Roger Letsch / 15.07.2016 / 20:00 / Foto: Emmanuel Eslava / 7 / Seite ausdrucken

Europa und Israel bekämpfen denselben Terror

Hatten wir alles schon, könnte man jetzt in Israel sagen. Terroristen, die Fahrzeuge in Menschenmengen steuern, um möglichst viele Menschen zu ermorden. Grundlos, aus purem Hass. Aber man hält sich in Jerusalem zurück an solchen Tagen. Die Erkenntnis, dass es sich bei den tagtäglichen Anschlägen in Israel mit Messern, Steinen und Autos um ein und denselben islamistischen Terror handelt wie bei dem, der nun nach und nach von Europa Besitz ergreift, muss von selbst kommen.

Das Virus hat wieder zugeschlagen, das islamistische Virus. Still und inaktiv sitzt es in Millionen Muslimen, die hier im Westen leben, westliche Freiheiten genießen, das vom Amerikanischen Militär erfundene Internet benutzen, bei Facebook, dem von einem Juden erfundenen sozialen Netzwerk mit Hilfe ihres iPhones – der Erfindung eines Ex-Hippies – Katzenbilder tauschen, in Autos europäischer Hersteller durch die Gegend fahren, die mit Benzin betrieben werden, das in westlichen Raffinerien mit westlichem Know-how gewonnen wurde. Nur das Öl, das ist zum Teil islamisch. Es wird mit westlicher Fördertechnik und mit Hilfe von Experten aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Russland oder Norwegen aus der Erde geholt und mit Tankern, die in Korea gebaut wurden, in die Welt gebracht.

Andere halten ihre Kultur für überlegen, ich die meine

„Wie bitte?“ werden Sie jetzt vielleicht denken und mich Kultur-Chauvinist schimpfen! Ich würde meine Kultur, die westliche, säkulare, über die der Muslime stellen. Ich würde meine Kultur für besser, fortschrittlicher und deshalb überlegen halten – und damit hätten Sie vollkommen Recht! Mögen andere ihre eigene Kultur für überlegen halten, das steht ihnen zu. Ich tue das für meine. Hinzufügen würde ich noch, dass ich meine Kultur außerdem für fehlerhaft, unvollkommen, verblendet und selbstverliebt und derzeit kaum überlebensfähig halte. Aber das ist nicht maßgeblich für meine Entscheidung, diese Kultur zu bevorzugen. Ich möchte leben, das ist tiefe Grund. Auf der anderen Seite erwartet mich als Atheisten nur der Tod.

Die Terroristen leben mittlerweile unter uns, ganz so, wie sie das auch in Israel tun. In Israel reden sie davon, keine Freiheit zu haben und unter einer Besatzung leben zu müssen, was sie in den Terror triebe. In Europa erleben wir aber, dass es den Terror nicht verhindert, wenn die Terroristen frei und nicht unter einer Besatzung leben. Europa und Israel werden terrorisiert, weil es dort nach Meinung der Terroristen zu viel Freiheit gibt. Wenn in Israel mal wieder ein Auto in eine Gruppe Menschen am Straßenrand jagt, reagiert Europa mit großem Verständnis für die Täter. Kamerateams besuchen die Familie des Mörders und ziehen stets dasselbe Fazit: Das alles gäbe es nicht, gäbe es endlich ein freies Palästina. Das ist eine Lüge, und alle Beteiligten wissen das. Der Mörder von Nizza hätte es gar nicht stärker und perfider unterstreichen können.

Es könnte so einfach sein, wenn wir nur nicht so verstockt wären

Dennoch ruft man aus Europa in Richtung Israel immer noch „Gebt ihnen das Land – am besten gleich das Ganze. Und gebt ihnen auch sonst alles, was sie verlangen.“. Was aber muss Europa geben, um den islamistischen Terror zu verhindern? Das ist eigentlich gar nicht so viel, sagen die Islamisten: Wir sollen doch bitte unsere Armeen nicht dorthin schicken, wo Muslime andere Muslime abschlachten, wir sollen uns heraushalten und den Islamismus gewähren lassen. Wir sollen den Menschen helfen, die aus den islamischen gescheiterten Staaten zu uns kommen, weil sie vor Krieg, Verfolgung und Perspektivlosigkeit fliehen.

