„Hexenjagd“ - ein bemerkenswertes Buch

Achse-Autor Ramin Peymani besitzt die hervorstechende Eigenschaft, in seinen Büchern mit einem flüssigen und klar strukturierten Schreibstil unweigerlich auf den Punkt zu kommen. In „Hexenjagd“ beleuchtet er die Hexenverfolgung, der bis in die frühe Neuzeit auf dem Gebiet Deutschlands auf den Scheiterhaufen geschätzte 40.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. 

300 Jahre später ist die Hexenverfolgung neu entbrannt. Menschen werden zwar nicht mehr öffentlich physisch verbrannt, aber auch diesmal, so beschreibt der Autor, geht es darum, die herrschende Lehre gegen ihre Zweifler zu verteidigen. Opfer sind die zentralen Errungenschaften der Aufklärung – wer sich weigert, sich dem linksgrünen Kanon anzuschließen, wird als unbelehrbar, frustrierter Verlierer oder Rassist gebrandmarkt und aus der Gesellschaft ausgegrenzt. Wähler, Leser und Zuschauer werden beschimpft, Journalisten nehmen für sich in Anspruch, die Wahrheit gepachtet zu haben, abweichende Meinungen als „Fake-News“ abqualifiziert, so der Publizist.

Das Zeitalter der Blockwarte und Moralpolizisten hat wieder begonnen, das Netzwerkdurchsetzungsgesetz und deren Handlanger Facebook & Co sollen vor allem Stimmen unterdrücken, die der vorgebeteten öffentlichen Meinung widersprechen. Der Publizist führt in seinem Buch hierfür eine Vielzahl substanzieller und praktischer Beispiele an, die dem Leser bildhaft das Beschriebene vor Augen führen und damit für jeden zusammenhängend nachvollziehbar machen.

Vera Lengsfeld ergänzt in einem Gastbeitrag mit ihren Erfahrungen als Politikerin und Bürgerrechtlerin, indem sie den gescheiterten kommunistischen Bevormundungsstaat, die Weichenstellung für zunehmende Einschränkungen der individuellen Freiheit in der Gegenwart und in einem Ausblick das zukünftige Leben in den „Vereinigten Staaten von Europa“ beschreibt. Die aufgezeigten Parallelen darf man ohne weiteres als „erschreckend“ bewerten. Ein Leben, in dem es immer mehr um Rücksichtnahme für die Religion der Muslime geht, das von Vorschriften und Verboten gekennzeichnet ist, „wie wir leben, essen und uns fortbewegen sollen“. 

Diese Entwicklung ist jedoch kein Naturgesetz, es ist nie zu spät, etwas dagegen zu tun. „Hexenjagd“ leistet hierzu einen bedeutsamen Beitrag. Das Buch erhielt bisher im Netz ausdrücklich positive Rückmeldungen, ich empfand es als sehr lesenswert. Es ließ mich nicht mehr los und zeichnet sich durch gute Recherche und Klarheit in der Darstellung aus. Ein Lesemuss und Lesegenuss.

Hexenjagd: Der mündige Bürger als Feindbild von Politik und Medien“, Taschenbuch“, 2018, Softcover, ISBN: 9783746012384, EUR 11,90

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Heribert Glumener / 18.11.2018

Zu dem Beitrag von Herrn Edgar Kramer zum vorliegenden Artikel des Gastautors Steffen Meltzer möchte ich Folgendes bemerken: In seiner Dissertation “De crimine magiae” (1701) setzte sich Christian Thomasius mit Nachdruck für die Abschaffung von Hexenprozessen ein. Thomasius hielt ein Delikt namens Hexerei für ein Hirngespinst und lag damit richtig. Er dachte logisch und handelte redlich. Viele Zeitgenossen, namentlich Kleriker und Universitätsprofessoren, hassten ihn.

Achim Gleichmann / 18.11.2018

Das Buch ist mittlerweile veraltet, habe ich heute nach dem Kauf feststellen müssen. Also lieber jeden Tag die Achse lesen und Pate werden! Eine Achse-Patenschaft rentiert sich unverhältnismäßig.

Christoph Müller / 18.11.2018

Hexenjagd (The Crucible) heißt ja auch das Stück von Arthur Miller, das er anlässlich der Verfolgung aller Linken in den USA während der McCarthy-Ära schrieb. Man könnte wirklich glauben, dass die Zeiten wiedergekommen sind - nur mit umgekehrten Vorzeichen!

Marc Blenk / 18.11.2018

Lieber Herr Meltzer, danke für die Empfehlung. Ich werde es mir kaufen!

Robert Bauer / 18.11.2018

Kürzlich irgendwo gelesen, in Deutschland sei die letzte Hexe vor 300 Jahren verbrannt worden - in der UCKERMARK! Böse Zungen, denen anzugehören der Unterzeichnete hier vehement abstreitet, behaupten, in der Uckermark sei man vor 300 Jahren fortschrittlicher gewesen als heute…

Edgar Kramer / 18.11.2018

Die viel beschworenen “Errungenschaften der Aufklärung” also… allein die Vorstellung, dass es “Errungenschaften” der Aufklärung gibt ist schon eine pseudoreligiöse Verbrämung der wirklichen Aufklärung. Aufklärung ist eben nicht ein akkumulierender kollektiver Prozess, nach dem Motto Deutschland hat sich im Jahre 1760 aufgeklärt, Frankreich 50 Jahre zuvor etc.. wahre Aufklärung ist IMMER ein individueller Erkenntnisprozess, um es metaphorisch zu erklären: man kann sich nicht auf die Schultern von Kant stellen, allenfalls eine Weile neben ihm spazieren und dann seiner eigenen Wege gehen. Deshalb ist es auch totaler Unsinn, sich “auf die Aufklärung” zu berufen. Zum Buch: der Höhepunkt der Verfolgungswelle von Hexen lag in Europa während der Blüte der “Aufklärung”. Zu den Vätern der Aufklärung wird Christian Thomasuius (1655 – 1728) gerechnet. Autor des Werkes: De Crimine Magiae (vom Verbrechen der Hexerei). Mer sog i net.

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