Hej Antje, selbst meine superengagierte Ex hat mir das nicht besser erklärt, als du. Sie hat ebenfalls sehr gut getanzt und musste nur aufhören, weil ihre Knie es nicht mehr mitgemacht haben. Da sie ebenfalls aus HH kommt und dein Alter hat, kennt ihr euch womöglich sogar. Nebenbei: dein Buch ist klasse!
Die Einzelheiten über Bauchtanz finde ich nicht spannend, aber es würde mich sehr interessieren wie die Autorin jahrzehntelang die Augen vor den hässlichen Seiten des Islam die Augen verschließen konnte. All das was sie jetzt kritisiert, war schon vor 30 Jahren zu beobachten. Erst jetzt den Stab über diese menschenfeindliche Ideologie zu brechen, die sich als Religion camoufliert, ist zu spät. Frühere Verteidigungsreden dieser “Kultur” bzw. das Verschweigen unerträglicher Zustände bleiben, zumindest bei mir, unvergessen.
Fakten hin, Fakten her. Der Bauchtanz hat sein Fett weg und wird mit dem Islam in Verbindung bleiben, weil die meisten Muslime halt “Orientalen” sind. Das ist wie mit den Deutschen und den Nazis. Dass wir faktisch weniger Rassistischen/Neonazis haben als die Nachbarländer oder die USA juckt auch keinen. Manche Erzählungen werden lange Zeit bleiben bis sie irgendwann in Vergessenheit geraten und sie verschwinden nicht, weil man Fakten dagegen hält.
In den 80er-Jahren habe ich einmal einem Bauchtanz in Karachi, Pakistan beigewohnt. Einer meiner Kollegen fragte damals eines Abends in die Runde hinein, ob wir Lust hätten, einmal etwas außergewöhnliches zu sehen. Er machte nur Andeutungen darüber, um was es gehe. Wir fuhren zu fünft zu einem dunkelen Ort. Es ging eine dunkle Treppe hinauf und wir gerieten an eine schwere Holztür mit Guckloch. Wir klopften und durch das Guckloch beäugte man uns misstrauisch, ließ uns aber schließlich ein. Innen saßen in einer Art Vorraum sehr viele Männer auf dem Fußboden. Sie schienen auf etwas zu warten. Alles wirkte geheimnisvoll und irgendwie verboten. Wir fielen als Nicht-Pakistanis mächtig auf. Man geleitete uns in einen Raum. Zu unserer Gruppe gehörte auch eine Japanerin. Sie schien an diesem Ort die einzige Frau zu sein. Zumindest hatten wir bisher keine andere zu Gesicht bekommen. Wir saßen auf dem Boden, an eine Wand gelehnt und warteten gespannt darauf, was wohl folgen würde. Man bot uns Tee und Coca Cola an. Dann erschien eine, und später eine zweite Bauchtänzerin und tanzte vor. Es war herrlich. Mir fiel auf, dass sie während des Tanzens stets Augenkontakt zu unserer japanischen Kollegin hielt. Ich hatte den Eindruck, der Tänzerin gefiel besonders, dass ihr, vielleicht ausnahmsweise, eine Frau zusah. Es war ein interessantes, und wegen der Begleitumstände, der dunkle, geheimnisvolle Ort, die vielen, vielen Männer, die Geheimnistuerei, ein Gefühl der Illegalität, irgendwie unwirkliches, traumhaftes Erlebnis.
Wenn ich das zusammenfassen darf: orientalischer Tanz ist nicht für Männer da, sondern ein Fruchtbarkeitsritus zur Verdrängung von Langeweile, den die moderne, emanzipierte Frau heute Frauen vorführt, die sich so auf künstliche Befruchtungen vorbereiten. Ich habe mehrere Vorführungen gesehen und hatte nur zuckende Hüften bzw. pure Langeweile in Erinnerung, vielleicht sollte Frau Sievers dem Achgut-Publikum eine Extra-Performance geben.
Frau Sievers, ich habe mit Vergnügen ihren Beitrag zum “Bauchtanz” gelesen. Zwar habe ich mir noch nie über den orientalischen Tanz große Gedanken gemacht, könnte mir aber vorstellen, dass ihre genannten Irrtümer und Berichtigungen dazu zutreffen. Zu Punkt 5 möchte ich noch anfügen, dass der orientalische Tanz neben Talent und Übung auch ein klein wenig Hüftspeck erfordert. Bei ganz klapperdürren Frauen sieht das auch nicht so gut aus. Aber ansonsten ein sehr sinnlicher Tanz und wie Sie schon geschrieben haben, dient er zur allgemeinen Unterhaltung und da müssen nicht unbedingt Männer dabei sein. Es macht auch Spaß zuzuschauen.
Danke!
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