Die Tatsache, dass man ertappten Moglern, Tricksern und Lügnern im Klima-Apparat derzeit etwas genauer auf die Finger schaut, nimmt für Achim Steiner, den Exekutivdirektor des Uno-Umweltprogramms (Unep) “Züge einer Hexenjagd” an. Für den guten Mann ist es ein “Märchen”, dass “die wissenschaftliche Basis des Klimawandels löchrig ist”. Was meint er bloß? Der Klimawandel funktioniert auch ganz ohne wissenschaftliche Basis, seit Millionen von Jahren. Falls er die wissenschaftliche Basis für die Zukunfts-Szenarien des IPCC meint, dann ist die in der Tat löchrig wie ein schweizer Käse. Wenn Märchenonkel Steiner die Komplexität des Klima-Geschehens auch nur halbwegs verstanden hätte, würde er nicht einen solchen Stuss erzählen. Gibts da Boni für? Oder ein Oil for Stuss-Programm? Aber es kommt noch besser: Die wissentliche und politisch kalkulierte Falschdarstellung über das unmittelbar bevorstehende Abschmelzen der Himalaya-Gletscher sei lediglich ein “Tippfehler” ansonsten “bemühe” sich das IPCC ein “perfektes Produkt abzuliefern”. Tippfehler? Ist das IPCC womöglich eine Lottogemeinschaft?
Der Vorwurf der “Sensationshascherei” sei “verblüffend und lächerlich”. Verblüffend ist eigentlich nur, dass Herr Steiner nicht zwischen dem “Bemühen” des IPCC unterscheiden kann und dem grandiosen Scheitern dieses Bemühens. Und wenn der Vorsitzendes des IPCC Rajendra Pachauri auf einer Pressekonferenz zu Protokoll gibt man wolle die Weltöffentlichkeit “schockieren” wolle (“shock into action”), dann ist das keine Sensationshascherei, da hat Steiner sogar Recht, es ist Panikmache der übelsten Sorte. Aber das ficht Steiner nicht im geringsten an. Er empfiehlt vielmehr: “Statt die Bemühungen des Weltklimarats zu untergraben, sollten wir unsere Anstrengungen verdoppeln…” Diese Devise erinnert mich doch sehr an Paul Watzlawicks “Anleitung zum Unglücklichsein: “Mehr vom Selben”
Ein wenig auslegungsfähig ist auch dieser Steinersche Satz :“Die überwältigende Mehrheit der Beweise deutet jetzt darauf hin, dass die Treibhausgasemissionen innerhalb der kommenden zehn Jahre ihren Höhepunkt erreichen müssen, wenn wir noch eine Chance haben wollen, den globalen Temperaturanstieg in einem kontrollierbaren Rahmen zu halten.” Pardon: Müssen die Emissionen tatsächlich in den nächsten zehn Jahren einen Höhepunkt erreichen, damit wir die Welt noch retten können? Das lassen sich die Kohlekraftwerks-Betreiber bestimmt nicht zweimal sagen! Oder meint Steiner vielleicht die Emissionen müssen einen Wendepunkt erreichen, also ein Maximum nach dem sie abflachen? Wie dem auch sei. Aber wo ist die “überwältigende Mehrheit an Beweisen”, die besagt ohne eine solche Wende in den nächsten zehn Jahren gäbe es keine Chance, den Temperaturanstieg “in einem kontrollierbaren Rahmen” zu halten? Ich verlange ja gar keine überwältigende Mehrheit an Beweisen, ein einziger würde genügen. Bedauerlicherweise gibt es ihn aber nicht. Es kann ihn auch gar nicht geben, es gibt allenfalls irgendwelche auf spekulativen Klimasimulationen beruhende Vermutungen. Aber selbst dafür müsste man wissen, wo der “kontrollierbare Rahmen” liegt. Und was heißt hier überhaupt “kontrollierbar”? Bewegt sich das Klima seit neustem in einem Rahmen, der von der UN kontrollierbar ist? Hat die UN es überhaupt jemals geschafft irgendetwas zu kontrollieren? Atomwaffen? Menschenrechte? Man mag sich gar nicht vorstellen, wenn diese Leute das Klima kontrollieren könnten.
Die gesammelten Steinerschen Ausführungen hier.