Sie es mal mit einer Reinkarnations-Hypnose.
Sehr geehrte Frau Sievers und Herr Schlosser, das war doch noch ganz harmlos. Sie sollten mal den guten alten Nietzsche lesen, der hat gegen derartige Metaphysiker und Jenseitsanbeter viel krasser vom Leder gezogen. Viele bedauerlichen Zustände in der Welt scheinen oft daher zu rühren, das einige Wahnsinnige ihren Wahnsinn nicht für sich behalten können.
Ich pflichte ihnen bei Herr Schlosser. Ich finde es auch etwas dümmlich was in dem Artikel da so abgehandelt wird. Ich bin selber auch eher Atheist, aber zumindest Agnostiker. Ich würde mich aber nie über diese Dinge in der Art auslassen. Das zeugt eher von Kleinheit denn…......
Eine wirklich gute und treffende Beschreibung von Jerusalem.
Frau Sievers, sich über Gläubige der in Jerusalem konzentrierten Weltreligionen lustig zu machen, zeugt wirklich von ungeheurem Mut. Jetzt wissen wir, dass die Besucher von Klagemauer, Felsendom und Grabeskirche allesamt Trottel sind, der eine aufgeklärte, allwissende Dame aus dem fernen, säkularisierten Deutschland, mal gezeigt hat, was eine Harke ist… Bei meinem Besuch in Jerusalem war ich einfach nur beeindruckt, dass Menschen in der Lage sind, ihren Glauben öffentlich auszuleben, etwas, dass man in Deutschland nur noch selten, bis gar nicht mehr, beobachten kann. Da ich mich, im Gegensatz zu Ihnen, Frau Sievers, auch nicht als ‘Intellektuellen’ bezeichnen kann, wäre es mir damals nie in den Sinn gekommen, den Gläubigen in Jerusalem mit Häme und Hochmut zu begegnen. Dass auch Sie eine Gläubige sind, ist Ihnen vielleicht noch nie in den Sinn gekommen, und doch ist es so: Sie bringen mit Ihrem Reisebericht über Jerusalem ein Opfer dar, auf dem Altar des Zeitgeistes, der sich, wie in der Geschichte der Völker schon oft geschehen, jederzeit wieder drehen kann. Ich habe keinen Zweifel: Spätestens dann werden Sie wieder über Jerusalem schreiben, allerdings diametral anders, als im vorliegenden Fall. Seien Sie also nicht allzu stolz auf Ihre heutige ‘Leistung’......
Wunderbar! Danke für Ihre herrlichen Israel-Impressionen.
Toller trockener Humor, Frau Valentina, entlarvend und einfach köstlich!
“Da kein Muslim eine Ahnung hatte, wo diese sein sollte, entschied man sich für Jerusalem: Al-Aqsa heißt „die Fernste“. “ Dumm nur, dass die Moschee zu Mohammeds Zeiten noch gar nicht existierte!
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