Keine Sorge, die Kanzlerin wird im Fall des Falles wieder routiniert ihr Mitgefühl vom Blatt oder Telepromter ablesen, das ihr willige Helfer aufgeschrieben haben, die sicher auch darauf achten werden, das sie sich nicht zu weit von der Sprachregelung “Es hat nichts mit dem Islam oder den Flüchtlingen zu tun!” entfernt.
Es ärgert mich, wie in den Medien die Terroranschläge verharmlost werden. Auf einmal werden Vergleiche herangezogen, dass z.B. Haushaltsunfälle, Krankenhauskeime, Blitzeinschläge etc., jedes Jahr mehr Todesfälle fordern als Terroranschläge in Deutschland. Als Befürworter der sichersten Energieerzeugungsform der Welt, damit ist die Kernenergie gemeint, habe ich den letzten Jahren auch so argumentiert. Mit der Quintessenz, dass mir Zynismus vorgeworfen wurde und zwar von den Herrschaften, die jetzt die Terroranschläge als normales Lebensrisiko abtun. Ich frage mich, wie viele dieser “ruhigen”, “unauffälligen” und “netten” jungen Männer, deren Herkunft unbekannt ist da die Ausweispapiere in den meisten Fällen fehlen, noch als tickende Zeitbomben durch unser Land laufen. Im letzten Jahr war eine Sendung im Fernsehen, wo Bürger Politiker zur Flüchtlingspolitik befragen konnten. Dabei war auch ein junger Afghane, Doktor der Mathematik, der eindringlich vor den Flüchtlingen warnte. Ich kann mich noch gut an die völlig verständnislosen Blicke der Moderatoren und Politiker erinnern. Bei der Überschrift dieses Artikels habe ich übrigens zuerst an unsere Medien und Politiker gedacht.
Es hat wohl Methode, dass es immer mehr “Einzeltäter” und “Einzelschicksale” sind, denen Menschenleben zum Opfer fallen. Vielleicht, damit man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht?
Die letzte Frage ist einfach zu beantworten: sie fliegt uns doch schon um die Ohren!
“...ich frage mich: wann fliegt uns die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel um die Ohren? Fliegt sie nicht schon?
Nun, das Handelsblatt verortet den Münchener Täter ja eher in der rechtsradikalen Ecke (sic!), weil der sich über Breivik belesen habe (zitiert aber immerhin selbstkritisch Michel de Montaigne: „Jeder redet mal Unsinn, ein Unglück ist nur, es dauernd zu tun” ).
Die letzte Frage ist leicht zu beantworten: Gerade jetzt, in diesem Moment.
Die Frage ist ja nicht nur “wann fliegt uns die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel um die Ohren?” Dies ist meiner Meinung nach schon längst in Gange - allerdings in homöopathischen Dosen: Hier ein axtschwingender Einzeltäter, dort ein dönermesserschwingender Einzeltäter… Die Frage sei erlaubt: “wann fliegt Angela Merkel die Flüchtlingspolitik um die Ohren?” Und da sehe ich weit und breit keine parlamentarische Opposition oder eine gesamtgesellschaftliche Bewegung, die ihren Rücktritt fordert.
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