Was man aus alten Zeitungen doch lernen kann (Welt vom 16.09.2014). Sollten die Schotten sich also tatsächlich für unabhängig erklären, könnte die Queen als Staatsoberhaupt abgesetzt werden. Beste Chance auf den Posten als König der Highlands hätte dann ausgerechnet ein Bayer, nämlich Herzog Franz von Bayern. Denn der Wittelsbacher ist nicht nur Franz von Bayern, sondern auch King Francis II., Monarch von Schottland. Das sagt zumindest eine kleine Gruppe schottischer Monarchisten, die den Bayern gerne statt der Queen auf den schottischen Thron setzen würden. Die sogenannten Jakobiten berufen sich dabei auf die Abstammung des 81-Jährigen. Der ist tatsächlich ein entfernter Nachfahre des Hauses Stuart, jener schottischen Familie also, die gut 100 Jahre lang England und Schottland regierte. Die Leitung des Hauses Stuart liegt im Hause Wittelsbach, dessen Oberhaupt Herzog Franz ist, heißt es auf der Seite der monarchistischen Royal Stuart Society. Der Anspruch ist über Maria Theresia von Modena vererbt worden, eine Nachfahrin der Stuarts und Urgroßmutter von Franz. Das wäre doch mal ein Ereignis!
Diese Eigenheit wurde mir schon in den 90ger Jahren von meinem englischen Kollegen mitgeteilt. Damals war ein Spruch im Schwange der ungefähr so lautete: Fast überall auf der Welt ist man ein Fremder. Das wurde umgehend vom Kollegen ergänzt: ... Nur der Engländer ist überall auf der Welt Engländer. Nur eine kurze Anmerkung: Die Werke von William Shakespeare wurden nicht von William Shakespeare geschrieben, sondern von einem Engländer gleichen Namens.
Wenn man in Deutschland weiter, zugunsten des Englischen, die eigene Sprache verachtet und zurücksetzt, wird Deutschland in nicht mehr ferner Zukunft ein Teil der englischsprachigen Welt werden.
Die Briten haben schon den ersten Erfolg ihres Brexits eingefahren! Die bekommen Impfstoff! Die Kontinentaldeppen von Uschi Hirnlos nicht. Hat sie wohl keinen Verwandten zum kungeln installiert.
Etwas hat der Brexit den Engländern doch schon mal gebracht: Sie haben ihren Impfstoff nicht über Uschi`s bräsige Beamtenschaft versorgen müssen, sondern das selbst getan - Monate schneller und haben nun genug davon.
Das Beste an den Briten ist, dass zwar auch sie Fehler machen, aber in der Lage sind, sie zu korrigieren. Siehe EU. Und das Zweitbeste ist ihr Humor, oder sollte man sagen die Selbstironie, sich dann darüber zu mokieren, nun “zusammen mit Krethi und Plethi” bei der Zollkontrolle warten zu müssen.
Der Schotte braucht Shakespeare nicht, hat er doch Robert Burns. Auch Adam Smith, der große Moralphilosoph, Aufklärer und Ökonom war Schotte. Ganz zu schweigen von den vielen großen Erfindern, James Watt, Alexander Graham Bell, John Boyd Dunlop etc. Genug also, um sich nicht unterlegen zu fühlen. Bleibt also abzuwarten, ob sich die Schotten zunehmend schottisch und weniger britisch fühlen. Die schottische Unabhängigkeit wäre der Schlußpunkt unter eine jahrhundertelange, teils sehr gewalttätige Expansion der englischen Krone. Diese Expansion ist der Grund für den Brexit, auch weil sich die Engländer mit Blick auf ihre Geschichte nie mit der EU und der deutsch-französischen Dominanz anfreunden konnten. Die Trennung ist schade, aber kein Beinbruch. Jetzt müssen wir halt Klingeln, ehe wir in den Garten kommen.
Kommentar von der Insel als es um den Austritt ging “we want our keys back - thank you”. Das kann man nur zu gut verstehen, offensichtlich aber in Deutschland nicht gewünscht oder verstanden, egal….good riddance EU
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