Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.
Trotz Entspannungssignalen gehen russische Angriffe weiter
Die ukrainische Militärführung betrachtet den Abzug russischer Truppen aus den Fronten nördlich von Kiew nur als Umgruppierung, meldet welt.de. Der „sogenannte Truppenabzug“ wäre eher eine Rotation von Einheiten, mit der die ukrainische Militärführung getäuscht werden solle, habe der ukrainische Generalstab in der Nacht zum Mittwoch mitgeteilt.
Bei den russisch-ukrainischen Verhandlungen am Dienstag habe Moskau angekündigt, als Zeichen des Entgegenkommens seine militärischen Aktivitäten in der Region Kiew und bei Tschernihiw im Norden nach eigenen Angaben „radikal“ zu verringern. Russlands Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin habe nach den rund dreistündigen Gesprächen in Istanbul gesagt, „um das Vertrauen zu stärken“, sei die „radikale“ Reduzierung der militärischen Aktivitäten Russlands bei Kiew und der nördlich davon gelegenen Stadt Tschernihiw beschlossen worden.
Die britische Militäraufklärung sehe in der russischen Ankündigung weniger ein Entgegenkommen. Vielmehr wäre die russische Offensive zur Einkesselung der ukrainischen Hauptstadt Kiew schlicht gescheitert. Russland habe die Initiative in der Region verloren. Britische Militärexperten hielten es zudem für „höchst wahrscheinlich“, dass Russland seine Kampfkraft aus dem Norden der Ukraine in den Südosten des Landes verlege, um die Offensive in der Region Luhansk und Donezk zu verstärken.
Derweil seien bei einem neuerlichen russischen Angriff auf die Regionalverwaltung in der südukrainischen Stadt Mykolajiw nach ukrainischen Angaben zwölf Menschen getötet und 33 weitere verletzt worden. Die russischen Streitkräfte hätten in der Westukraine zudem den Militärflughafen von Starokostjantyniw beschossen und ukrainischen Angaben zufolge die dortigen Treibstoffvorräte vollständig zerstört. Quelle: welt.de
Russland besteht auf Rubel-Gasrechnung
Russland bleibt bei seiner Forderung der Bezahlung der russischen Gaslieferungen nach Westeuropa in Rubel unnachgiebig, meldet orf.at. Bis Donnerstag (31. März) würden auf Anordnung von Präsident Wladimir Putin die Modalitäten ausgearbeitet, damit das System „einfach, verständlich, transparent und umsetzbar“ für die europäischen und internationalen Gasbezieher sei, habe Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gestern nach Angaben der Agentur Interfax erklärt. „Keiner wird Gas umsonst liefern, und bezahlt werden kann es nur in Rubel“, habe er einmal mehr betont. Die Käufer müssten die veränderte Konjunktur und die „absolut veränderten Umstände“ verstehen, die durch den „Wirtschaftskrieg“ gegen Russland entstanden wären. Präsident Putin hatte vergangene Woche bekanntlich verkündet, dass Russland Gas an „unfreundliche Staaten“ nur noch gegen Zahlung in Rubel liefern werde. Die G-7-Wirtschaftsmächte sowie die Europäische Union insgesamt hätten Zahlungen in Rubel für Gas jedoch entschieden abgelehnt. Quelle: orf.at
Lawrow zu Afghanistan-Gesprächen in China
Zu seinem ersten Besuch in China seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ist Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Tunxi in der südostchinesischen Provinz Anhui eingetroffen, heißt es in verschiedenen Pressemeldungen.
Anlass seien zweitägige Gespräche über die Entwicklung in Afghanistan, an denen auch Vertreter der USA, der Nachbarstaaten und der seit August herrschenden Taliban-Regierung teilnehmen. Wie die russische Staatsagentur Tass berichtet hätte, plane Lawrow bereits am Mittwoch Beratungen mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi.
China weigert sich bekanntlich, Russlands Invasion in der Ukraine zu verurteilen. Stattdessen stelle Peking die USA und die NATO als Hauptverursacher der Krise dar. Die Spannungen würden das erweiterte Troika-Treffen zu Afghanistan überschatten. Von US-Seite solle der amerikanische Sondergesandte für Afghanistan, Tom West, teilnehmen, habe es aus Washington geheißen.
Außerdem gebe es ein Treffen der Außenminister der Nachbarstaaten Afghanistans, die dann auch mit der Taliban-Regierung zusammenkommen sollen. Quellen: faz.net, kleinezeitung.at
Fünf Tote bei Anschlag nahe Tel Aviv
Beim dritten Anschlag binnen einer Woche in Israel sind gestern fünf Menschen getötet worden, heißt es in verschiedenen Pressemeldungen. Das habe ein Sprecher des Rettungsdienstes Zaka bestätigt. Ein mit einem Gewehr bewaffneter Mann hätte nach Polizeiangaben in Bnei Brak bei Tel Aviv gezielt das Feuer auf Passanten eröffnet. Polizisten hätten ihn daraufhin erschossen, hieß es.
