In den 80ziger Jahren floh ich mit meiner Familie, drei kleinen Kindern, aus Ostdeutschland. Vom Ankunftsbahnhof zog ich einen Gepäckwagen mit platten Gumminrädern durch eine mittelgroße dt. Stadt zum Flüchtlingsheim. An der nächsten Station unseres Lebens wohnten wir in einer 3-Zi-Wohnung. Zusammen mit einer rumänischen Spätaussiedler-Familie mit zwei Kindern in einem Zimmer, im anderen wohnte eine polnische Frau mit einem Kind, im dritten Zimmer wir mit 3 Kindern. Wenn das Kleinkinderbett aufgestellt war, mussten zwangsläufig alle schlafen gehen. Die Küche hatte zwei Kochplatten. Jeder Vegetarier wäre mir hochwillkommen gewesen. Meine Kinder lernten hier die ersten “Schutzgeldzahlungen” kennen. Später im Schuldienst, auch in sog. Internationalen Klassen, wurden meine Hinweise zum beruflichen Werdegang als “Old school” abgetan. In Ethik wurde die Perpektive in folgender Reihenfolge beschrieben: 1. Arzt, 2. VAR bzw. USA, 3. Schwarzarbeit. Im Verlauf musste ich mich als “Kartoffel” bezeichnen lassen, inzwischen kamen Nazi, Klimaleugner und Rassist dazu. Meine Kinder sind inzwischen gutausgebildete Erwachsene, einer hat promoviert. Ganz sicher auch deshalb, weil ich sagte: I must breath.
Sehr geehrter Herr Dabbouz, alles, was Sie geschrieben haben ist richtig. Wenn Sie aber schreiben, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben, müssen Sie auch schreiben, dass alle Menschen die gleichen Pflichten haben. In Deutschland die SPD wählen und in der Türkei Erdogan wählen, kann nicht auf eine erfolgreiche Integration hinweisen. Meinen Sie, dass ein Mann aus Nigeria oder Somalia, der 20 Jahre nichts lernen konnte und nicht arbeiten konnte, in Deutschland Bäcker oder Mechaniker wird? Bitte keine erfolgreichen Einzelfälle, die es bestimmt gibt, sondern statistische Auswertungen nach Bevölkerungsgruppen. MfG Nico Schmidt
Würde jeder sich zuerst um sich selbst kümmern, wäre der meisten geholfen.
Wenn das Gejammer um Ungleichheit nicht mehr zieht, schwenken unsere Berufsbesorgten auf Rassismus um. Bisher konnte mir niemand erklären, was Rassimus sein soll, ausser dass man sich schlecht fühlen soll, nur wenn man sagen wir mal weisse Menschen nicht schön findet (abgesehen das locker 90% aller Menschen ohnehin hässlich sind). Und was das vom Autor angebliche ‚Grundprinzip individueller Verantwortung‘ hat er sich sehr schön zurecht gebiet, denn dieses geht genau umgekehrt: Man ist selber für sich verantwortlich und gerade eben nicht für andere. Trau, schau, wem. Sozis in disguise gehören sicherlich nicht dazu.
