Lieber Herr Krämer, Sie übersehen das eigentlich Bedenkliche. Ich lebe in Frankfurt am Main. Hier wo ich wohne, Altbaubezirk mit 45 % für die Grünen bei Wahlen, hohe Lastenraddichte, Männer seit Tagen wieder nur alle in Flipflops oder Birkenstock und kurze Hosen (genannt Shorts) sprechen, wie es so schön euphemisierend heißt, 70 % der Grundschüler “Deutsch nicht als Muttersprache”. Sie können immer und klar hören, ob ein Kind deutsche Eltern hat, oder nicht - und das bleibt das ganze Leben so. Daher meine Prognose: In ca. 20, spätestens 30 Jahren wird Englisch in Deutschland zuerst als “neutrale zweite Amtssprache” eingeführt werden, kurz danach Deutsch ganz fallengelassen. Eine Situation wie in Indien oder den ehemals zum Britischen Reich gehörenden afrikanischen Staaten wird sich einstellen: Alle sprechen in einem typischen Pidgin-Englisch mit scheinenglischen Neuwortschöpfung, die es in der angelsächsischen Welt nicht gibt (schon jetzt: Handy, Beamer, Public Viewing, Shutdown, Service Point u.a.) ein Englisch, das für Briten oder Amerikaner grausam und nahezu unverständlich klingt - und zu Hause sprechen alle ihre “Muttersprache”, die aufhören wird, kodifiziert zu sein, oder gelehrt wird. Ähnlich, wie es für Türken oder Araber schon heute hierzulande gilt. Und wen wird es stören? Niemanden.
@Dirk Jungnickel. Im backshop wird doch nichts zurueckverkauft, das ist falsch gedeutet. Ein backshop kann aber ein hinteres Lager mit Verkauf oder Hinterhofshop usw. sein.
Ein wunderschöner Beitrag. Nur leider Nostalgie pur. Vergebliche Liebesmüh! Um Thilo Sarrazin zu widersprechen, nein D schafft sich nicht ab, D h a t sich bereits abgeschafft und damit natürlich auch die deutsche Sprache! Das, was Sie hier schildern, ist eine schöne ( phantasievolle) Erinnerung an die deutsche Sprache, wirklich gesprochen wird sie als ( auch nur angenäherte) Umgangssprache von wem (< 50 )? Eh, Alter, du ...
Wie wär’s mit Heimkontor?
Sorry, aber das ist jetzt etwas an den Haaren herbeigezogen, „Büro“ ist auch nur ein eingedeutschtes Wort und wenn man schon so pingelig daherkommt, müsste man eher das deutsche Wort „Schreibstube“ verwenden. Man wäre also in der Heimschreibstube, dann doch lieber Homeoffice
Naja, in vielen Unternehmen heisst das “mobile Arbeiten” oder “Telearbeit” oder “Heimarbeitsplatz”. Völlig unkompliziert. Ich finde auch eher so Sachen wie “Backshop” bedenklich, erinnert eher an “Backoffice” oder “Backroom Boys”.
... und das “Heimbüro” ist ein furchtbarer Gallizismus. So etwas braucht das deutsche Volk nicht! Wenn schon germanisch, dann “Heimgeschäftsraum”.
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