Gastautor / 03.12.2021 / 06:00 / Foto: Pixabay / 55 / Seite ausdrucken

Erfahrungswissen der Menschen? Kann weg!

Von Kenneth Anders.

Wer aus eigenen Erfahrung spricht, steht auf gutem Grund. Das Zentrum dieses Wissens  ist der tätige Mensch. Es ist die integerste Form des Wissens. Wird aber leider nicht mehr geschätzt.

Unsere Gemeinde besteht aus sieben Dörfern und einigen weiteren Siedlungsflecken. Um über die Neuigkeiten und kommunalpolitische Fragen in diesen Orten zu informieren, Informationen auszutauschen und dörfliche Probleme zu diskutieren, gebe ich mit einigen Mitstreitern eine kleine Zeitung heraus. Sie erscheint dreimal im Jahr und es gibt dabei einen einfachen Grundsatz: Je mehr Leute in der jeweiligen Ausgabe zu Wort kommen, umso gelungener und lesenswerter ist sie.

Eben diese breite Beteiligung bildet aber eine Hürde: Nicht alle schreiben gern. Die meisten sagen, sie hätten keine Zeit. Aber es ist eher so, dass sie nicht an das Schreiben gewöhnt sind. Es macht ihnen Scherereien, Mitteilungen zu verfassen, meist scheitert es schon an der Frage, was überhaupt mitteilenswert ist. Deshalb bin ich dazu übergegangen, die Leute zu fragen und ihre Auskünfte dann aufzuschreiben. Das klappt gut.

Gestern sprach ich mit Christian. Er ist Landwirt in meinem Nachbardorf und ich wollte von ihm wissen, wie die Ernteerträge des Jahres ausgefallen sind – in seinem Betrieb und, sofern er dazu etwas sagen kann, in der Region. Er gab mir gern Auskunft. Der Einfachheit halber gebe ich hier einmal wieder, was ich anschließend für die Zeitung aufgeschrieben habe.

Christian weiß viel und setzt die Dinge virtuos zueinander in Beziehung

Christian Leupelt, Landwirt in Altreetz, berichtet über die Ernteerträge des Jahres. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Ernten durchaus besser ausgefallen. Die Gerste zum Beispiel konnte die Frühjahrsfeuchtigkeit nutzen und ist deshalb gut aufgegangen. Allerdings hatte der Weizen schwierige Bedingungen, sodass der bloße Anschein satt stehender Felder leider trog. So gab es im Frühjahr noch einmal einen Tiefstwert von 9 Grad Minus, der die Entwicklung der Pflanzen zurückwarf, später aber folgten fünf Tage, an denen hintereinander 25 Grad Celsius die noch nicht genug entwickelten Pflanzen zur Abreifung brachten. Das Ergebnis war eine so genannte Kleinkornbildung, die eine Verwertung als Brotgetreide verhinderte bzw. erschwerte. Ähnliche Probleme gab es in ganz Nordostdeutschland bis Mecklenburg hinein, auch beim Roggen, bei dem man geradezu von Missernten sprechen kann. In Altreetz hat man bisher knapp 400 mm Niederschlag gemessen. Das könnte ausreichen, wenn die Verteilung günstiger wäre. So hatte man Niederschläge von 80 mm auf einen Tag, dann aber viele Wochen Trockenheit. Den Maisertrag des Jahres schätzt Leupelt als durchschnittlich ein, die Sonnenblumen hatten erst mit Kälte, dann mit Wassermangel zu kämpfen, sind aber nun gediehen. Immer schwieriger wird der erfolgreiche Anbau von Zuckerrüben, die durch eine Zikade geschädigt werden, welche sich aufgrund der steigenden Temperaturen immer mehr bei uns ausbreitet. Durch diesen Schädling entwickeln die Früchte ein Syndrom für niedrigen Zuckergehalt, was die Verwertung erheblich verschlechtert. Da auch der Anbau von Raps problematischer wird (das Saatgut darf nicht mehr gebeizt werden, weshalb die vielen Rapsschädlinge später mit Agrochemikalien in Schach gehalten werden müssen, was auch Landwirten keine Freude macht), wird es immer schwieriger, geeignete Zwischenfrüchte für eine gute Fruchtfolge zu finden. Eine Alternative sind Leguminosen (Erbsen oder Bohnen), die aber allein nicht rentabel sind, sofern sie nicht über das so genannte „Greening“ Prämien bekommen. Dieses aber steht wiederum dem Pflanzenschutz im Weg, der für eine erfolgreiche Kultivierung meist unerlässlich ist. In Leupelts Betrieb fiel die Grassamenernte gut aus, hier bewährt sich auch ein seit einiger Zeit eingesetzter Bakteriendünger, mit dem der Luftstickstoff wird auf dem Blatt gewonnen werden kann. Somit hat sich auch der ökologische Teil des Betriebes in diesem Jahr gut entwickelt.  