Nach israelischen Medienberichten habe sich um einen Palästinenser aus dem Westjordanland gehandelt. Der Bürgermeister von Bnei Brak hätte die Einwohner nach dem Anschlag aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Es habe zunächst Spekulationen über mögliche weitere Attentäter gegeben. Damit seien binnen einer Woche elf Israelis bei Anschlägen ums Leben gekommen. Quellen: orf.at, deutschlandfunk.de
Helikopter mit UNO-Beobachtern im Kongo abgeschossen
Im Nordosten des Kongo (Kinshasa) haben Rebellen nach Militärangaben einen Helikopter einer UNO-Friedensmission abgeschossen, heißt es in verschiedenen Presseberichten. An Bord hätten sich demnach acht Personen befunden. Unter ihnen sollen neben der Besatzung auch UNO-Beobachter gewesen sein. Das Schicksal der Insassen wäre noch unklar, habe ein Sprecher der Militärverwaltung gesagt. Die UNO-Beobachter hätten sich in der Region ein Bild von den Flüchtlingsbewegungen machen wollen. Rund 6.000 Zivilisten seien wegen der Angriffe einer Rebellengruppe bislang aus dem Kongo in das benachbarte Uganda geflüchtet. Quellen: deutschlandfunk.de, orf.at
Saudi-Arabien verkündet Ramadan-Waffenruhe im Jemen
Die im Jemen aktive Militärkoalition unter saudi-arabischer Führung sagt für den islamischen Fastenmonat Ramadan eine Waffenruhe zu, heißt es in verschiedenen Presseberichten. "Die Koalition kündigt hiermit die Einstellung der militärischen Operationen im Jemen an, ab Mittwochmorgen um 6 Uhr", habe die Koalition nach Angaben der saudi-arabischen Presseagentur erklärt.
Die Waffenruhe falle demnach mit dem Beginn der jemenitisch-jemenitischen Konsultationen zusammen. Es gehe darum, "die geeigneten Bedingungen" für den "Erfolg" der Gespräche zu schaffen und "während des heiligen Monats Ramadan ein positives Umfeld für den Friedensschluss im Jemen zu schaffen", habe es weiter geheißen.
Die Huthi-Rebellen hätten allerdings nicht an dem Treffen in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad an diesem Mittwoch teilnehmen wollen. Dort versammeln sich Vertreter der international anerkannten jemenitischen Regierung, der USA und der UNO. Die Huthi-Rebellen hätten dennoch ihrerseits am Wochenende zunächst eine dreitägige Waffenruhe ausgerufen und einen "dauerhaften" Waffenstillstand angeboten. Quellen: n-tv.de, orf.at, kleinezeitung.at
600.000 Haushalte fallen durch hohe Energie-Preise unter die Armutsgrenze
Wegen der gestiegenen Energiepreise drohen einer Studie zufolge 600.000 zusätzliche Haushalte in Deutschland unter die Armutsgrenze zu rutschen, meldet deutschlandfunk.de. Einer Erhebung der RWTH Aachen zufolge müsse aktuell ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt, der mit Gas heize, mit Mehrausgaben in diesem Jahr von 1.624 Euro im Vergleich zu Anfang 2020 kalkulieren. Davon entfielen rund zehn Prozent auf Strom, 43 Prozent auf Benzin oder Diesel und 46 Prozent auf Erdgas, habe die Universität mitgeteilt. Gemäß einer Definition der Europäischen Union liege die Armutsgrenze bei 60 Prozent des mittleren Haushalts-Einkommens. Basis der Berechnungsmodelle seien die Daten der aktuellen Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Statistischen Bundesamts. Quelle: deutschlandfunk.de
Lehrerin in Pakistan enthauptet
Drei Lehrerinnen einer islamischen Mädchenschule in Pakistan haben nach Polizeiangaben eine Kollegin enthauptet, meldet orf.at. Sie hätten die 21-Jährige zuvor der Blasphemie bezichtigt. Sie hätten sie außerhalb der Bildungseinrichtung in der Stadt Dera Ismail Khan im Nordwesten des Landes ohne ordnungsgemäßes Verfahren getötet, habe der örtliche Polizeichef Najamul Hasnain mit. Ob sie ansonsten mit einem ordnungsgemäßen Verfahren getötet worden wäre, blieb offen. Die pakistanischen Blasphemiegesetze sehen bekanntlich den Tod für die Beleidigung des Islam oder des Propheten Mohammed vor. Die Polizei habe die mutmaßlichen Täterinnen inzwischen festgenommen und sie hätten gestanden. Die an dem Vorfall Beteiligten sollen der Meldung zufolge aus der Region Wasiristan stammen. Die Region an der Grenze zu Afghanistan gilt als Anziehungspunkt für islamistische Terrorgruppen. Quelle: orf.at