Wir haben nicht nur „endlich wieder einmal einen gemeinsamen Feind“, wir haben jetzt vor allem einen, von dem sogar ARD und ZDF nicht mehr glauben, man brauche nur seine Existenz zu leugnen und sich standhaft zu weigern, über ihn zu berichten.
Auf YouTube kursiert ein sehr schönes Video zum Ihrem Thema. Titel: Düblen statt Grübeln. Grob gesagt handelt es sich dabei um eine, zugegebener Maßen etwas boshafte, Satire mit der Botschaft, dass es viel zu viele Schwätzer gibt und zu wenige Praktiker. Weil in den letzten Jahrzehnten ja nur das Abitur mit anschließendem Studium als akzeptable Lebensplanung hochgeredet wurde, ist es eben heute so, dass wir jede Menge Menschen haben, die mit Denken und Reden ihr Geld verdienen müssen. Das wird auf Dauer nicht funktionieren. Es gibt da einen gewissen Überfluss. Also muss Bedarf geschaffen werden. Das führt dazu, dass fast alles zerredet wird. Für jede, ich betone jede, These gibt es zig andere Thesen. Dass es nicht gut gehen kann, sieht man seit einigen Jahren: Arbeitslose Akademiker, fehlende Handwerker. Und während die zehntausendste Studie zum Thema Klimaveränderung herausgegeben wird ist der Abfluss immer noch verstopft, die Heizung immer noch kaputt und der Dachstuhl immer noch marode. Dieser Mißstand wird zunehmen, wenn nicht endlich die handwerklichen, sozialen und Dienstleistungsberufe gesellschaftlich massiv aufgewertet werden. Auch hier betone ich ein Wort: massiv. Vor allem monetär. Wenn Handwerker und Krankenschwestern nur mit Mühe ihre Miete bezahlen können, dann werden sie ihre Kinder weiterhin zum Abitur drängen um ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Und am Ende kann der Mensch noch nicht mal mehr ein Lagerfeuer entzünden.
Früher hat man sich nach aggressiven Außerirdischen gesehnt, damit das gegenseitige Bekriegen aufhört. Diese Art Romantik ist ein Urinstinkt, der aber, auf den Schirm bewusster Wahrnehmung gebracht, von einer selbstverstärkenden, zur Schwärmerei bewegenden, Dynamik abgekoppelt werden kann.
Das mit dem Leben riskieren halte ich dann doch für sozialromantisch.
Ich bin der Pandemie insoweit dankbar, dass Habeck, KGE und Baerbock weitgehend aus den Talkshows verschwunden sind. Gut, man kann einwenden dass der Lauterbach jetzt öfter zu sehen ist…
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