Soviel zur Ernte in Altreetz. Gesprochen haben wir etwa zehn Minuten und es hätten gern auch zwei Stunden werden können, denn Christian weiß viel und er setzt alle Dinge, die seine Arbeit betreffen, virtuos zueinander in Beziehung. Er spricht über Saatgut und Wetter, Marktpreise, Schädlinge und Konkurrenzsteuerung, über Pflanzenwachstum, Agrarförderung und über Düngemethoden, als hätte er Jonglierbälle in der Hand. Es ist fantastisch. Wie macht er das, welche Struktur liegt diesem Wissen zugrunde, das beinahe wie von allein zu sprudeln scheint?

So entsteht ein lernendes System

Dieses Wissen hat ein Zentrum, das ist der tätige Mensch, der in einem praktischen Prozess steht, in den nun verschiedenste Informationen aus allen möglichen anderen Wissensuniversen integriert werden können. So entsteht ein lernendes System, in dem neue Informationen aufgenommen und die bereits vorhandenen ständig überprüft und abgewogen werden. Auf diese Weise wird die Qualität dieses Wissens immer weiter verbessert. Das nennt man Erfahrung.

Seit über zwanzig Jahren spreche ich mit Menschen über ihre Arbeit in der Landschaft. Es sind Landwirte, Forstleute, Naturschützer, Bürgermeister, Ortsvorsteher, Vereinsleute und Einzelkämpfer, Frauen und Männer, junge und alte, lang Ansässige und neu Zugezogene. Fast jedes Gespräch ist ein Gewinn. Wer aus seiner eigenen Erfahrung heraus spricht, steht auf gutem Grund. Die Beschreibung der eigenen Praxis schützt vor übereilten Schlüssen, unbegründeten Ängsten, übersteigerten Erwartungen und geborgten Urteilen. Wer über seine Arbeit spricht, redet nicht über Dinge und Meinungen, die irgendjemand anders geäußert hat, er redet über seine Beziehung zur Welt. Es ist die integerste Form des Wissens, die ich kenne, weil die Empirie, die ihm zugrunde liegt, offen zutage liegt. Die Beschreibungen, von denen ausgehend sich dieses Wissen aufbaut, sind anschlussfähig, man kann sie überprüfen, erweitern und kritisieren. Das wirkt wiederum auf ihre Qualität zurück. Es kommt sehr selten vor, dass ich Grund habe, an der Verlässlichkeit der Aussagen zu zweifeln, die in diesen Gesprächen gemacht werden.

Wenn ich die Texte lese, die auf dieser Grundlage entstehen, bin ich oft bewegt von der Klugheit und Bescheidenheit dieser Menschen und vom Reichtum ihres Wissens. Aber es ist nicht so einfach, diese schöne Erfahrung weiterzutragen. Mir scheint sogar, dass das Erfahrungswissen in unserer Gesellschaft zunehmend ausgegrenzt wird, sodass ihm die Anerkennung als einer, ja als der zentralen Wissensform streitig gemacht wird.

Ping-pong zwischen Politik, Wissenschaft, NGOs und Medien

Der Agrardiskurs wird weitgehend ohne Landwirte geführt, er ist ein Pingpongspiel zwischen Politik, Wissenschaft, NGOs und den Medien. Die Landwirte laufen durch die Fernsehbilder und sie dürfen auch mal was sagen, aber als Menschen, die etwas wissen, werden sie nicht behandelt.

Der Gesundheitsdiskurs kommt fast gänzlich ohne jene aus, die an der Gesundheit der Menschen arbeiten. Beinahe zwei Jahre erleben wir nun, wie Wissenschaftler, Gesundheitspolitiker und Journalisten dieses Feld bestellen und die Pfleger und Ärzte selbst, wenn überhaupt, nur auf Verbandsebene sprechen, also als Interessengruppen dargestellt werden.

