Danke Frau Kaus für den Artikel. Frau Weisband stammt aus der Ukraine. Ich bezweifle, dass die Bolschewiken die ukrainischen Bauern während des Holodomor verhungern ließen, weil sie es gut mit ihnen gemeint haben. Ob Jagoda, Kirow, Kaganowitsch oder gar Josip Wissarionowitsch Dschugaschwili mit ihren Opfern “gute” Absichten hatten? Traurig, dass mehr als 20 Jahre nach Stephane Courtois Buch, immer noch der Mythos vom “guten” Sozialismus/Kommunismus, nicht nur im Schulunterricht, fortbesteht. Freiheit steht vor Gleichheit und Brüderlichkeit, weil “....wenn die Freiheit verloren ist, es unter den Unfreien auch keine Gleichheit geben kann.“(Popper) Die erstaunliche Faschistenvermehrung in Deutschland und der damit verbundene, gratismutige Kampf der Linken gegen imaginäre “Rechtsextreme” dient wohl eher der Vergangenheitsvernebelung und dem Hufeisenverbiegen als der Rettung der Demokratie, auch wenn uns letzteres von den “Qualitätsmedien” suggeriert werden soll.
Was Frau Weisband und viele ihrer den Sozialismus verteidigenden Mitstreiter auszeichnet, ist ihr junges Alter. Sie haben weder den Sozialismus bzw. Kommunismus selbst ins voller “Pracht” erlebt, noch jemals einen wirklichen Draht zu denen gehabt, die die Entwicklung der Weimarer Republik und die darauf folgende Teilung der Welt in Ost und West selbst erlebt haben. Ich gehöre in meiner Familie zu den Nesthäkchen. Mein Vater wurde 1924 geboren, hat die Reichskristallnacht persönlich erlebt, ist zwangsweise von den Nationalsozialisten einzogen worden und gehörte dennoch nicht zu denen, die schwiegen, sondern bis ans Lebensende über das Erlebte sprachen. Seine Feststellung, dass die Sozis die ersten waren, die nach der Machtergreifung das Parteibuch wechselten, kommt nicht von ungefähr. Und die Bezeichnung NationalSOZIALISMUS auch nicht. Die Achse zwischen freier, liberaler Welt und kommunistischem Totalitarismus verlief damals genau durch Deutschland. Und sie tut es noch heute. Die Linken sollten sich eine Frage ehrlich stellen: Wer war zuerst da? Marx oder Hitler? Wer hat mit dem ganzen weltfremden Unfug angefangen und wer hat darauf reagiert? Wer hat mehr Menschenleben auf dem Gewissen? Der Nationalsozialismus oder der Kommunismus? Hätte es den Nationalsozialismus ohne Marxismus jemals gegeben? Wohl kaum. Popper hatte es begriffen, denn er hat alles selbst hautnah erlebt. Den nachfolgenden Generationen fehlt diese persönliche Erfahrung meist vollkommen, weshalb sie auf den selben propagandistischen Unfug von damals wieder hereinfallen. Es ist keine gute Idee, sein Weltbild nur aus alten, subjektiv geschrieben Wälzern speisen zu wollen. Die Hufeisentheorie ist bewiesen. Und jeder, der damals selbst involviert war, würde dies auch nicht bestreiten wollen. Niemand beißt langfristig die Hand, die ihn füttert, Andernfalls verschwindet er vom Antlitz dieser Erde. Und die Sozis hatten das 1933 in Deutschland sehr gut verstanden und sind deshalb willig dem Führer gefolgt.
Brauner und roter Sozialismus, also National- und Internationalsozialismus haben ähnliche utopistische Wurzeln, ähnliche Strategien zu Ergreifung und Erhaltung der Macht und durchaus vergleichbare Perspektiven, die man bei Orwell nachlesen kann. Haben sie die Mitte der Gesellschaft erreicht oder sichern ihre Macht mit allen einer Diktatur zu Verfügung stehenden Mitteln, gibt es ohne Hilfe von außen kein zurück mehr. An der Sprache sollt ihr sie erkennen. Victor Klemperer beschrieb die lingua tertii imperii und die lingua quarti imperii, die lingua quinti imperii hören wir täglich. Der Verrohung der Sprache folgen Verrohung der Sitten, soziale Ausgrenzung, Toleranz predigende Intoleranz usw.. Die zwei deutschen Diktaturen wurden von außen beendet, die erste durch die Alliierten die zweite durch Gorbatschow. Wir konnten uns die Freiheit nur erkämpfen, weil er dem SED - Staat die Unterstützung versagt hat. Die in eine Mediokratie transformierte deutsche Demokratie wird , begleitet von Beifall und Gelächter der Nachbarn weiterleben.