In unseren Ländern sollen wir die Sicherheitsmaßnahmen und das Misstrauen gegen Muslime beenden, unsere Polizei und Geheimdienste zurückpfeifen und am besten gleich entwaffnen und abschaffen. Dann müssen wir im nächsten Schritt nur noch unsere Dekadenz beenden, aufhören, uns unsittlich zu kleiden und zu verhalten, Alkohol zu trinken, Musik zu hören und Feste zu feiern. Unsere Töchter müssen sich wieder „keusch“ verhalten und keine muslimischen Männer zu sexuellen Übergriffen verführen, wir sollen keine lästerlichen Bücher mehr lesen oder Filme sehen, Karikaturen verbieten, den Ramadan einhalten und fünfmal am Tag beten. Das war aber auch schon alles. Es könnte so einfach sein, wenn wir nur nicht so verstockt wären und all das nicht aufgeben wollen, was wir uns über Jahrhunderte so hart und blutig erkämpft haben.

Gebt uns die Computer, iPhones, Autos und Fernsehgeräte zurück

Oder wir gehen einen anderen Weg. Ihr, liebe Muslime, gebt uns die Computer, iPhones, Autos, Druckerpressen und Fernsehgeräte zurück, schaltet das Internet ab und unsere Wege trennen sich. Dann war es ein Fehler von uns, euch den Buchdruck zu bringen und nicht darauf zu bestehen, dass ihr auch die Bücher lest, die wir gedruckt haben. Es war dann ein Fehler, euch unsere Autos, Smartphones und Computer zu verkaufen, ohne darauf zu bestehen, dass ihr den menschlichen Schöpfergeist dieser technischen Wunder versteht und nicht begreift, dass all das nur möglich wurde, weil wir uns von unseren Religionen emanzipiert haben. Nicht Allah hat das iPhone erfunden, das war ein buddhistisch angehauchter Ex-Hippie, Ex-Kiffer und Apfelpflücker aus Kalifornien.

Gäbe es nur noch Muslime auf der Welt, würden Muslime nur noch von Muslimen umgebracht – genauso, wie das in rein muslimischen Gesellschaften heute schon der Fall ist. Die Welt müsste dann langfristig aber auch auf Autos verzichten, auf das Internet, auf Musik und auf das neueste iPhone.

Ohne mich! Mein iPhone gebe ich nicht her! Wenn es einen Gott gibt, kann Steve Jobs ihm von seinen Erfindungen erzählen, während der Terrorist aus Nizza nur 80 ermordete Menschen vorweisen kann. Und das ist keine Bilanz, mit der man vor seinem Schöpfer glänzen kann.

Gibt es einen dritten Weg? Den gäbe es, liebe Muslime, wenn ihr es schafft, Ballast abzuwerfen. Behaltet den mekkanischen, friedlichen Koran und werft den medinischen, kriegerischen Teil über Bord, damit wir wieder ohne Angst gemeinsam in einem Boot sitzen können.

Zuerst erschienen auf Roger Letschs Blog Unbesorgt hier

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Magdalena Schubert / 16.07.2016

Das Mohamedbuch von Hamed Abdel Samad hat mich über den Koran bzw. den Islam aufgeklärt. Der erste Teil des Korans, geschrieben in Mekka, ist in der Tat friedlich und an das Christentum angelehnt. Aber im zweiten, dem medinischen Teil, werden die Suren immer drohender und der Aufruf zur Gewalt gegen alle, die sich dem nach Meinung der Muslime hier offenbarten Willen Allahs nicht beugen, immer brutaler. Ich empfinde das ein wenig wie das Alte und das Neue Testament, nur eben umgekehrt. Der strafende Gott im alten Testament verwandelt sich in einen liebenden Gott der Barmherzigkeit. Wir können auf seine Großmut und seine Vergebung vertrauen. Aber für alle gläubigen Muslime ist doch vor allem der zweite Teil verbindlich, so wie immer das letzte Testament gültig ist und vorhergehende ablöst bzw. auflöst. Und genau das wollen scheinbar viele Menschen nicht wahrhaben! Dass Muslime ja im Namen ihres Gottes nicht nur töten dürfen, sondern sogar müssen! Dass sie von Geburt an in dieser religiösen Zwangsjacke stecken und ihr Glaube sie zu Grausamkeiten und Hass gegen Gottlose geradezu verpflichtet. In dieser Religion gibt es keine persönliche Freiheit, sondern nur die radikale Unterwerfung unter zum Teil menschenverachtende Gebote, die zu Lebzeiten Mohameds geschrieben wurden.

