Während Flora und Fledermaus im Hambiwald auch für die nächsten 12000 Jahre sicher sind, haben andere weniger Glück. „Viele Demonstranten laufen über unsere Felder, egal ob die eingesät sind oder nicht.“ So klagt ein Landwirt aus dem nahe liegenden Ort Morschenich. Anonym will er bleiben, der Mann, denn: „Aus Angst, selbst Zielscheibe linksautonomer Aktivisten zu werden, will kaum einer seinen Namen in der Zeitung lesen.“
Die Morschenicher haben nicht nur mit der Umsiedlung ihres gesamten Dorfes, das in den kommenden Jahren weggebaggert wird, mental und materiell zu kämpfen. Ihnen gehen die Baumhausbauer gewaltig auf den Nerv. Denn sympathisierte man früher durchaus mit deren Widerstand gegen RWE, hat sich längst eine neue Erkenntnis breit gemacht: es sind keine romantischen Waldschrate, die der Wohnungsnot alternative Konzepte nach dem Motto „Wir hätten die Bäume nie verlassen dürfen“ entgegen setzen. „Früher waren die Aktivisten noch anders, sie hatten sogar einen Stammtisch, man konnte mit ihnen reden. Später musste man teilweise Angst haben.“ Sagt einer, der nicht genannt werden möchte.
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