Ja, Freiheit gibt es nur im Zusammenspiel mit Eigenverantwortung, wobei ich den Begriff Selbstverantwortung vorziehe. Aber egal in beiden steckt die Verantwortung, und selbige wird heute nicht mehr als etwas positives, sondern nur noch als etwas negatives verstanden. Früger war es mal selbstverständlich, dass Kinder mit dem Eintritt in das Erwachsenenleben, also mit der Volljährigkeit, auch die Verantwortung für ihr Leben, ihr Tun zu tragen haben. Heute werden Volljährige, denen man erlaubt bei Wahlen über das Schicksal des Landes mitzubestimmen, vor Gericht wie unmündige Kinder behandelt. Verantwortung für andere zu übernehmen, war früher einmal ein hehres Ziel. Egal, ob das durch die Gründung einer Familie (Familie= Vater, Mutter Kinder) geschah, oder ob man Karriere machte und so die Verantwortung für Menschenschicksale trug. Aber das noch zu Zeiten als die Welt einfacher war. Geht es der Firma gut, dann geht es den Arbeitnehmern gut, denn deren Arbeitsplätze sind dann sicher. Nach dieser Maxime funktionierte es eine recht lange Zeit. Inzwischen ist das entkoppelt, Eine gutgehende Firma kann gut oder schlecht für die Arbeitnehmer sein, aber nie schlecht für die Geldgeber (Aktionäre/shareholder). Wer heute offiziell Verantwortung tragen sollte nimmt sich Berater. Die übernehmen zwar nie die Verantwortung, aber man kann sich wunderbar auf sie berufen. Wo das nicht machbar ist werden Teams zusammen gestellt, Je größer umso besser. Wenn alle zusammen entscheiden, hat niemand entschieden, und somit auch niemand die Verantwortung für eine Entscheidung. Für die Erziehung der Kinder tragen nicht mehr die Eltern die Verantwortung, sondern die Kita-Fachkräfte, die Lehrer und Betreuer. Auch hier ist die Verantwortung so breit gestreut, dass niemand sie trägt, weil sich jeder auf jemand anderen berufen kann. Noch kämpft rechts gegen links und umgekeht, jedoch bald werden beide gegen die Mitte kämpfen Schade - nicht genug Platz ...
Ich bin nicht nur beschämt,ich schäme mich. Grossvater der im Danzig nahen Konzentrationslager um’s Leben kam war kein Kommunist ,er war nur ein Mann der nicht in einer Diktatur leben wollte. Wäre er heute ein Nazi, weil er kein Kommunist war. Wäre ich heute nicht die alte Nazi Umwelt Sau die eh nicht mehr lange hier ist. Wäre ich heute der Gute , weil ich mit der Kalaschnikow den Feind , die Nazis die anders Denkenden vernichtet hätte. Bin ich jetzt auf einmal der Böse weil ich es nicht tat und weg gesperrt wurde. Mutter die ich aus der Ferne höre,habe nicht Zielsteine geklopft und Rübensupp gekocht damit ihr alles das was ich mit den Händen aufgebaut habe mit euren Arsch und Hass wieder einreißt. Ich schäme dafür ,das sollte ich Grossvater wieder begegnen und berichten muss , dein Enkel ist wieder da angekommen wo du hast angefangen für Demokratie zu kämpfen. Er sagen würde Diktatur ist und bleibt Diktatur. Die Farbe ist dabei nicht Ausschlag gebend . Ich weiß ich gehe vom Thema ab .Aber ich bin bei allen Vorredner’n und kann nicht viel hinzu fügen. Außer ich schäme mich nicht genügend getan zu haben das die Zeit in der ich gelebt habe wieder vor meinen Augen entsteht. Das auch ich die Worte von Bärbel Bohley in ihrer ganzen Tragweite hätte sehen können und müssen. Das ich nun wieder zu der Generation gehöre die sagt,und sie wissen nicht was sie tun.
