“Die Demokratie braucht den Journalismus so sehr wie der Mensch die Luft zum Atmen.” Demokratie vielleicht, aber trennen Sie sich, Herr Peymani, bitte von der launigen Vorstellung, in Deutschland 2020 in einer Demokratie zu leben. In einem Land, in dem die Regierungschefin die Wahl eines Ministerpräsidenten in einem Landtag rückgängig machen lässt. In einem Land, in dem während einer mittelschweren Epidemie Bürgerrechte außer Kraft gesetzt werden, wozu nicht einmal eine sozialistische Diktatur “Typ DDR” in der Lage war. In dem ideologisch motivierte Schlägertrupps straffrei agieren können, wie es letztmalig vor 75 Jahren hierzulande geschah. Alternative Medien wie die “Achse” oder “Tichys Einblick” genießen aus Sicht der Führung doch nur deshalb “Narrenfreiheit”, weil ihre Reichweite begrenzt ist. Sollte sich ihr Einfluss erweitern, wird man außer den gleichgeschalteten Medien schon Mittel finden, diesen zurückzudrängen. Als Journalisten würde ich die in Berlin attackierten ZDF-Mitarbeiter nicht bezeichnen, es waren eher Agitatoren und Propagandisten, die da unter “friendly fire” geraten sind.
Auf allen Brandbeschleunigern steht : Nicht in offene Flammen oder andere Zündquellen sprühen! Die Farbe der Flasche spielt dabei keine Rolle, auch wenn das Welke ZDF davon ausgegangen ist.
@von Kullmann / 06.05.2020 Wenn ich ergänzen darf: Aber die Sozialprognose ist sehr gut: Zukünftige Staatsbeamte, Universitätsprofessor*Innen, Staatssekretäre, Parteisekretäre, Minister, Ministerpräsidenten, GEZ-Journalisten, ... Der “Staat” hat ein weites Herz und eine dicke Brieftasche für seine linken “Flegel”.
Die Heute Show ist doch selber tief im linken Milleu verankert. Für mich ist das der “Schwarze Kanal” der BRD und Welke ist Schnitzlers Nachfolger. Die “Witze” von Welke und Co. sind im Normalfall einseitig linksgrün. Insofern müssen die Angreifer da wirklich was verwechselt haben, wenn sie ihresgleichen attakieren. Vielleicht war das Virus schuld.
Die oberen 100 000 schotten sich schön ab, man lebt in gehobenen Wohnvierteln und die Kinder besuchen private Schulen und man lässt sich alles anliefern. Dann schwingt man die Moralkeule. Manchmal wünsche ich auch der Kuscheljustiz den direkten Kontakt mit dem realen Leben. Oder dem tapferen Strafverteidiger, der für jedes Verbrechen eine Erklärung aus der Kindheit findet, eine neue Erfahrung.
Sie haben sicher Recht mit Ihrer Vermutung, dass wir wohl noch lange darauf warten müssen, bis der Journalismus, von einigen Ausnahmen abgesehen, wieder seinem Auftrag nachkommt, nämlich der kritischen Begleitung des Regierungshandelns. Stattdessen erfahren wir einen Gleichklang in der positiven Berichterstattung, der fassungslos macht. Haltung, Moral und Ideologie bestimmen heute, Fakten, Sachlichkeit und Realität sind nicht gefragt, werden eher mundtot gemacht.
Mich wundert schon, wie der linksgrünen SA so eine Fehleinschätzung unterlaufen konnte. Hatte die Heuteshow-Mannschaft etwa ihre Senderzugehörigkeit verschleiert? In diesem Fall wäre ein wenig Häme schon gerechtfertigt.
Die “heute-show” in die Nähe von Journalismus zu rücken, also das geht wirklich zu weit. Die dürfen auch nicht wegen der Pressefreiheit nicht verhauen werden, sondern weil eines jeden Menschen Leib und Leben vom Gesetz vorrangig geschützt wird, oder jedenfalls geschützt werden sollte.
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