Und auch im Diskurs über die Bildung werden wir von früh bis spät mit Studien und Expertenmeinungen überhäuft, aber die Lehrerinnen und Erzieher fragt niemand, wie sie ihre Arbeit machen und was sie zur Verbesserung des Bildungssystems beizutragen haben.

Andere Berufsgruppen, wie zum Beispiel das Handwerk, werden im Diskurs über unsere Gesellschaft fast vollständig ignoriert. Deshalb scheint auch niemand zu wissen, dass die Nachwuchsprobleme dieser Betriebe zu einer ernsthaften Gefahr für unsere Gesellschaft geworden sind.

Eine Schlüsselrolle in der Diskriminierung des Erfahrungswissens spielt die Wissenschaft, so wie sie heute als System verfasst ist. Ihr Markt lässt sich nur durch politische Aufmerksamkeit vergrößern. Poltische Aufmerksamkeit erlangt man am besten durch die Markierung eines dramatischen Handlungsbedarfs. In einer Wissensgesellschaft steigern schwere Krisen oder drohende Weltuntergänge die Ausstattung von Forschungsaufträgen. Es ist nicht im Interesse der Wissenschaft, Konkurrenten im Feld des Wissens anzuerkennen, aller Rhetorik von Transdisziplinarität und Stakeholderkommunikation zum Trotz. Aber ist das etwas Neues? Und welcher Art ist dieses Wissen, das derzeit immer stärker die menschliche Arbeitserfahrung verdrängt?

Neu ist es gewiss nicht. Schon immer war das Verhältnis von Wissenschaft und Macht prekär. Aber je mehr das Expertenwissen zur Absicherung politischen Handelns dient, umso prekärer wird die Frage, wer eigentlich Experte ist. Folglich wird diese Frage in immer aggressiverer Weise ausgetragen. Man muss sich nur einmal die Verachtung, den Hohn und die Arroganz vor Augen führen, mit denen Medienleute und Wissenschaftler derzeit anderen Menschen ihr Mitspracherecht, ihr Urteilsvermögen und eben ihr Wissen in der Debatte über die Coronapolitik absprechen. Die Herabwürdigung des menschlichen Urteilsvermögens zugunsten von Expertenwissen hat eine neue Stufe erreicht.

Zudem hat sich nun aber die Struktur dieses neuen Wissenschaftswissens verändert. Den tätigen Menschen, der verschiedene Informationen integrieren und sie nach bestimmten Regeln mit seinen Kollegen einordnen muss, gibt es ja auch hier, in der Forschung und Lehre. Aber dieser Typus wird zunehmend durch drei neue Produzententypen abgelöst.

Da ist zum einen das Modellieren, in dem alle möglichen Daten durch Rechensysteme aggregieren werden: Walddaten, Gesundheitsdaten, Mobilitätsdaten usw… Es ist sehr schwer, die Arbeit dieser Wissenschaftler nachzuvollziehen und noch schwieriger ist es, die von ihnen genutzten Daten auf ihre Qualität zu prüfen. Die Modelle konterkarieren die menschliche Erfahrung, bis diese geradezu als unwissenschaftlich dasteht. Das bedeutet nicht, dass Modellierungen nicht sinnvoll sein können. Aber wenn sie nicht richtig gewichtet werden, kann ihre Wirkung auf die Geltung anderer Wissensformen verheerend sein.

Auf der anderen Seite haben wir Messwissenschaftler, die durch immer neue elektronische Verfahren Informationen erzeugen können, welche sich – genau wie die Modelle – jeder sinnlichen Plausibilitätsprüfung entziehen. Es sind sozusagen Tiefenbohrungen – extrem genau und punktuell. Mir scheint, die Verknüpfung dieser Informationen mit anderen Wissensbeständen ist oft lückenhaft oder intransparent. Dennoch oder gerade deshalb können diese isolierten Daten durch die Macht der Zahl eine ungeheure Wirkung erzielen, die wiederum das Erfahrungswissen marginalisiert.

