Mir erscheint das Ethik Argument der Herbivoren eher ein Strohmann oder faule Ausrede zu sein, weil sich einfach keine schlüssige Begründung finden läßt. Wer mit „Sentientismus“, “Anthropozentrismus” und “Speziesismus“ argumentiert, versucht nur sich über die Fakten der menschlichen Natur zu erheben. Der übliche menschliche Größenwahn der Vegetarier ist ein Nullsummenspiel, in dem es darum geht das tierische Leiden dadurch zu verringern, das menschliche Leiden zu vergrößern. Das ist das klassische christliche Motiv der Erlösung, wie es die Flagellanten praktizierten. Es geht ihnen nicht ums Tierwohl, sondern um das eigene imaginierte Seelenheil. Frömmigkeit durch “virtue signalling”, ihr Heuchler!
1990, ich in der 12. Klasse, LK Philosophie, Thema Ethik: wenn Tiere und Pflanzen Interessen haben, haben sie dann auch Rechte? Meine Schlußfolgerung: es ist in jedem ethischen System völlig unbedenklich, mit einem Apfelbaum einen deal abzuschließen “Du gibst mir Äpfel und als Gegenleistung sch***e ich die Kerne auf irgendeine Lichtung, wo neue Apfelbäumchen wachsen können”. Im Vergleich dazu ist es bereits eine grausame Gewalttat, einen Blumenkohl abzuschneiden, die Blätter abzurupfen, und dann den noch lebenden Kohlkopf in heißem Wasser zu Tode zu garen. Ich esse trotzdem Blumenkohl. Und konsequenterweise dann auch ab und zu ein Lammrückensteak. Bin ich halt Speziesist - das Lamm hätte nie mein Schwiegersohn oder meine Schwiegertochter werden können, das Menschenkind, das verhungert, weil Greenpeace ihm keinen Reis aus Gentechnik gönnen will, dagegen rein theoretisch durchaus. Familie geht vor.
Einspruch. Den Menschen als Maß aller Dinge zu sehen bedeutet, Unvollkommenheit einer Fehlentwicklung als Maß aller Dinge zu sehen. Der Mensch ist in der Geschichte des Universums nur ein Irrtum, wie dieser Witz erklärt: Begegnen sich zwei Planetzen im Weltraum, der eine blau und gesund, der andere grau und kränkelnd. Fragt der Blaue den Grauen: “Was ist los mit Dir” - “ach, ich hab Mensch, ich fühl mich elend!” - Antwortet der Blaue: “Mach Dir nix draus, das ist nicht schlimm, das geht vorbei und hinterlässt keine bleibenden Schäden.”
Früher hat mich diese Art wissenschaftstheoretische Denkakrobatik sehr beschäftigt und fasziniert. Heute, nach einigen Jahrzehnten persönlichen Lebens- und Erkenntnisfortschritts ist das für mich nur noch Gedankengeschwurbel. Nach der Schlüsselfrage im Text: ” Was bilden wir Menschen uns nur wieder ein?” habe ich aufgehöhrt weiterzulesen.
...und die Randnotiz,das Schweinefleisch wegen der chinesischen Schweinepest teurer wird,ist so unpopulistisch wie die gestiegenen Energiekosten wegen Kapitalsucht anderer Schw..ne..drei Wochen warten und dann ist das Geflügel drauf und dran zu erkranken…
Lieber die Flinte demontieren und die Teile an Dritte und Vierte einzeln verschenken, bevor man sie von Tollwütigen weggenommen bekommt. Die Veganerie ist der Anschlag auf den Menschen als Jäger und Sammler, von allem Anfang an! Ob die sich bewusst sind, wie weit sie noch gehen wollen? Es ist zu hoffen, dass ihnen das der Imam der gemeinen Muslime dankt. Indem er das Schächten von Tieren und Andersgläubigen ( Rübe ab! ) verbietet. Wegen des Wohls aller. Dort herrscht wohl eine ganz gegenteilige Ansicht von Ethik: “Mäht sie ab wie Gras!” Es ist wohl ganz speziell, wenn die Ethik von Gott persönlich herstammt.
Wen will der Autor mit seinen vielen -ismen beeindrucken? Was sollen wir daraus lernen? Dass es Veganer und Vegetarier gibt, die einfach essen und leben, wie sie wollen und andere in Frieden lassen und solche, die sich als moralisch höher stehende Bessermenschen gerieren und allen anderen damit auf den Kranz gehen, leider mit viel zu großer medialer Unterstützung, war auch vorher allgemein bekannt. Mich hat leider die Schreibe dieses Auszugs eher vom Kauf des ganzen Buches abgeschreckt.
Es gibt eine Theorie die besagt, dass das menschliche Gehirn sich zu seiner heutigen Leistungsfähigkeit erst entwickelte, als der Mensch begann Fleisch zu verzehren und damit eine konzentrierte Energiezufuhr möglich wurde. Diese wiederum schuf ihm Zeit, sich mit der Schaffung von Werkzeugen und Waffen u.w. zu beschäftigen. Er musste nicht mehr den größten Teil seiner Lebenszeit mit den Sammeln großer Mengen energiearmer Pflanzen vertun. Klingt logisch. Wir sollten diesen Prozess nicht wieder rückgängig machen. Einige “Wendeentscheidungen” lassen da in mir Befürchtungen aufkommen. :-) Keine Frage, Tiere sollten entsprechend ihrer natürlichen Lebensbedingungen gehalten werden, sowie schmerz- und qualfrei zur Schlachtung getötet werden.
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