Um Rassismus zu verstehen, muss man aber auch darüber nachdenken, ob wir, wie Merkel behauptet, wirklich noch “in” der Pandemie leben. Oder ob diese Pandemie, wie weltweit längst von hochkarätigen Experten belegt, längst vorbei ist. Unter diesem Aspekt ist doch gerade ein Rassismus entstanden, über den keiner spricht: Der gegen die, die es so krampfhaft zu schützen gilt. Die “Hochrisikogruppe”, der jetzt seit über 80 Tagen ein Kontaktverbot aufgelegt wurde. Alte, chronisch Kranke und Schwerstbehinderte in Heimen, die über viele Wochen ihre Liebsten nicht sehen durften, was einer Folter gleichkommt. Und die seit weit über 80 Tagen kein zärtliche Berührung ihrer Liebsten erfahren durften. Berührungen sind lebensnotwendig. Und per Dekret verboten. Das, was vorgeblich Leben schützen soll, führt zu einem einsamen, verzweifelten, langsamen Sterben. Nicht am Virus sondern an der Massnahme. Um das zu verstehen, stelle Dir vor: Du liegst jetzt seit vielen Wochen in Deinem Bett, dass Du aufgrund Deiner hohen Morbidität nicht mehr verlassen kannst. Bist fast blind und komplett hilflos. Leidest an Demenz und hast Angst, weil inzwischen fast täglich neue Pflegekräfte kommen, aber nie mehr Deine Lieben. Woche um Woche vergeht ohne jeden persönlichen Kontakt. Immer nur fremdes Personal, dass noch überforderter ist, als vor Corona-Zeiten. Man kann sich ein Lächeln auf die Maske malen, aber das ist genauso, als schriebe man auf den Tellerrand: “gesalzen”. Doch die ungesalzene Suppe bleibt ungesalzen. Kann man an einem Mangel an Liebe sterben? Kann man an gebrochenem Herzen sterben? Kann man Schaden nehmen an wochenlanger Isolation und Einsamkeit? Ich nenne das Altersrassismus. Es gäbe nämlich andere Möglichkeiten. Nur, die würden Geld kosten. Also lassen wir das und machen uns vor, wir stecken noch in der Pandemie. Dann fällt der eigene Blick in den Spiegel nicht so schwer.
„Um Rassismus zu verstehen, rät man weißen Menschen gerne, sich in die Lage von Betroffenen zu versetzen.“ Genau das ist Rassismus. Es wird „weißen Menschen“ strukturell unterstellt, Rassistisch zu sein. In der heutige Erzählung unserer Welt sind „weiße“ zu jederzeit Rassisten, alle anderen Opfer. Es nervt. Und die Opferattitüde wird weitererzählt. „ Ein greifbares Beispiel ist das Kind, das mit acht Jahren nach Deutschland einwandert und, da es die Sprache noch nicht beherrscht, eine Hauptschulempfehlung bekommt. Die wiederum führt zu potenziell schlechteren sozialen Kontakten, schlechterer Bildung, weniger Selbstvertrauen und damit letztlich zu einer höheren Armutsgefährdung“ An welcher Stelle dieser Geschichte kommt jetzt der Rassismus vor? Könnte man den nicht am besten verhindern, wenn das 8-jährige Kind gar nicht erst einwandert? Ach - da wo es herkommt, wäre es ganz ohne „Rassismus“ noch sprachloser, noch ungebildeter, noch ärmer und noch schlechter gesundheitlich versorgt? Was sollen die bösen weißen Männer tun? Dem Kind einen Palast errichten? Die eigene Sprache verlernen? Ich kenne genügend „nichtdeutsche“ Kinder, die trotz ihrer Sprachschwierigkeiten als 8-jährige ihr Abitur gemacht haben, jetzt studieren, mithin ihre Chance nutzen und aus der Armut durch eigene Leistung herauswachsen. Sind das „Ausrutscher“ oder anschauliche Beispiele dafür, das es für Erfolg und Misserfolge im Leben ganz andere Gründe gibt, als Rassismus. Natürlich gibt es auf dieser Welt Rassismus und Rassisten. Aber den nur „Weißen“ zu unterstellen, ist selbst schon Rassismus.
In einem Land, das Totschläger und Brandstifter mit Migrationshintergrund NACHWEISLICH wesentlich milder bestraft, sind solche Demos nur mehr lächerlich bzw. kollektiver Masochismus,
Ich muss zugeben, bin zunehmend verwirrt über die Definition von Rassismus über, als suboptimal empfundene Lebensumstände. Ich selbst bin mit vier Geschwistern in einer engen Zweieinhalb-Zimmer Wohnung in einer Umgebung aufgewachsen, wo die nächste Realschule 10 km und das nächste Gymnasium 20 km entfernt war. Ich durfte nicht in den Kindergarten gehen, weil es zu teuer war und ich durfte nicht aufs Gymnasium, weil es zu weit entfernt war und für Mädchen aus der Arbeiterklasse kein Studium vorgesehen war. Mein Leben lang kämpfe ich aus verschiedenen Gründen um meine Existenz, werde von den Behörden nicht unterstützt sondern malträtiert und finde seit Ende 2015 keine bezahlbare Wohnung. Unterstützung erhalte ich genau Null. Beratung auch nicht. Ein klarer Fall von strukturellem Rassismus?
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