Und schließlich haben wir Ideologieproduzenten, die sich gar nicht mehr die Mühe machen, eigene Informationen zu erheben, Daten zu produzieren oder zusammenzutragen und zu verarbeiten, sondern sich gleich darauf beschränken, politische Aussagen zu legitimieren oder zu delegitimieren. Diese Spielart entfaltet sich besonders nahe am Feld der Medien, und hier gedeihen Anmaßung und Arroganz gegenüber dem Erfahrungswissen besonders gut.

Ich meine, das führt in eine scholastische Gesellschaft. Empirie wird suspekt, stattdessen entstehen Lehrmeinungen, die vermittelt über die Politik absurde Praxen konfigurieren. Menschen mit eigenem Erfahrungswissen schütteln darüber besorgt mit dem Kopf. Sie sehen sich einer Expertengesellschaft gegenüber, die weltfremd ist, aber für sich reklamiert, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Das ist undemokratisch, es zerstört die Ausgleichs- und Rückkopplungsformen unserer Gesellschaft.

Ist dagegen ein Kraut gewachsen? Ja, aber es ist ein zartes und kleines Kraut: Man muss selbst damit beginnen, arbeitende Menschen nach ihren Erfahrungen zu fragen und ihre Aussagen als Wissen und nicht nur als Meinungen oder Betroffenheitsäußerungen behandeln, was bedeutet: sie mit anderen Aussagen zu verknüpfen, kommunikativ zu verarbeiten und ihnen dadurch Geltung zu verschaffen. Wissen braucht Geltung durch kollektive Aufmerksamkeit und Verarbeitung.

Insofern können alle eine Verantwortung für unsere Wissensgesellschaft wahrnehmen, indem sie mit den Leuten sprechen. Mit Leuten, die etwas zu sagen haben, weil sie eine glaubwürdige Empirie vorzuweisen haben. Das können und sollten natürlich auch Wissenschaftler sein. Aber auch praktisch arbeitende Menschen haben eben eine Empirie.

In diesem Land leben sehr viele gescheite Leute. Es ist Zeit, ihnen zuzuhören.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf OderAmazonas.

 

Dr. Kenneth Anders, Jahrgang 1969, studierte Kulturwissenschaften in Leipzig und Berlin und promovierte über universalgeschichtliches Denken. Seit 2004 arbeitet er mit Lars Fischer in einem Büro für Landschaftskommunikation. Seite Texte werden meist im Aufland Verlag veröffentlicht. Er lebt im Oderbruch. 

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Leserpost

netiquette:

Fred Burig / 03.12.2021

@Walter Weimar :”....Wir sind jetzt digital, entweder doof oder saudoof, binär, digital, gut.”  Dabei ist im digitalen binären System mit “NULL” und “EINS” regelrecht eine Vielfalt vorhanden.  Bei dem regierenden Politiker- Pack handelt es sich augenscheinlich ja nur um “NULLEN”! MfG

alf graef / 03.12.2021

Ein Artikel der punktgenau vieles beschreibt was den moralisierenden, bevormundenden Zeitgeist auszeichnet. ABER, wenn in diesem Land sehr viele “gescheite Leute” leben, denen Mann/Frau zuhören sollten, dann wird es endlich Zeit, dass sich diese “gescheiten Leute” Gehör verschaffen! Wie? Das ist die alles entscheidende, jedoch leider ungelöste Frage! Der Mainstream wird täglich unablässig aus dem - Propagandakeller - befeuert und gesteuert. Linientreue Medien, politische Blendgranaten und selbsternannte Experten etc beherrschen weltweit die Szene. Im Moment kenne ich dagegen kein KRAUT!

Jörg Themlitz / 03.12.2021

Klasse Artikel. Diese ganzen Auswüchse zeigen die Infantilisierung der Gesellschaft. (für infantil müsste eigentlich kindisch stehen) Kinder und Jugendliche denken und handeln in Schwarz und Weiß, Gut und Böse etc. Die menschlichen Zwischentöne die durch die eigene Lebenserfahrung, Empirie angehäuft werden und in den eigenen Entscheidungen eine wesentliche Rolle spielen, sind in einer signifikanten Menge noch nicht vorhanden. Genau an dieser Stelle setzen die Totalitaristen an. “Kinder an die Macht” heißt, Schwarz und Weiß, Gut und Böse, heißt Diktatur. Wer “Kinder an die Macht” textet und verbreitet, wahrscheinlich sogar selbst dran glaubt, hat “Lord of the flies” nicht verstanden. Vieles andere auch nicht.

