Felix Perrefort / 26.08.2022 / 14:00 / Foto: Bildarchiv Pieterman / 21 / Seite ausdrucken

Dossier Wasserstoff

Die Tagesschau schwärmte, doch die Realität in Sachen Wasserstoff als energiepolitischer Heilsbringer sieht weiterhin düster aus. Auf Achgut.com ist zu dieser Thematik seit Jahren Ernüchterndes berichtet worden. Ein Dossier anlässlich der Kanada-Reise von Habeck und Scholz. 

Die Tagesschau applaudierte Wirtschaftsminister Habeck und Bundeskanzler Scholz zu ihrer Reise nach Kanada: „Endlich einmal Politik mit Weitsicht“. Das dort beschlossene Wasserstoff-Abkommen soll helfen, die Abhängigkeit von russischem Gas zu beenden, und zu „klimaneutraler“ Energiegewinnung beitragen. Wasserstoff ist dabei nicht als Quelle, sondern als Speicher zu verstehen. Unter hohem Energieaufwand wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten, wobei keine Treibhausgase entstehen. „Klimafreundlich“ ist das Ganze jedoch nur dann, wenn dafür Strom aus „Erneuerbaren“ verwendet wird, etwa aus Wind – und den gibt es in den kanadischen Atlantikprovinzen Neufundland, Nova Scotia und New Brunswick zuhauf.  Zu den erheblichen Problemen ist auf Achgut.com sehr viel geschrieben worden, zuletzt heute morgen von Hans Hoffmann-Reinke. Und hier eine Sammlung weiterer bereits erschienener Beiträge zum Thema.

 

Volker Voegele: 

Rettung durch die „Grüne Wasserstoffwirtschaft“?

Nachdem die sogenannte Energiewende immer deutlicher an ihre (pysikalischen) Grenzen gerät und dem Land eine der womöglich größten Fehlinvestitionen seiner Geschichte bescheren könnte, geht nun die Formel von der Wende-rettenden Wasserstoff-Wirtschaft um.

Klaus-Dieter Humpich: 

Wasserstoff und Kernenergie sollen Windkraft retten

Die neuen Zauberwörter der Schlangenölverkäufer sind „Wasserstoffwirtschaft“ und „Sektorenkopplung“: Man will nicht nur elektrische Energie während der Dunkelflauten aus Wasserstoff herstellen, sondern ihn auch als Kraftstoff, zur Gebäudeheizung und für alle möglichen industriellen Anwendungen einsetzen. Auf solch eine Kopfgeburt kann nur einer kommen, für den Thermodynamik lediglich ein Wort mir 13 Buchstaben ist.

Heinz Horeis:

Wunschtraum Wasserstoff – aber hierzulande nicht machbar

Die Elektrolyse, die Zerlegung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff durch Gleichstrom, entdeckte ein deutscher Chemiker schon vor über 200 Jahren; ein paar Jahrzehnte später realisierte ein englischer Forscher die erste Brennstoffzelle. Ob und wie diese Technologien wirtschaftlich funktionieren, haben Ingenieure und Techniker noch nicht herausgefunden. Das ist der Grund, warum Wasserstoff in der technischen Energiewelt kaum eine Rolle spielt, trotz Weiterentwicklung und Verbesserung der Technologie.

Hans Hofmann-Reine:

Wasserstoff – Deutschlands neuer Rollstuhl

Deutschlands Energieversorgung war einmal ein gesunder Athlet mit zwei starken Beinen: Atomkraft und Kohle. Man amputierte das eine Bein und gab ihm zwei Krücken: Wind und Solar. Jetzt, wo man ihm auch das andere Bein abnehmen wird, helfen keine Krücken mehr; der Athlet braucht einen Rollstuhl. Das ist der Wasserstoff.

Energiewende jetzt mit Geisterkraft

Endlich: sauber Autofahren ohne Reue, und auch billig ist es, denn Wind und Wasser kosten bekanntlich nichts. Soweit das offizielle Narrativ. Das ist aber weniger als die halbe Wahrheit, es ist eine Milchmädchenrechnung.

Strom auf Lager: Die böse Realität

Vorsicht, Wasserstoff ist keine Energiequelle – ebenso wenig, wie ein Bankkonto eine Geldquelle ist. Von dem können wir auch nur das abheben, was wir zuvor deponiert haben. Und so müssen wir auch bei Wasserstoff erst Energie einzahlen, bevor wir sie abheben können. Und nicht nur das, wir müssen wesentlich mehr einzahlen, als wir schließlich zurückbekommen. Wasserstoff ist also keine Quelle für Energie, sondern bestenfalls ein Speicher – und noch dazu ein ganz erbärmlicher.

