“Tut mir leid Jungs! War halt nur so’ ne Idee ...” Wie wäre es, dem Ganzen mal mit mehr Lässigkeit zu begegnen? DDR 2.0 ist auf dem Vormarsch? Grotesk. Genau so grotesk wie zu behaupten, der Iran sei eine Demokratie. Das ist nicht der Journalismus, den ich als Pate unterstütze. Grautöne: ist der Autor dieses Beitrags unfähig, zwischen der DDR und dem III. Reich zu differenzieren? Zwei mörderische Diktaturen… Das ist nicht nur unseriös sondern tendenziös. Dieses hysterisch-paranoide Angstmachen vor der Linkspartei ist ja schon fast pathologisch. Was soll das bezwecken? Ein aufgeklärtes Abwenden von der SEDPDSLINKE zu - wem oder was? Der CDU?
Ihre mehrfache Gleichsetzung der DDR mit Nazi-Deutschland sowie der DDR mit anderen Diktaturen nimmt einerseits den Faschisten ihre Einmaligkeit und gibt der DDR andererseits einen beliebigen Charakter. In beiden Fällen behindert gerade so etwas eine sachliche Auseinandersetzung mit der DDR. Darüber hinaus implizieren Sie, dass heute ganze Wahlbezirke aus “roten Socken” bestehen und unterstellen diesen Wählern uneinsichtige Anhänger der alten DDR zu sein. Dies wird sodann mit Ihrer persönlichen Meinung zu steinalten Nazi-Verbrechern vermischt, so dass abschließend ein Bild entsteht: Linke = DDR = genauso schlecht wie Nazis. Und schon schwingen Sie sich selber zu einer Art Diktator empor, indem der Umkehrschluss Ihrer Argumentation nämlich nichts anderes bedeutet, dass die Stimmen des Volks für die Linke nicht so zählen sollten wie die Stimmen für andere Parteien. Ein Dilemma aller Diktatoren ist ihr Sendungsbewusstsein; sie allein glauben zu wissen, was für ein Volk richtig und falsch ist, aber wenn das Volk eine gegenteilige Meinung kundtut, reagieren sie voller Unverständnis und Empörung und trachten danach, lieber das Volk auszutauschen als andere Vorstellungen zu einer Gesellschaft gleichwertig neben den eigenen bestehen zu lassen. Das ist eigentlich nichts anderes als die uralte Selbstüberschätzung a la “alle anderen sind doof, nur ich nicht”. Georg B. Mrozek
Zitat: “Vietzes Anspruch in der ersten Reihe des brandenburger Parlaments zu sitzen zeigt doch, dass er für Machtpositionen bereit ist, mal seine Mitmenschen, mal sich selbst zu verleugnen…Es geht beim Umgang mit der DDR nicht um Rache, um Siegermentalität, aber die Täter sollten, wenn sie wirklich begreifen, was sie angerichtet haben, nicht in die erste Reihe eines Staates drängen, der mühsam versucht, ihre Verbrechen und Untaten zu überwinden.” Ist schon alles richtig was Sie sagen, Herr Ederer. Nur, eigentlich hat die Sache doch einen ganz anderen psychologischen Hintergrund. Warum arbeitet ein Kaminkehrer als Kaminkehrer? Eine Kosmetikerin als Kosmetikerin? Ein Musiker als Musiker oder ein Architekt als Architekt? Meist doch, weil er nicht anders kann. Zu ihrem Beruf fühlen sich die allermeisten Menschen berufen. Ist halt idR. eine Neigungssache, mit was man sein Geld verdient. Sollte der Herr Vietze etwa alternativ als Schlosser in einem Maschinenbauunternehmen tätig sein? Also sozusagen die Losung: “Bonzen in die Produktion” lebensnah verwirklichen? Wäre ja sicher nicht verkehrt. Nur, hätte er denn auch das Talent dazu? Den Job des Politikers, den kann er ja unzweifelhaft. Diesbezüglich hat der Herr sicher seine kleinen und großen Erfolgserlebnisse. Insofern wird der Herr Vietze -Reue hin, Reue her- wohl kaum die Neigung haben, auf seine alten Tage nochmal auf Kosten des Jobcenters eine Umschulung zu “wasauchimmer” zu machen, oder?!