N. Reher / 03.12.2021

Ausbildung zum Sanitäter, Rettungssanitäter und Krankenpfleger bei der Bundeswehr. Nach einem fachfremden Studium noch mal eine weitere Ausbildung in der Pflege an einer Universitätsklinik und Aufnahme dieses Berufes, weil der Umgang mit (kranken) Menschen einfach meins ist. Insgesamt mindestens 40 Jahre in der Medizin. Arbeiten aus dem ff, alles, aber auch wirklich alles schon mal erlebt: Menschliches, Positives, Negatives, Unglaubliches, nackten Horror, Dramatisches, Kriminelles - auch die diversen Epidemien, wie Vogelgrippe, BSE, Schweinegrippe etc. pp, heute angebliche Pandemien. Mir macht keiner was vor. Ein paar Tage Angst nach der Ankündigung von “Corona”. Dann nach intensivsten Kontakten mit Positiven - ungeschützt, weil wir keine Masken hatten - unter mindestens vierzig Kontaktperson keinen Infizierten bzw PCR Positiven, kommt für mich die Entwarnung: Kann nicht so schlimm sein! Der geniale Podcast von gestern mit Müller-Ullrich und den drei Ärzten könnte in großen Teilen von mir mitbestritten worden sein. Ich bin kein Wissenschaftler, habe nicht überall das fundierte Hintergrundwissen, gebe aber im Prinzip genau DAS in einfachen Worten und vielleicht nicht immer ganz so verständlich an alle weiter, die es hören oder nicht hören wollen. Um aufzuklären - und vor allem, um die Angst zu nehmen. Ich bin manchmal selbst erstaunt, über den Erfahrungsschatz, den man im Laufe eines Arbeitslebens erreicht. Schon lange kommen junge Assistenzärzte zu mir und fragen, “Was gibt man denn da?” oder “Soll ich lieber das u. das machen?” Anders verhält es sich mit dem pflegerischen Nachwuchs, dessen Ausbildung zur “Aufwertung” des Berufes, statt mehr Geld zu zahlen, zu einem Studium mutiert wurde! Besserwisser, die von oben herab nichts wirklich wissen, was Praxis anbelangt. Die mit dem Patienten wie mit Dummies umgehen. Nicht alle, nicht immer, aber zunehmend. Nette junge Leute, die theoretisch pflegen, am Monitor. Und möglichst bald weiter studieren wollen.

M. Settinger / 03.12.2021

Wer hat Waffen und wer nicht? Früher hieß es in unserem Dorf: “Wenn Zigeuner am Dorfesrand kampieren, wird alles, was vor der Tür steht, ins Haus und in die Scheune geholt und alle Fenster und Türen verrammelt. Nicht mal eine Schubkarre oder ein Blumentopf bleibt draußen. Ähnliches, wenn die städtischen Steuereintreiber kommen.” oder auch “Wenn nachts die Ratten aus den Städten kommen und Kartoffeln stecken wollen, lassen wir die Hunde los. Und wir haben bei einem gewissen Zipfel des Ackers die Kartoffeln mit Pflanzengift präpariert.” Die Römer haben uns Germanen einmal gezeigt, wie wir unsere Kornkammern voll kriegen. Wir Germanen müssen dann zusehen, dass die Römer unsere nun gefüllten Kornkammen nicht beschlagnahmen. Jede Gruppe und jeder Mann darf nur die Menge an Gütern produzieren, die er gefechtsmäßig verteidigen kann. Wenn ich die Kampfkraft habe, um zwar eine Karre Äpfel zu verteidigen, aber nicht zwei Karren, dann produziere ich nur eine Karre voll. Verteidigen schließt hier die Vernichtung der Ware ein, damit die Räuber nichts bekommen. Neben Schusswaffen gibt es auch Gifte, Fallen, Krankheiten, im jetzigen Moment der Menschheitsgeschichte dienen auch Computer als Waffe.

