Es wurde schon tausendemale geschrieben und gesagt: der Islam ist eine Religion, in der systemimmanent Spiritualität und Gesellschaftspolitik UNTRENNBAR miteinander verwoben sind. Dieses Gewebe zu zerreißen, ist dasselbe, als wenn man Masse von Energie trennen wollte. Das ist bekanntlich unmöglich. Ziel des Islam ist nicht nur die private religiöse Hinwendung des Gläubigen zu Gott, sondern auch dessen kollektive Einbindung in ein gesellschaftliches System - von der Geburt bis zumTod. Diese Einbindung ist unauflösbar und, schon gar nicht durch Dritte, Ungläubige! - in Frage zu stellen. Wer es dennoch tut, stellt das System Islam als Ganzeinheitliches in Frage und wird den vereinten Widerstand der Umma auf den Plan rufen.
Danke für diesen Artikel. Eins fehlt:Die öffentliche,verbindliche Erklärung,daß selbstverständlich jeder Mensch muslimischer Eltern bzw. eines musl. Vaters das Recht hat,diese Religion zu verlassen,einer anderen oder keiner Religion beizutreten,ohne dadurch irgendeinen Nachteil zu riskieren.Das sollten die sog. Islamvertreter in allen Medien feierlich erklären und in ihre Statuten aufnehmen. Warum werden diese Leute in den unzähligen talkshows nicht auf diese 4 Punkte immer wieder angesprochen?
Ein paar Selbstverständlichkeiten klar und deutlich auf den Punkt gebracht. Seltsam nur, dass diese Klarheit und Stringenz nicht von den “staatstragenden” Parteien kommt. Vielen Dank.
“Es gibt unzählige Moslems in Deutschland, die einen derartig aufgeklärten Euro-Islam fordern.” Leider gibt es aber allen bekannten Umfragen zu Folge mindestens genauso viele “unzählige” Moslems in Deutschland, die eine reformatorische Entfremdung vom Islam ablehnen. Das Kernproblem ist nämlich: ein “Euro-Islam” kann kein Islam mehr sein, weil er unter anderem dessen uneingeschränkte Geltungsmacht der Sharia über jede Form von “weltlichem” Recht nicht akzeptieren könnte. Diese ist aber essentieller Bestandteil des islamischen religions-ideologischen Konstrukts. Es gibt im Islam keine Trennung von religiöser und weltlicher Sphäre. Es gibt keine Emanzipation im Islam, sondern lediglich eine Emanzipation vom Islam. Das ist eine Tatsache, die auszusprechen vielen Nichtmoslems schwerfällt und die nur zu denken, den wenigstens Moslems gelingt.
Einverstanden, wenn Sie Ihrem Punkt 2 noch die Gleichberechtigung der Geschlechter hinzufügen.
Ein guter Anfang, weil damit das offizielle Deutschland endlich zum Ausdruck bringen würde, das große Teile des jetzigen Islam nicht grundgesetzkonform wären. Mir wäre noch wichtig: Jeder hat das Recht, seine Religion zu wechseln oder Religion ganz abzulegen.—Ich befürchte, dass zwar viele einzelne “normale” Muslime in Deutschland die genannten Forderungen akzeptieren würden (vermutlich die große Mehrheit), weil sie sich mit religiöser Dogmatik nicht auskennen und weil sie ihnen auch nicht wichtig ist, nicht aber das islamische Establishment. Und das ist ein Problem, denn dann müssten sich die “normalen” Muslime von ihren religiösen Lehrern und Führern explizit los sagen, und das haben sich bisher nur sehr, sehr wenige getraut, jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit. Was dann?—Im übrigen brauchen wir ein Verbot ausländischer Finanzierung für jegliche muslimische Einrichtung in Deutschland; Transparenz ist nicht ausreichend.
Gerade diese drei Punkte stehen Merkels PLan im Weg, Deutschland und EUropa in seine Einzelteile zu zerlgen, um es dann nach ihren (?) Plänen wieder zu den Vereinigten Staaten von EUropa zusammenzusetzen. Das geht aber nur durch die Ausschaltung des Parlamentes und der demokratich gewählten Verfassungsorgane unter verfassungswidrigen Ausnutzung ihrer Richtungskompetenz. Sie hat sich allerdings in einem Punkt verrechnet, Sie kann den ost-, und südosteuropäischen Staaten in der EU derenVerzicht auf die gewonnene Freiheit weder mit Geld abkaufen, noch sie unter Druck setzen. Diese Länder wissen was Unfreiheit bedeudet. Merkel noch nie den Wert von Freiheit geschätzt bzw. verstanden, das zeigt ihre Vita.
Bravo, Herr Vahlefeld. Dieser zwingenden Logik sollte sich kein intelligenter Mensch entziehen. Es sollte auch keine taktisch-diplomatischen Motive geben, diese Forderungen in Frage zu stellen. Leider höre ich schon wieder des Geheul der ideologisch Dauerempörten, die Ihre Ausführungen für eine Provokation halten, denn Logik ist für diese Leute Provokation! Wer im Parlament wird sich für diese notwendige Klarstellung stark machen?
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