Zu dem Beitrag von Herrn Edgar Kramer zum vorliegenden Artikel des Gastautors Steffen Meltzer möchte ich Folgendes bemerken: In seiner Dissertation “De crimine magiae” (1701) setzte sich Christian Thomasius mit Nachdruck für die Abschaffung von Hexenprozessen ein. Thomasius hielt ein Delikt namens Hexerei für ein Hirngespinst und lag damit richtig. Er dachte logisch und handelte redlich. Viele Zeitgenossen, namentlich Kleriker und Universitätsprofessoren, hassten ihn.
Das Buch ist mittlerweile veraltet, habe ich heute nach dem Kauf feststellen müssen. Also lieber jeden Tag die Achse lesen und Pate werden! Eine Achse-Patenschaft rentiert sich unverhältnismäßig.
Hexenjagd (The Crucible) heißt ja auch das Stück von Arthur Miller, das er anlässlich der Verfolgung aller Linken in den USA während der McCarthy-Ära schrieb. Man könnte wirklich glauben, dass die Zeiten wiedergekommen sind - nur mit umgekehrten Vorzeichen!
Lieber Herr Meltzer, danke für die Empfehlung. Ich werde es mir kaufen!
Kürzlich irgendwo gelesen, in Deutschland sei die letzte Hexe vor 300 Jahren verbrannt worden - in der UCKERMARK! Böse Zungen, denen anzugehören der Unterzeichnete hier vehement abstreitet, behaupten, in der Uckermark sei man vor 300 Jahren fortschrittlicher gewesen als heute…
Die viel beschworenen “Errungenschaften der Aufklärung” also… allein die Vorstellung, dass es “Errungenschaften” der Aufklärung gibt ist schon eine pseudoreligiöse Verbrämung der wirklichen Aufklärung. Aufklärung ist eben nicht ein akkumulierender kollektiver Prozess, nach dem Motto Deutschland hat sich im Jahre 1760 aufgeklärt, Frankreich 50 Jahre zuvor etc.. wahre Aufklärung ist IMMER ein individueller Erkenntnisprozess, um es metaphorisch zu erklären: man kann sich nicht auf die Schultern von Kant stellen, allenfalls eine Weile neben ihm spazieren und dann seiner eigenen Wege gehen. Deshalb ist es auch totaler Unsinn, sich “auf die Aufklärung” zu berufen. Zum Buch: der Höhepunkt der Verfolgungswelle von Hexen lag in Europa während der Blüte der “Aufklärung”. Zu den Vätern der Aufklärung wird Christian Thomasuius (1655 – 1728) gerechnet. Autor des Werkes: De Crimine Magiae (vom Verbrechen der Hexerei). Mer sog i net.
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