Der Wasserstoff-Knall

Ich habe keine Zweifel. Das wird der finale Akt im Drama namens Energiewende; einer Tragödie, geprägt von mutwilliger Blindheit gegenüber ökonomischen Realitäten, getrieben von Ideologie und Rechthaberei, frei von Logik und Professionalismus. Und mit diesem letzten Vorhang endet dann auch die Erfolgsgeschichte der deutschen Industrie – „Not with a Bang, but with a Whimper“ – Nicht mit einem Knall, sondern einem Wimmern.

Fritz Vahrenholt:

Die Zerstörung des deutschen Gasnetzes:

Der einzige Weg von fluktuierender Erzeugung zu gesicherter Leistung ist (wenn man auf den einfachen Weg von Backup-Kraftwerken auf Gas- und Kohlebasis verzichten will) die Zwischenspeicherung in Wasserstoff. Das führt aber zu erheblichen Umwandlungsverlusten von 70–75 Prozent.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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giesemann gerhard / 26.08.2022

Das Zauberwort heißt: Methanolwirtschaft, gucksdu wiki. Ohne Wasserstoff geht das nicht, CO2 muss auch dabei sein, alles klar? “researchgate/figure/The-George-Olah-Renewable-CO2-to-Methanol-Plant-of-Carbon-Recycling-International-CRI_fig3_324846670” Aber was rede ich, das weiß doch jede/r.

S. Andersson / 26.08.2022

Herrlich… muss man das tatsächlich wiederholen?? Nutze deine Möglichkeiten… sacht der Kluchschieter.  Leute … lasst euch was einfallen bevor alles an die Wand gefahren wird von einem relativ kleinen Haufen von Vollidioten. Warten und beten wird ganz sicher nicht helfen… ich glaube ich bin in falschen Film

A. Ostrovsky / 26.08.2022

Zefix! Deutschland sucht den Impfausweis… wisst Ihr noch? Was für eine weise Voraussicht. Wer wohl diese Werbung finanziert hat… ? Ich suche jedenfalls mein Biologiebuch. Oder war es gar nicht da drin, sondern im Fischer-Taschenbuch “Wissenschaft aktuell <Jahreszahl>” und wenn ja, in welchem Jahr. Adenosindiphosphat / Adenosintriphosphat. Und Zitronensäure. Und dann geht es immer im Kreise. So muss man das machen. Oder war das in dem kleinen Taschenbuch “Chemie in Übersicht” mit dem Plastikeinband? Wenn jemand was weiß, bitte melden! Wo? Na bei mir, ist ja wohl logisch. Also kann man nicht dieses ADP mit Strom aus der Pampa in ATP verwandeln und dann irgendwie mit Zitronen zusammen ins Netz einspeisen, in der Uckermark? Stellt Euch nicht so an! Ihr seid SOO langweilig! Wenn alle menschen so ideenlos gewesen wären, wie ihr, dann säßen wir noch frierend in den Erdhöhlen und hätten Hunger.

Jörg Themlitz / 26.08.2022

Die überteuerte Energie aus deutschen Windmühlen die nie da ist, wenn man sie braucht, soll jetzt 10 mal teurer aus kanadischen Windmühlen, gespeichert in Wasserstoff und über den Wasserweg, nach DE gelangen. Da wird wohl bei Windstille die ein oder andere Tonne klebrig brauner Wasserstoff mit anlanden, wenn die Kanadier bei der kontinuierlichen Erspaltung von Wasserstoff, die reichlich vorhandenen und 24 x 7 zur Verfügung stehenden Ölsande zur Stromerzeugung einsetzen müssen. Die Norweger glauben auch die sind voll Öko, wenn die sich von dem Gewinn den sie beim Verkauf von fossilen Brennstoffen erzielen, E-Karren kaufen. Ich habe eine neue Geschäftsidee und suche Partner. Ich verkaufe nur noch elektrische Geräte, die mit “grünem” Strom funktionieren. Patent ist schon angemeldet. Kommt Leute, das funktioniert. Mit jedem Zug, wenn auch unpünktlich, kommt ein Doofer, bei dem Thema wohl Verblendeter, mit

Angelika Meier / 26.08.2022

Meine neutrale Antwort ist: Ich weiß es nicht. Ich habe davon zu wenig Ahnung und ich habe auch keine Lust mich da einzuarbeiten. Aber wie ich die Entwicklung der BRD und der EU in den letzten Jahren so erlebe, glaube ich nicht, dass die irgendwo führend sind oder überhaupt etwas auf die Reihe bekommen. Wenn China auf etwas setzt, heißt das nicht automatisch, dass das vernünftig ist. Aber dass China vernünftige Dinge macht, halte ich für viel viel wahrscheinlich, dass das jemand in der BRD oder EU macht. D.h. ich würde schauen, was China macht.

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