Die Bemühungen der Politik- und Medienvertreter, bei Gewalttätern von Migration und Islam abzulenken und andere Merkmale des Täterprofils in den Vordergrund zu bringen, wirken unbeholfen aber konsequent. Während stereotyp gemahnt wird, keinen “Generalverdacht” (gegen den Islam, gegen den unkontrollierten Migranten) zu erheben, wird ein neues Tätermerkmal eingeführt: die psychische Erkrankung! Dieser Generalverdacht soll angesichts des krassen Regierungsversagens plötzlich politisch korrekt sein! Ein Argument, das in seiner Schäbigkeit nicht mehr zu überbieten ist! Wir leben in einer Zeit, in der die Stigmatisierung psychischen Krankseins weitgehend überwunden schien. Nach dem Psychotherapeutengesetz ist es einem Heer von Psychologen in eigener Niederlassung nögkuch, therapeutisch tätig zu sein. Über kaum einen Straftäter wird gerichtet, ohne seine Schuldfähigkeit durch ein psychiatrisches Gutachten zu prüfen. Die Möglichkeit der Schuldunfähigkeit wird besonders gründlich im Jugendstrafrecht geprüft. Auch Alkohol- und Drogenvergehen sind von der Gesellschaft zur Domäne der Psychiatrie gemacht worden. Nicht zuletzt behaupten Multikulti-Migrationsaktivisten, bei Mugranten psychische Traumastörungen in hoher Zahl gefunden zu haben und stelken diese Diagnose schnell mal selbst. Es muss klargestellt werden, dass der gegenwärtig verallgemeinernde Umgang mit psychischen Problemen von Gewaltstraftätern eine in höchstem Maße schäbige Taktik unserer Politik und ihrer Medien ist. Es gab hinreichende Warnungen, dass unregulierte Masseneinwanderung auch Gewaltkriminalität zu uns bringen wird. Und die Diskussion, ob Islam und Islamismus zusammengehören, ist noch nicht abgeschlossen. Nun auch noch die “Depression” oder das vermasselte Abitur, Einzelgängertum und exzessives Computerspielen zu psychiatrischen Problemen zu erklären, die den Delinquenten ausmachen, passt vielleicht den Garanten der inneren Sicherheit, lenkt aber von ihrem schweren Versagen ab. Und das um den Preis der Stigmatisierung einer Klientel, die statistisch mit Gewaltverbrechen eher nichts zu tun hat.
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