Na, den Orden wider den tierischen Ernst hätte er sich damit redlich verdient. Ich befürchte nur, er kriegt ihn nicht; man sehe sich nur die Liste der Preisträger an.
ohh, Herr Bonhorst, mir schwant Schlimmes: wenn die links-grünen Krawallschachteln (= davon gibt es in Berlin ja genug—-) diesen faux-pas des Bundespräsidialamtes mitbekommen, gibt es Ärger ... Unser ehrenwerter Herr Bundespräsident wird einknicken, die Hacken zusammenschlagen, das Ganze auf ein Versehen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (oder soll man jetzt “Mitarbeitenden” sagen? Auch wenn sie gerade gar nicht arbeiten?) und den Verdienstorden wieder zurückfordern.
Lieber Herr Bonhorst, Bill kann zwar dafür verantwortlich gemacht werden, dass er diesen Schlager gesunge hat, nicht aber für den Text selbst. Dieser stammt von dem Duo Heinz Gietz und Hans Bradtke. Sie liegen mit ihrer Prognose übrigens gar nicht so falsch. Auf einer Webseite (hitparade.ch), wo man den Schlager finden kann, stehen auch Kommentare, die meisten in typisch deutscher und schweizer moralionsaurer Überheblichkeit gehalten. Übrigens Léhar: Er hat in fürchterlichster Weise den Puffbesuch salonfähig gemacht mit der berühmten absteigenden Tonfolge zum Text” Da geh’ ich ins Maxim usw….” (aus: Die lustige Witwe”) Ich werde gleich zum Bezirksamt Eimsbüttel gehen und beantragen, dass man in HH die Léharstraße umbenennt, verkörpert er doch den Männlichkeitswahn, der die Freuen als käufliches Objekt behandelt und sie - schrecklich, schrecklich - beim Kosenamen nennt “Lolo, Chocho etc” Dass er als Melodie eine absteigende Skala verwndet, stetzt dem noch die Krone auf, symbolisiert eine derartige musikalische Figur doch das Niedersinken des Mannes auf die zumm wehrlosen Objekt erniedrigte Frau. Ich denke jetzt, wo die Grünen ihren Stimmen Anteil verdoppelt haben, wird es klappen. Man könnte noch weiter stöbern und würde in einigen der wunderbaren Werke Offenbachs fündig (z. B. Les contes d’Hoffmann), vor allem aber in dem Werk, das immer wieder Mal unter Beschuss gerät: Così fan tutte. Schließlich ist ja inzwischen auch bekannt, dass Wolfgang A. M. selbst kein Kind von Traurigkeit war.
Bei der Bauchtanzgruppe muss ich an die Politfunktionäre denken, die Ernst Moritz Arndt seine Uni (Greifswald) und (in Leipzig) Straße nahmen. Es sei falsch, das Tun eines Menschen in seinem historischen Kontext zu bewerten. Vielmehr müsse man es im heutigen Kontext sehen. In diesem Sinne: Tapfer sein, Bill!
Anhand eines hübschen Liedchens, früher nannte man das Schlager, hat Herr Bonhorst sehr schön bewiesen, dass Herr Bolz Recht hat, wenn er die PC als Konglomerat “aus aus „Demobürokratie“ (Niklas Luhmann) und Sprachhygiene, aus politischem Moralismus und Heuchelei, aus Sozialkitsch und einer politisch gefährlichen Perversion der Toleranz” bezeichnet und das Ganze “Normalitätsschwund” nennt.
Sie wecken schlafende Hyänen. Obwohl - der Bill ist meines Wissens ja kein Jude, drum könnte die Geschichte glimpflich für ihn ausgehen. Da lauern die Hyänen lieber weiter.
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