Die SED kreisste bekanntlich während ihres Bankrotts - und ihrem unattraktiven ungeschlachten Leib entsprang die Frucht einer jahrzehntelang verordneten widernatürlichen Unzucht mit der inzwischen verstorbenen Sowjetunion. Der Balg, seit Geburt mehrmals kosmetisch umgelabelt, ist bei Lichte besehen ein ebenso unansehnlicher wie unattraktiver Genosse - ein wahrhaft berückendes Abbild seiner Eltern. In seinen dunklen Eingeweiden existieren auch noch ältliche Stalinisten und uneinsichtige Epigonen des zweiten deutschen Unrechtsstaates; und - wie kürzlich zu erfahren war - auch zupackende Antisemiten und Terrorversteher! Unverkennbar ist also, wes Geistes Wesenheiten die Partei (die immer recht hat) in ihren Reihen mitträgt. Nun greifen die Resteverwalter der einstigen Selbstschussanlagenbauer mit gichtigen und gierigen Fingern nach der adelnden Macht eines Ministerpräsidenten! Und das ist eine grosse Schande für Deutschland.
Nur ganz kurz zum Adenauer-Zitat: Er hat sich im Hinblick auf das Nazi-Erbe angeblich etwas drastischer geäußert: “Man kann schmutziges Wasser nicht wegschütten, wenn man kein sauberes hat”. Das passt eigentlich besser zum Alten. Ist also mindestens gut erfunden.
Günter Schabowski war der einzige aus dem Politbüro und einer der wenigen aus den oberen Rängen der SED, die mit der Vergangenheit ohne “Wenn und Aber” gebrochen und Reue gezeigt haben. Er ist im krassen Gegensatz zu anderen klaglos und in den Knast gegangen und ich habe mich immer gewundert, dass man ihn nicht mehr zu Rate gezogen hat und auch die Medien Gysi vorgezogen haben, der von seinen Ex-Mandanten schwer belastet wurde und insbesondere in der Wendezeit als Vorsitzender für die von der in der Zwischenzeit umbenannten SED betriebenen Poltikik der verbrannten Erde, den Vermögensverschiebungen sowie Verschleierungen und der Vortäuschung von “rechten Verbrechen” Verantwortung trägt, wenn ich nur an diese billige Aktion im Treptower Park erinnern darf. Damals hat sich ganz brutal gezeigt, dass diese Partei, wie immer sie sich nennt, weder daran denkt, sich für die begangenen Verbrechen zu entschuldigen, noch zu tätiger Reue bereit ist und nie und immer zum Wohle unseres Landes und der Bürger wirken wird. Ganz im Gegenteil: Sie hat dem Klassenfeind, der sie mit Milliarden an DM unterstützte, eine hochverschuldete Kloake sowie 4 Millionen ratloser Rentner hinterlassen, um dann den schwierigen Einigungsprozess zu torpedieren. Heute müssen wir fassungslos erleben, dass die Täter anklagen und den Opfern der Mund gestopft wird.
Zitat: “In meinem Berufsleben habe ich in einigen Staaten gearbeitet, in denen die Diktatur von einer Demokratie abgelöst wurde…..z.B. ....Iran 1978….” Geht´s noch? Der Henker-, Unterdrücker- und Frauenverachterstaat Iran eine Demokratie? Dieser Gedanke verdirbt den kompletten Artikel.
Ist das schön, so viel Meinungsfreiheit, hätten wir davon in der DDR etwas gehabt, hätte die Wende vielleicht nur im Fernsehen stattgefunden. Sind also selber schuld, die roten Genossen. Der Ederer hat natürlich im Grunde recht, es gibt auch nicht viele hilfreiche Argumente. Aber Demut ist nun mal keine sozialistische Tugend. Und dieser wahrhaft kaiserliche Satz von Adenauer trifft auch auf das Nachwendevolk zu. Hätte man mit Wahlgewinnern aus dem linken Spektrum nach der Wende anders umgehen sollen? Und dem Volk das dann als Gewinn an Demokratie verkaufen? Und wenn ja, was hätte man mit ihren stasimäßig stets hilfsbereiten DDR-Stellvertretern aus der CDU tun sollen? Oder mit ihren persönlichen Bürgermeisterspitzeln, die Partei und Bürgermeister über die Handwerker und Staatsfeinde informierten und das heute noch tun (obwohl Parteien, Personen und Gesinnungen gewechselt haben)? Sind heute alles verdienstvolle Bürger. Da wurde nichts vergeben, das wäre ja viel zu anstrengend und möglicherweise ungesund, da wurde qualifiziert vergessen. Es scheint heute sogar, als wäre das der einzige Weg gewesen. Aber wenn dieser Weg das Ziel ist, was zur Hölle ist dann das Ziel? Es graut mir vor dem Tag, wo die Deutschen den 9. November 89 bereuen.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.