Das eindimensional-lineare Links-Rechts- Schema aber auch die Hufeisen-Theorie, die einen maximalen Abstand bzw. eine scheinbare unüberwindbare Lücke zwischen den Links- und Rechtsextremismus suggerieren, sind Propagandatricks die massiv in die Irre führen. Denn in Wirklichkeit ist der Rechtsextremismus / Nationalsozialismus ist ein besonders hässliches geistiges Kind des Linksextremismus / internationalen Sozialismus: - Aus dem linken Klassenkampf wurde der rechte Rassenkampf. - Aus dem sozialistischen Genossen wurde der Volksgenosse. - Aus der Hetzparole die „Alle Kapitalisten sind Ausbeuter“ wurde die Hetzparole „Alle Juden sind Ausbeuter“ - Aus der roten Fahne mit Hammer und Sichel wurde die rote Fahne mit Hakenkreuz drauf - Aus der sozialistischen Arbeiterpartei wurde die national-sozialistische Arbeiterpartei. - Aus dem hochrangigen Mitglied der Sozialistischen Partei Italiens namens Benito Mussolini, wurde den Anführer der Faschisten, nachdem er dem Sozialismus modifizierte indem er ihm noch den Nationalismus hinzufügte. Der Nationale Sozialismus und der Internationale Sozialismus (die hierzulande höchst irreführend als Links- und Rechtsextremismus bezeichnet werden um fälschlich einen maximal großen Abstand dieser Ideologien zu suggerieren ) sind in Wirklichkeit sich ähnelnde antidemokratische kollektivistische Denkschemata, die das Individuum verachten und das Kollektiv über alles stellen, nur bei der Auswahl des Kollektivs der vorgeblich Guten und der Auswahl des Feindbildes gibt es Unterschiede.
Alle “...isten” wollen das Gute! Es kommt eben darauf an, was man unter “Gut” versteht. Was z.B. Salafisten unter “dem Guten” verstehen, dreht andern den Magen um! Gleichwohl ist auch den Marktfetischisten ins Stammbuch zu schreiben: wirtschaftliche Freiheit bedeutet keineswegs politische oder individuelle Freiheit! Denn die Großbetriebe und Konzerne sind der Freiheit genauso abträglich wie die politischen Ideologen. Das sah man kaum je deutlicher als heute in Zeiten der Facebook- und Twitter-Zensur. Um die individuellen Freiheiten auch gegen wirtschaftliche Akteure zu bewahren, bedarf es - wie bei jeder Freiheit - die Einschränkung der Freiheit der einen, sobald die Freiheit der anderen beschädigt wird. —- An die Adresse derer, die Nationalsozialismus für eine “linke Ideologie” erklären, für “nationalen Sozialismus”, die Frage: warum hörte man von den Nazis nichts über Gleichheit? Dafür sehr viel von “Blut”, “Rasse” und “Boden,” was Linken eher verhaßt ist. Auch wenn schon Hayek links und rechts gleichgesetzt hat, wird das nicht richtiger. Einig sind sich die Extremisten sich allenfalls im Totalitarismus. Den gibt es aber auch als totalitäre wirtschaftliche Freiheit (den Oligarchen ist alles erlaubt). —- @ F. Bode: Sie haben völlig recht, so sehe ich das als Alt-Linke, der die Linken davonglaufen sind, auch! —- Kemmerich hätte sein Salär halt korrekt dem “Kampf gegen Rechts” spenden sollen (also die Täter finanzieren, die seine Familie bedroht haben und anderen die Autos abfackeln) dann wäre gut!
Der Sozialismus lebt deshalb immer wieder auf, weil er von Habenichtsen verbreitet und von Habenichtsen herbei gesehnt wird. Der Kapitalismus hat nämlich den entscheidenden “Fehler”, dass er von den Menschen erwartet, dass sie selber etwas dafür tun, dass es ihnen besser geht. Anpacken, Ideen haben, diese umsetzen, sich den A…. aufreißen, Initiative zeigen, mit Niederlagen umgehen, aus Niederlagen lernen und aus ihnen gestärkt wieder aufstehen. Und nicht davon ausgehen, dass einem was geschenkt wird. Wer das alles nicht will oder kann, muss zwangsläufig für den Sozialismus sein. Der verspricht einem das Braune (einst) oder das Rote (einst und heute) vom Himmel. Antifanten könnten nie und nimmer im Dienst des Kapitalismus stehen. Da müsste man ja morgens aufstehen, etwas lernen und arbeiten und auch noch geistig anstrengen. Menschen bedrohen, verprügeln, totschlagen, das kann man auch als geistige und soziale Null. Also betätigt man sich als Linksterrorist, Hauptsache, es gibt dafür auch noch Staatsknete aus dem Topf “Kampf gegen Rechts”. Natürlich bleiben im Kapitalismus immer wieder Menschen auf der Strecke. Ich bezweifle aber, dass das so viele sind, wie bis heute Braun- und Rotsozialisten auf dem Gewissen haben.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.