Willi Meier / 03.12.2021

Es ist außerordentlich wohltuend, so einen vernünftigen Beitrag zu lesen. Ein Hoch auf die hier und heute sonst öffentlich vernachlässigte (berufliche) Erfahrung und ein Florettstich in Richtung obrigkeitshöriger “Wissenschaft” einschließlich Bildung (Pädagogik ist ja keine Wissenschaft?).  Wieviele Handwerker außer AfD-Chrupalla sitzen noch im Bundestag? Bauern und Ingenieure sind dort ebenso “Mangelware”. Die lediglich parteipolitischen Erfahrungen der Juristen und Studienabbrecher dominieren im Parlament.

Rainer Niersberger / 03.12.2021

Die Lage ist zutreffend beschrieben, der Grund fuer das Problem ist bekannt. Das, was die Praktiker aus ihrer Praxis übermitteln, ist unerwünscht, weil es konträr zur Ideologie und den Zielen der Transformatoren steht. Wenn ein Mitarbeiter in der Arbeitsvermittlung, ein ehrenamtlicher Deutschlehrer fuer Migranten, ein Mitarbeiter in der Behörde fuer die Hartz 4 - Leistungen, ein Lehrer von den (migrantischen) Schülern, ein Polizist von seinen Begegnungen usw, usw berichtet, trifft Realitaet auf Ideologie und Konstruktion. Wie um Alles in der Welt wollen Sie Ihren Transformationsplan mit Unterstützung der Untertanen oder auf deren Verlangen durchsetzen, wenn Sie diesen zugleich verraten, was dann auf Sie zukommt. Es geht um das, was wir heute Narrative nennen, mitunter auch noch oder wieder Mythen, die fröhliche Urstaend feiern. Da passt die Erfahrung oder Empirie nicht wirklich, denn diese führt unweigerlich zu Dissonanzen. Es geht um die Vermittlung der Pippi - Langstrumpff - Welt, nicht um reales und konkretes Wissen. Modelle sind hervorragend dazu geeignet, die Realitaet auszublenden und das künstlich zu erzeugen, was ideologisch und politisch gewuenscht ist, waehrend Erfahrungen das “Ist” abbilden. Das, was wir heute von “Wissenschaftlern” hoeren, hat mit Wissenschaft nichts mehr zu tun.  Das gesamte Feld der sogen Geistes - Gesellschaftswissenschaften einschließlich der (narzisstischen) Haus - und Hof-Buettel aus der Mathematik, Medizin und Psychologie ist hoffnungslos korrumpiert. Man begreift sich als Helfer der Transformatoren, der Machthaber, und der Umgang mit jedem Abweichler (Ketzer) erinnert stark an die Zeiten von Galilei oder Bruno.  Das ist das exakte Gegenteil von Wissenschaft, so wie wir heute das exakte Gegenteil von Demokratie erleben. Und je monstroeser beide Begriffe von bestimmten Leuten “benutzt” werden, desto misstrauischer sollte man werden. Funktioniert aber nicht, in diesen unaufgeklaerten Zeiten.

lutzgerke / 03.12.2021

In einer Demokratie sind Politiker “Volksvertreter”, die darauf vereidigt werden, dem Wohl des Ganzen zu dienen und als Leitfaden für richtiges Verhalten, den Gesellschaftsvertrag unterschreiben müssen; Volksvertreter sind Diener des Volkes und Diener des Staates, sozusagen zeitlich eingesetzte Verwalter. Der Verwalter ist nicht der Eigentümer. Der Verwalter hat sich an die Regeln im Gesellschaftsvertrag zu halten. Aber diese kriminellen Elemente spielen sich auf, als gehöre ihnen das hier alles und führen einen Krieg ohne Kriegserklärung gegen uns. Die haben schon lange nichts mehr zu melden, die haben den Vertrag bereits 1990 gebrochen; das ist eine parasitäre Bande, die sich in den Parlamenten fest gefressen hat wie der Kolbenklemmer im Zylinder. Scholz ist kein legitimer Kanzler. Das ist ein Bandenführer. Und solche Volksverhetzerblätter wie der Focus und der Spiegel sind schon wieder in der Tradition des Stürmers. / Statt mich darüber aufzuregen, daß Youtube löscht, das wird es auch weiter tun, würde ich einfach einen Werbetrailer hochladen und auf anderen Seiten verlinken. Ich meinen, auch im 3. Reich waren die Menschen gut informiert. Nur, was hat das genützt? Hier wäre der Widerstand sogar viel einfacher.  

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