Rainer Bonhorst / 12.11.2021 / 10:00 / Foto: Kyle Flood / 35 / Seite ausdrucken

Groß und klein in Glasgow

Anders als die Europäer sind Washington und Peking nicht bereit, die Wirtschaft der vermeintlichen Weltrettung zu opfern. Sie machen ihr eigenes Ding.

Glasgow ist keine übermäßig bedeutende Stadt und auch nur von mittlerer Schönheit. Das nicht so ferne Edinburgh hat optisch mehr zu bieten. Aber Glasgow liegt wie Edinburgh in Europa, dem Kontinent der selbsternannten Klima-Streber. Und Schottland liegt, legt man eine ganz grobe Kelle an, ungefähr auf der Mitte zwischen Amerika und China. Im Zentrum der Welt also? Nicht ganz. Die Damen und Herren aus Washington und Peking haben jetzt dort oben, unter höflicher Missachtung der europäischen Gastgeber, beschlossen, gemeinsam eine eigene Klimapolitik zu betreiben. Einfach über die Köpfe der zahlreichen anderen Anwesenden hinweg, die von ihrer Wichtigkeit so überzeugt sind.

Das ist bitter für die in Klimafragen so lautstarken Europäer. Sie werden einfach überhört. Als spielten sie im klimatischen Weltgeschehen keine Rolle. Als fühlten sich Amerika und China wie ein abgeklärtes Elternpaar, das die europäischen Kinder im Sandkasten spielen lässt, während es selbst eine eigene Burg für Erwachsene baut.

Das Dumme ist: Genau so sieht es heute auf der Weltbühne aus. Wenn es hart auf hart kommt, machen die beiden Großen die Sache untereinander aus. Sie sind nun mal die Großen, wirtschaftlich und politisch. Europa einschließlich Russland sind bestenfalls Halbstarke, die Russen mit ihrem Rocker an der Spitze, die Europäer im ständigen Clinch miteinander.

Das Ende der Welt scheint nur den Europäern nahe

Da können die europäischen Klima-Streber noch so sehr lamentieren, dass die USA und China die schlimmsten Klimasünder sind. Das sind sie sicher, wenn man das biblische Wort vom Sünder in diesem politischen Zusammenhang verwenden will. Aber gerade weil sie die Größten sind, kommt es auf sie an. Die Kleinen können sich noch so energisch mit allerlei Weltrettungsausstattung versehen, die ernsthafte Rettungsarbeit müssen die Großen leisten.

Also sollten sich die Europäer eigentlich freuen, wenn die Großen die Rettung des Planeten in Angriff nehmen. Tun sie aber nicht. Denn Washington und Peking machen es garantiert nicht so, wie die Europäer es wollen. Das für Europa ärgerlichste: Die beiden haben es nicht so eilig. Sie sehen das Ende der Welt nicht ganz so unmittelbar bevorstehen wie die pessimistischen Europäer. Darum wollen sie auch noch ihre Wirtschaften retten, während sie die Welt retten. Anders als viele Europäer, die im Zweifel ihre Wirtschaft der Weltrettung opfern wollen.

Wer hat recht? Eine müßige Frage. Entscheidend ist: Wer ist der Stärkste und der Wichtigste? Und wir Europäer sitzen nun mal nicht in der höchsten Klasse. Da können wir im Stil des Primus noch so heftig mit den Fingern schnipsen und noch so laut rufen: „Herr Lehrer, ich weiß was!“ Die Oberprimaner bestimmen, wo es langgeht. Auch wenn sie höflichkeitshalber nach Glasgow zu den Kleineren gekommen sind. 

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B.Kröger / 12.11.2021

Europa hat leider seine Weltmachtrolle im vergangenen Jahrhundert verspielt und ist gerade unter tätiger Hilfe seiner diversen Damenriegen dabei, seine Wirtschaftskraft auch noch selbstbewusst abzubauen.  Alles für den Traum der ewigen Glückseligkeit im Sinne von Friede, Freude, Eierkuchen auf der ganzen Welt. Wozu sind unsere Mädelsgruppen überhaupt nach Glasgow gefahren, als amüsantes Unterhaltungsprogramm für die Mächtigen?

