“Home Office” ist seit 1782 das britische Innenministerium
Interessanterweise lässt sich dieses Phänomen auch in der deutschsprachigen Schweiz beobachten und das nicht erst seit Corona. Zwar wirkt dort die Mundart stark identitätsstiftend, in Radio und Fernsehen werden alle Sendungen ausser der Nachrichten in ihr gesendet, aber ganz losgeworden ist man das ungeliebte Hochdeutsch bzw. Standardsprache dann doch nicht. Deutsch (Hochdeutsch bzw. Schriftsprache) ist dort im Allgemeinen unbeliebt, weshalb eher zu Anglizismen gegriffen wird. Diese wirken, wie die Mundart auch ,gegenüber dem und den Deutschen abgrenzend , sind aber auch der Schweizer Selbstpolitur dienlich. Die Deutschen hingegen möchten einfach mal wieder »dufte« sein und vor allem Weltoffenheit demonstrieren. Und das glauben sie mit dem Durchweben der Sprache mit Anglizismen, aber auch anderen Kostümierungen zu erreichen. Gut , es darf aber auch nicht vergessen werden, dass einige Generationen , zumindest in Westdeutschland, nach 1945 in erster Linie mit den negativen Aspekten der Deutschen Sprache konfrontiert wurden. Mir hat einmal ein Amerikaner nach einigen Gläsern Wein seine Assoziationen mit der Musik Herbert Grönemeyers preisgegeben und das war Jahre bevor jener diktieren wollte , wie eine Gesellschaft auszusehen hat.
Ich habe im sozialen Bereich mit der “Coaching”-Szene zu tun und kann nur immer wieder den Kopf darüber schütteln, welchen sprachlichen Blüten man dort begegnet. Die Suppe, die man damit offenbar aufwerten will, ist allerdings meistens sehr dünn und lediglich aufgewärmt.
Wer findet es eigentlich anstößig, daß dieses Land z. B. bei Sportveranstaltungen ‘Germany’ heißt anstelle von Deutschland? Offensichtlich finden sich die Arschkriecher-*innen in den ‘höchsten Stellen’. Es gibt vermutlich, von Habekes und Konsorten abgesehen, wenige des Lesens Mächtige auf dieser Welt, die den Namensaufdruck ‘Deutschland’ nicht zuordnen könnten. Wenn es um Finanzprobleme geht, können sehr viele etwas mit ‘Deutschland’ anfangen.
Ich finde Ihre Argumentation ziemlich Old School und absolut nicht Up to Date, soviel Feedback muss sein. Wo es treffende Internationalismen gibt, die durch Prägnanz brillieren, bleibt es dem Muttersprachler unbenommen, diese zu verwenden. Ich will doch keine Sprachpolizei wie in Frankreich oder im Quebec. – Peinlich sind für mich jedoch die modischen Mischausdrücke der Werbefuzzis, halb englisch zwecks Prestige und halb deutsch, damit sie auch der Ossi versteht, Typ „Bahncard“ und „Servicepunkt“. Superpeinlich ist es gar, ganz ohne Not von „Events“ und „News“, „Care Center“ und „Facility Management“ zu reden. Das erinnert mich an den „Duft der großen weiten Welt“, den auch nur ein verhocktes Volk von Losern erfinden konnte. Schwörisch Aalda.
Noch schöner bringt Otto Walkes diesen denglischen Blödsinn rüber.
Tja, manchmal fragt man sich, in welchem sprachlichen Land man eigentlich lebt. Meine Stadt hat große Plakate aufgestellt….. „Stay save, stay home“ ich kann diesen nicht notwendigen Englisch-schitt einfach nicht mehr ertragen, I think I Spider.
@ Dirk Jungnickel, über Ihren Beitrag mußte ich schmunzeln, weil es in meinem Heimatkaff seit einiger Zeit ebenfalls ein Geschäft gleicher Benennung gibt. Nach meinen bescheidenen Englischkenntnissen ist im niedrigklassischen angelsächsischen Sprachgebrauch der menschliche Rücken ‘the back’ oder - auf den Kontext kommt es an - auch der verlängerte Teil des selbigen. Wie auch immer, mit dem Gebäck, daß man in einem Laden hierzulande erwerben kann, hat daß aber auch gar nichts zu tun, es sei denn, sie sind für den A…. und man wirft sie hinterrücks fort. Was sollen Englischsprachige von einem Volk halten, daß sich solcher Blödheiten bedient, sie toll findet und das auch noch übergroß an Hauswänden z.B. plakatiert?
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