Meiner Güte, Frau Chesler ist wirklich in jeder Opfergruppe vertreten. @ J. Nestler Passt auch so: Der Krieg in der Ukraine ist brandgefährlich. Erstens kann er dazu führen, dass nach unzähligen Toten und jeder Menge Gewalt eine Diktatur in der Ukraine errichtet wird, die von den USA und der EU aus gesteuert wird. Und natürlich wird man vor der Ukraine nicht halt machen. Dass ist doch nur die Vorbereitung auf den großen Angriff auf die russischen Rohstoffe.
Und was machen wir jetzt ? Wenn man in einem Theater Unruhe stiften will, - sowas würde mich auch einfallen, - dann kann man das machen, wenn vorne nicht 1.6 m Akkupower steht. Wenn ich aber weiß, daß da ein Duracellhase nur auf seine Takte wartet, überlege ich mir dreimal, ob ich in dem Theater das meine unter den Zuschauern veranstalte. Will heißen: Die USA waren mind. seit 2014 nicht so klug das Geschehen zu kalkulieren. Aus einer verlorenen Partie sollte man aber kein weiteres Theaterstück machen, außer man will, daß der Duracellhase heißläuft. Kurz: Wer zündelt muß mit Feuer rechnen, aber wo Feuer ist, muß es kein Waldbrand werden. Zähneknirschen und beim nächsten Poker einfach besser pokern, oder lernen, daß Russen nicht pokern sondern lieber Schach spielen. Man sollte nicht einem Gegenüber die Schuld geben, wenn man selber sich verzockt hat. Zocken ist ein Recht für jeden, nur ein guter Verlierer muß man auch sein, erst recht wenn man im zweiten Zug der Rohstoffpreise gewinnt. Heulen und die Taschen füllen, ok eine probate Dualität, aber bitte nicht immer mit Sahne, die ist mastig und geht auf die Hüften.
Was machen Wir jetzt? Die Konflikte der Gegenwart lassen sich nicht mit dem Schmerz der Vergangenheit lösen. Ihren Zorn kann ich verstehen. Die Hürden für eine Einigung sollte man nicht zu hoch legen. Es kann sein das die russische Regierung noch länger im Amt ist. Ich erwarte keine Neuwahlen in Russland in nächster Zeit und auch keine wesentliche Änderung der Politik. Im Moment geht es m.E. eher darum das töten zu beenden. Rechtsfragen sind später zu klären. Wäre ich in der Ukraine für die Sicherheit zuständig, würde ich kapitulieren.
Ich möchte mich gar nicht zum Thema äußern sondern die Achse-Redakteure auffordern, hier einigen Foristen mal etwas auf die schreibwütigen Fingerchen zu klopfen. Es fällt sehr unangenehm auf (und ist auf dem Achse-Forum auch ungewohnt), daß sich einige Kommentatoren hier immer häufiger im Ton vergreifen und hier ihre privaten Scharmützel austragen, im Ton teilweise unter aller Kanone. Das ist dieser Seite nicht würdig und bringt das Forum hier auf Talkhow-Niveau, bitte gegensteuern!
Die zur Einleitung gewählte Geschichte scheint mir in der Tat passend zu sein. Das Bild der Ukraine selbst aber ist wohl doch zu sehr von historischen Verbrechen überschattet. Wieviele Juden in der Ukraine leben, wird niemand genau sagen können, weil es im Alltag keine scharfe Abgrenzung gibt (trotz der bekannten klaren Regeln der Rabbiner). Wie oft war es einfach kein Thema, ob jemand etwa Jude war. So z.B. bei Anna Gerassimowa (Umka), die kannte ich seit vielen Jahren, bis mal jemand sagte, sie sei jüdisch. So what. Sie - aus Petersburg - wohnte gern auch in Sewastopol, schon zu Zeiten ukrainischer Herrschaft. Wie viele Petersburger auf der Krim. Und auch in Odessa oder Lemberg war ungestörtes jüdisches Leben zu beobachten, neben all denen, wo sich niemand scherte, ob sie nun Juden waren oder nicht.—Wer meint ernsthaft, mit dem Einmarsch der Truppen von Putin und Kadyrow würde sich irgendetwas zum Besseren wenden? Ja, Kadyrow! Den übersehen die Putin-Verteidiger allzu gern. Aber man schaue sich mal Grosny-TV an: das ist schlicht gruselig. Und zwar nicht erst jetzt, schon seit 2014 sind diese Jihadisten im Donbass aktiv, aber nicht einmal der angeblich anti-russische Westen thematisiert das. Um den kommenden Zaren zu schonen?
Konnte in Erfahrung bringen dass die höchste jüdische Auswanderungsquote aus Russland nach Fall des eisernen Vorhangs erfolgte. Es leben nach wie vor sehr viele Juden in Putins Russland. Die jährliche Auswanderungsquote Russlands konnte ich nicht auf Anhieb ermitteln als ich sie zu der Europas in Bezug setzen wollte. In der Ukraine, ist die Auswanderungsquote der Juden allerdings kontinuierlich und notorisch hoch und zwar bereits vor dem Krieg, und auch unter Zelensky. Unangenehm fällt weiterhin auf, dass sich Menschen andrer Hautfarbe anscheinend bei der Flucht als Menschen 2. Klasse sehen. Eine Betroffene ,Studentin aus Nigeria berichteten von extra Warteschlangen für Ukrainer und Menschen andrer Hautfarbe und expliziter Hilfsverweigerung bei der Flucht via Bustransfer auf der Basis fehlender ukrainischer Nationalität.
Über den Zaren reden, kann jeder. Man müsste aber mit ihm reden. Nur Narren respektieren den Zaren nicht. Das ist ja so, als würde ein Grundschüler den Hausmeister nicht grüßen wollen. Der muss sich dann nicht wundern.
Nebenbei: Die Geschichte der Ukraine zwischen 1917 und 1945 ist ein einziger Albtraum: Oktoberrevolution, Bürgerkrieg, Genozid durch Hunger, Säuberungen durch Stalin und dann Zweiter Weltkrieg. Geschätzte 11 Millionen Menschen kamen dabei ums Leben. Das muss etwa ein Viertel oder sogar ein Drittel der Bevölkerung gewesen sein. Dass für Putin die Ukraine zu Russland gehört, hat geschichtliche Gründe. Das mittelalterliche Kiewer Reich mit der Hauptstadt Kiew ist der Vorgängerstaat der heutigen Länder Ukraine, Russland und Weissrussland. Dessen Fürst führte das orthodoxe Christentum als Religion ein. Das Kiewer Reich ist also auch die Wiege Russlands und Kiew ist älter als Moskau und Petersburg. Kulturelle Unterschiede gibt es kaum: Sprache, Ethnie, Religion und Schrift sind etwa gleich. Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass es für Putin die Ukraine einfach gar nicht gibt.
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