Rico Martin / 12.11.2021

Das liegt daran das China und die USA eine Nation sind. Europa hingegen ist durch die EU und ihre Politik bzw. Ideologie gespalten und uneins. Europa ist keine Nation! Die EU ist nicht Europa!

A.Lisboa / 12.11.2021

Putin ein halbstarker Rocker? Wieso gibt es keinen deutschen Journalisten, der das dreckige Putin-Image des Mainstreams nicht pflegt, sondern sachlich berichtet und analysiert. Russland wird von Putin nach innen und außen sehr stabil und selbstbewußt regiert, es gibt eine wachsende Mittelschicht. In D und dem Rest von West-Europa geht es seit Jahren nur noch bergab, die Sicherheit in den Innenstädten ist nicht mehr gewährleistet, wirtschaftlich wird eine Industrie nach der anderen freiwillig zerstört, Kraftwerke werden einfach abgeschaltet und die Politclowns fordern noch weitere Maßnahmen um möglichst schnell im Mittelalter anzukommen. Wenn Putin ein halbstarker Rocker ist, sind dann die Abrißbirne aus der Uckermark und all die anderen Politdarsteller Geisteskranke, die eigentlich in die Geschlossene gehören?

Christa Born / 12.11.2021

Da würde ich aber gleich mal das Fräulein Reemtsma hinschicken, die zeigt den Herren, wo der Hammer hängt!!!

Hans Kloss / 12.11.2021

Das Ende der Welt scheint vlt tatsächlich Europäer nah und zwar weil sie eigene Zivilisation verachten. Ich habe dabei überhaupt keine Liebe für die Nationalisten die in meiner alter Heimat herrschen. Wenn ich aber zwischen Nationalismus und die Wokisten/CO2-isten dann ist die Wahl gar nicht so schwer. Ich überlege mir gerade wie ich das arrangieren soll - nach Polen zurück zu gehen und meine Arbeit zu behalten oder ev. neue zu bekommen. Die Homeoffice bietet da die unzählige Möglichkeiten - sogar die Covidisten kann man dabei vermeiden oder täuschen. Einzige was mich noch hier hält sind die Kinder aber der Großer ist fast schon so weit und die kleinen können sich schnell anpassen. Die Bude verkaufen, den Pass abgeben und dann die Kohle aus der Rentenfond der Regierung holen so lange es da noch ist. Blöd dabei ist nur dass dafür wohl doch EU verlassen muss. Nun ich hoffe bisschen Zeit zu Überlegung habe ich noch. So wie es scheint systematische Ausschaltungen sind fast sicher. Die hohe Preise sind schon da und sie werden noch höher. Die Idioten haben gewonnen. Vorläufig jedenfalls - die Realität holt sie eher schneller als langsamer unter. Lass uns hoffen dass es diesmal nicht allzu viele Menschenleben verloren gehen.

Claudius Pappe / 12.11.2021

Tussikratie . Wenn Tussies, Kinder, Wohlstandsverwahrloste, Lügner, Betrüger, Pfaffen, Studienabbrecher, Elternbeiräte, Ärzte ohne Berufserfahrung, Schulabbrecher, Landpomeranzen und eierlose Männchen das Sagen haben….................

A. Ostrovsky / 12.11.2021

“Die Damen und Herren aus Washington und Peking haben jetzt dort oben, unter höflicher Missachtung der europäischen Gastgeber, beschlossen, gemeinsam eine eigene Klimapolitik zu betreiben.”  Das ist sicher nur die Fortführung der Zusammenarbeit bezüglich Gain-Of-Function bei der Entwicklung des Bio-Kampfstoffes Sars-Cov-V2. Es ist doch schön, wenn sich Völker verstehen.

S.Buch / 12.11.2021

So bleiben die “Guten” also unter sich. Ob es zum Nachdenken reicht? Sicher nicht, denn wir haben es mit einer Sekte zu tun.

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