Gestern früh veröffentlichte Achgut.com den beeindruckenden Erfahrungsbericht einer Berliner Jungautorin, die am Rande des berüchtigten Görlitzer Parks aufwuchs. Mittags erschien bei der „Welt“ (hinter der Bezahlschranke) ein Interview mit der zuständigen Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann.
Auf die Frage, ob sie sich bei Dunkelheit noch in das Drogenparadies „Görli“ traue, antwortete die Grünen-Politikerin: „Ich gehe in Berlin durch gar keine Parks. Ich weiß ja nicht, wie Sie das handhaben, aber das ist mir als Frau zu gefährlich.“
Noch bemerkenswerter war Herrmanns Blitzwandlung zur Law-and-Order-Vorkämpferin: „Wir brauchen an bestimmten Orten deutlich mehr polizeiliche Dauerpräsenz“, verkündete die langjährige Verfechterin von viel bunt und wenig Staatsmacht. Das gelte speziell für den Görlitzer Park, denn der Zustand dort sei „nicht tragbar“.
Eine Woche zuvor klang das noch ganz anders. In einer ARD-Reportage (hier ab 13:17) hatte sich das grüne Chamäleon hinter die Forderung „Keine Gruppe soll ausgeschlossen werden“ einiger spezialbegabter Anwohner gestellt: „Heute ist es die Dealergruppe, die rausgeschickt wird. Was ist es morgen? Wer darf morgen dann nicht in den Park rein? Und wer darf übermorgen nicht in den Park rein? Und wer bestimmt das eigentlich?“
Tja. Wer könnte das wohl sein, Frau Bürgermeisterin?
Link zum Fundstück