Dass der Norden Afghanistans (Masar-e-Scharif, Kundus) , in welchem die Paschtunen keinesfalls als die gegebenen Herrscher angesehen werden, einfach so aufgegeben wurde, ist unerträglich dumm. Die Fehlentscheidungen haben leider die USA getroffen, aber Europa tat nichts dazu, diese zu verhindern. So sieht es ganz nach einem totalen Sieg der Taliban aus. Der Triumph wurde ihnen vom Westen geschenkt und das ist propagandistisch nicht zu unterschätzen. Man fasst es nicht.
Dass Grundübel unserer Demokratie sind die viel zu reichen und viel zu mächtigen Parteien, die jeden Abgeordneten durch das Listenwahlrecht auf Linie bringen können. Wer an die Fresströge der Parlamente kommen will, muss nicht das Wahlvolk überzeugen, sondern die Funktionäre - und die werden immer dümmer. Jeder mäßig begabte Absolvent der Geschwätzwissenschaften hat im wirklichen Leben keine Chance, seinen Unterhalt zu verdienen. Also drängt er an die öffentlichen Fleischtöpfe und das geht am Besten über eine Karriere in einer Partei oder deren unzähligen Stiftungen und NGOs. Da sammeln sich die besonders Dummen und gelangen schließlich in Positionen, in denen sie Schaden anrichten können. Es hat lange gedauert, bis die Abwärtsspirale da angekommen ist, wo wir heute stehen, aber nach unten ist alles offen. Wenn dann der Punkt erreicht ist, an dem Staatsfinanzen, Wirtschaft und gesellschaftlicher Zusammenhalt zusammenbrechen (er ist nicht mehr fern), dann werden nicht etwa die Parteien abdanken, sondern eine offene Diktatur der Inkompetenz errichten - die Anfänge können wir bei Corona und Klima ja schon bewundern. Das wird vermutlich schneller kommen als das Kalifat, das wohl erst in 2-3 Generationen ansteht.
Afghanistan konnte selbst von der Sowjetunion nicht dauerhaft besetzt werden. Und da stand nicht neben jedem Sowjetsoldaten ein Journalist, der genau darauf geachtet hat, dass der Soldat sich nicht völkerrechswidrig verhält. Näheres kann man in dem Buch “Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen” nachlesen.
Die Politikergeneration Doof weigert sich, den Islam nicht nur als Religion zu akzeptieren, sondern als Gegenentwurf zu der Gesellschaft, aus der Jo Biden und Angela Merkel kommen, und deren Werte wir mehr denn je schätzen lernen. Es gibt keine Versöhnung, es gibt keinen erfolgreichen Export westlicher Demokratie in islamische Länder. Im kalten Krieg hieß das Prinzip: Friedliche Koexistenz bei Gleichgewicht des Schreckens. Hier muß man ansetzen, wobei man die selbstmörderische Tendenz und den Weltbeherrschungswahn der Gegenseite in Betracht ziehen muß. Der Traum von der Integration von Muslimen und dem Segen von Werte-Exporten kostet gerade wieder hunderten Menschen das Leben, klassische Gründe für den RÜCKTRITT DER VERANTWORTLICNEN !
Das, wer Amerika zum Freund hat, keine Feinde mehr braucht, mußte jedem seit Vietnam klar sein. Wie sich die Geschichte wiederholt…
Geschichtsvergesssenheit gepaart mit Vermeidungsverhalten ergibt in der Summe NICHTS bzw. Handlungsunfähigkeit. Dazu ein NATO Chef Waschlappen Stoltenberg, von dem man gar nichts hört in den letzten Tagen und Wochen. Frau Bundeskanzlerin als oberste Heeresleitung (war ihr wohl nie bewusst) im Krieg und es war ja wohl ein Krieg. Interessiert sie nicht. Schnell nach USA und Russland und hübsche Fotos auf Abschiedstournee machen, die sie als herausragende Weltenlenkerin präsentieren. Ich will keine kranken Personen mehr in Verantwortung sehen. Ich weiß allerdings nicht, was mich im September nach der BTW erwartet und das ist ein sehr ungutes Gefühl.
Herr Sarrazin, Napoleon zu zitieren ist sicher nicht angebracht, hat er mit seinem Russlandfeldzug doch genau das nicht erreicht, was deutsche Truppen in Afghanistan auch nicht geschafft haben. Das einzig Tröstliche beim Afghanistaneinsatz sind die geringen Opferzahlen im Vergleich mit denen von Napoleons deutschen Hilfstruppen. Und die Torheit der Regierenden ist nichts Neues, man hat sich daran gewöhnt und viele stört es nicht mehr. Noch geht es uns zu gut …
Richtig, Frau Dr. Henker, diese sogenannten Ortskräfte sollte man sehr genau unter die Lupe nehmen. Es ist auch davon die Rede, dass deren Opportunismus so weit ging, dass sie während ihrer Tätigkeit militärische Informationen an die Taliban weiter gaben, um sich nicht angreifbar zu machen. Daß sie jetzt die Chance ergreifen, im westlichen Wohlstand von ihrer zwiespältigen Tätigkeit zu profitieren, kann man ihnen nicht verübeln. Eigentlich könnten über die Aufnahme nur Militärs entscheiden, die unmittelbar mit den antragstellenden “Ortskräften” zusammen gearbeitet haben. Was sich allerdings an den Grenzen zum Iran und der Türkei derzeit zusammenbraut, dürfte Deutschland - wieder einmal - eine noch ungeahnte Krise bescheren. Danke, Frau Dr. Henker, für Ihren Beitrag und herzliche Grüße !
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