Diederich Heßling / 16.07.2016

Lieber Herr Letsch! Ich werde Sie für den Karlspreis vorschlagen. Den haben Sie mit diesem Beitrag mehr als verdient! Man kann nichts mehr hinzufügen als. Gott schütze Israel. Gott schütze Europa!!!

Johannes Fritz / 16.07.2016

Es ist ein wiederkehrendes Muster: Die Israelis werden nach Maßstäben kritisiert, welche man an die Araber (damit sind die sogenannten “Palästinenser” eingeschlossen) im Leben nicht ernsthaft anlegen würde. Dann knallt es bei uns und schon kommen sie wieder angekrochen und bitten um israelisches Know-How in Sachen Sicherheit, um Training des Personals, um Technik, um Geheimdienstinformationen und so weiter. Dafür ist der Jud dann wieder gut. Klingt bitter, ist aber leider nur allzu oft der Fall, weil wir - let’s face it - dann halt doch in den o.g. Bereichen, aber nicht nur dort, mittlerweile Nachhilfebedarf haben.

Marcel Seiler / 16.07.2016

Schöner Text! Auch ich halte etwas von der These der überlegenen westlichen Kultur. Nicht dass ich den Muslimen ihren Islam wegnehmen möchte. Ich bin auch gern bereit, ihn zu respektieren, wenn ich in islamische Länder fahre. Aber wenn die Muslime zu uns kommen, um im Westen zu leben, dann doch deshalb, weil auch sie die westliche Kultur für überlegen halten - nun ja, jedenfalls die Errungenschaften der westlichen Kultur wie Wohlstand, Rechtssicherheit und öffentliche Sicherheit. Wäre es anders, würden sie nicht kommen. Wenn sie aber kommen und damit de facto die westliche Kultur als überlegen und besser anerkennen und gleichzeitig mit Worten ihre eigene Kultur als besser proklamieren, dann verhalten sie sich schizophren. Meinen Respekt erwirbt man sich durch so etwas nicht.

JF Lupus / 16.07.2016

Bitte, Herr Lesch, verfallen nicht auch Sie in den Irrtum, zwischen Islam und Islamismus, zwischen Moslems und Islamisten zu unterscheiden. Es gibt keinen friedlichen Islam. Man muss nur den Koran lesen. Es gibt sicher viele Moslems, die es mit der Lehre nicht so genau nehmen, die westliche Werte schätzen und respektieren. Aber es darf keine Toleranz geben gegenüber einer Ideologie, die menschenverachtend zu Unterdrückung und Ermordung von Andersdenkenden auffordert. Das ist so, als wolle man Toleranz gegenüber dem Nationalsozialismus verlangen, nur weil viele Deutsche nicht mit den Morden an Juden einverstanden waren. Und ja, ich setze ganz bewusst Islam und Naziideologie auf die gleiche niedrige Stufe, denn sie unterscheiden sich nicht.

Rolf Menzen / 15.07.2016

Na ja, der leibliche Vater von Steve Jobs war ein Syrer namens Abdulfattah Jandali. Also an den Genen liegt’s zumindest nicht.

Gertraude Wenz / 15.07.2016

Werft am besten die ganze Religion über Bord, werdet endlich erwachsen! Man kann ohne Religion ein viel wertvolleres Mitglied der Gesellschaft sein, wahrhaft den Werten der Aufklärung und dem Humanismus verpflichtet. Wann nimmt die Menschheit endlich Vernunft an?

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