Frau Behr zur Welt und deren Vorgehensweise möchte ich noch anmerken, dass ich sehr oft Leserkommentare dort schreibe. Viele werden nicht veröffentlicht obwohl ich weder Hetze noch Fakes verbreite. In den letzten Wochen hat man dort eine andere Methode gefunden unerwünschte Kommentare möglichst nicht zu viel Öffentlichkeit zukommen zu lassen. Sie werden erst zwischen 12 und 24 Stunden nachdem sie geschrieben wurden veröffentlicht. Dann liest fast niemand mehr den kommentierten Artikel oder gar die Kommentare dazu. Von 20 Kommentaren die ich schreibe werden inzwischen zwischen 16 und 18 nach zu langer Zeit, oder garnicht veröffentlicht. So kann man das Verbreiten von Meinungen, die nicht ins Bild passen, auch be- bzw. verhindern
Paul Sethe war der erste Mitherausgeber der FAZ, der - wegen seiner Kritik an der Außenpolitik Konrad Adenauers - herausgeworfen wurde, nicht Jürgen Tern!
Erschreckend ist vor allem der erschreckende Stil des Abservierens - eine quasi versuchte Exekution.
Steltzner hat doch vor Monaten einen verdammt kritischen Artikel gegen Merkel geschrieben (“Spalterin Europas”). Da habe ich mir schon gedacht, noch mal macht er das nicht. Wochenlang kam dann auch kein Artikel mehr von ihm. Absolute Funkstille. Dann vor Wochen noch mal ein kritischer Artikel gegen die Regierung zur Autohysterie. Die Merkel scheint immer noch einen engen Draht nach Frankfurt zu haben, schließlich hatte sie in diesem Medium ja einst Helmut Kohl abgeschossen. Es haben sich bei der FAZ die Tallibans um Kohler und Frankenberger durchgesetzt. Vielleicht kommt jetzt einer von der taz als Nachfolger für Steltzner, wundern würde es mich nicht.
Wenn man auf einem schon lecken Schiff, statt sich entschieden um dessen Rettung zu bemühen, einfach das Ende herbeisehnt, ist es nur konsequent, den besten Seemann über Bord zu schmeißen. Eine angepasste, glanz- und espritelose Truppe segelt nun im Windschatten einer niveaulosen, dilettantischen Bundespolitik ihrem eigenen Untergang entgegen. Als ich vor einem guten Jahr, gelegentlich eines Abonnement-Angebots, einen langen, sehr kritischen Brief an die F.A.Z.- Redaktion geschrieben hatte, erhielt ich zu meiner Überraschung vom Leiter der Research Abteilung den Hinweis, dass meine detaillierte, inhaltliche Kritik besser als „Brief an den Herausgeber“ zu klassifizieren sei und sie sie mit meinem ausdrücklichen Einverständnis gerne an die entsprechende Stelle weiterleiten würden. Dem hatte ich dankbar zugestimmt. Ich kann mir jetzt gut vorstellen, wie die drei verbliebenen Skatbrüder meine harsche Kritik (ein Rundumschlag so zu sagen) damals wohl aufgenommen hatten, besonders da ich den jetzt Geschassten ausdrücklich unter den Lobenswerten Ausnahmen hervorgehoben hatte.
Ebenso wenig wie die Politik wird sicher auch keines der sogen. Leitmedien jemals zugeben, dass alle seit 2015 einem großen Irrtum hinterher gelaufen sind und eklatante Fehler gemacht haben, die unser Land in den Abgrund zu treiben drohen. Der “Fall Steltzner” ist ein weiterer Beweis dafür. Der Irrweg wird weiter beschritten, ohne Wenn und Aber und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.
Ich habe die FAZ seit studentischen Tagen vor über 40 Jahren täglich gekauft - bis Ende 2015, wo es mir in der Flüchtlingskrise endgültig zu bunt wurde. Seither keinen Cent von mir mehr dafür. Gut gefallen mir noch der Wirtschafts- und Finanzteil, aber die Politik ist längst seicht und nach links gerückt, aufgeregte Hassschreiber wie Justus Bender in seinen Anti-AfD-Ergüssen verderben mir zusätzlich die Laune. Es gibt einen großen Niveauverlust und eine Anpassung an den linksliberal-bunten Zeitgeist. Leute wie Feldmeyer, Fromme, Reißmüller etc. etc. sind längst Legende und wie im Märchen entschwunden. Auch Steltzner war ein Mann gegen den Zeitgeist, ob das der Grund für den Rausschmiss war, muss man sehen. Wundern würde mich es nicht, dass man den ganzen Laden auf Linie bringen will. Ich bewege mich in alternativen Medien (Achgut, Tichy, pi-news, jorrnalistenwatch, junge freiheit etc. und zahle gelegentlich dafür.
Alle paar Wochen verirre ich mich nochmal auf die Seiten der FAZ, bin aber meist nach wenigen Sekunden wieder weg. Es ist einfach unerträglich, was aus diesem Blatt geworden ist. Ich wünsche ihm ein baldiges Ende. Die WELT scheint zu ahnen, dass sich das Blatt wendet und bringt doch ab und zu lesbare und informative Texte, v.a. sind auch die Kommentare interessant. Man will hoffen, dass der Weg der FAZ nicht für den Deutschlands steht, zu befürchten ist es schon.
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