Merkels Eingreifen bekommt durch einen Kommentar vonTorsten Krauel (WeLT, leider hinter Bezahlschranke) eine neue Wendung: Wegen der EU, bzw. wegen des deutschen Ratsvorsitzes, habe Merkel die AfD-gelenkte Wahl Kemmerichs zunichte gemacht. Einen Re-Tweet eines vom abgewählten Ministerpräsidenten Bodo Ramelow geposteten, bildlichen Hitlervergleichs bezogen auf AfD-Fraktionschef Björn Höcke durch Belgiens früheren Premierminister Guy Verhofstadt wertete Krauel als Hinweis dafür… An dieser Stelle will ich das nicht bewerten, aber Guy Verhofstadt ist bekanntermaßen einer der führenden EUdSSR-Ideologen…
„Die Nazis wollten das Böse, die Sozialisten wollten das Gute“. Das ist genau die faule Quintessenz des Weltbildes dieser Leute, denn sie alle schufen das Böse. Schon der Begriff “Nazi”, er hört sich fast niedlich an, lässt den Sozialismus im Nationalsozialismus mal eben locker fallen. Doch auch der NS war Sozialismus. In den letzten Tagen der Weimarer Republik stritten sich braune und rote Sozialisten, beides totalitäre Ideologien, wie die mutig gewordenen Hyänen um den Kadaver der ersten deutschen Demokratie. Der Propagandastreifen “Hitlerjunge Quex” widmet sich genau diesem Steit. Man sollte sich für die braunen Hyänen entscheiden, nicht für die roten. Nicht der eigene Verstand, sondern “unsere Fahne flattert uns voran”. So lautet auch der Ohrwurm, den man nach Konsum des Films nicht mehr aus den Ohren bekommt. Ein feines Stück Propaganda, das muß man ihnen lassen. Brauner wie roter Sozialismus sind systemimmanente Feinde und Verächter der Demokratie. Sie schätzen das Individuum, den freien Willen des Menschen gering. Sie sehen den Menschen als zu formende Masse, den es zu führen und belehren gilt. Diese Masse hat mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln in die “richtige” Richtung gedrückt zu werden. Zu diesen Mitteln gehören auch Einschüchterung, Lüge, mehr oder weniger subtile Manipulation, sowie systematische Zermürbung und Zersetzung. Die Ratio, die Würde und die Freiheit des Menschen bleiben auf der Strecke, wenn sie im Wege sind. Rot wie Braun. Heute nimmt das Chamäleon des Totalitarismus auch gerne mal die Farbe grün an, wenn´s gerade dem Zwecke dient.
Herr Bechlenberg! Sonst finde ich Ihre Beiträge immer gut! Jetzt muß ich doch mal Einspruch erheben. “Der Kapitalismus hat nämlich den entscheidenden “Fehler”, dass er von den Menschen erwartet, dass sie selber etwas dafür tun, dass es ihnen besser geht.” Würde der Kapitalismus das liefern, wäre es ja super! Im real existierenden Kapitalismus gibt es aber jede Menge Menschen, die sich sehr anstrengen und sehr zum Nutzen der Gesellschaft beitragen, aber nicht mal ansatzweise anständig entlohnt werden. Als Beispiele seien Krankenschwestern, Müllmänner und Raumpflegerinnen genannt. Dafür gibt es im real existierenden Kapitalismus ebenso - nicht ganz so viele - die riesige Summen kassieren, als Dividenden zum Beispiel, und nichts dafür getan haben, denn die wurden von anderen erwirtschaftet, zum Beispiel den Arbeitern bei BMW. Allein die Klattens kassierten aber gut eine Milliarde an BMW-Dividenden. Gegen diese Art Umverteilung höre ich von den Hayek-Freunden aber keine Einwände!! Es wäre schön, wenn der Kapitalismus diese Fehler nicht hätte, aber wir leben nun mal nicht in einer Schwarz-Weiß-Welt (Sozialismus böse, Kapitalismus gut). Und nicht jeder Verbesserungsvorschlag ist gleich Sozialismus. Und zwischen Kapitalismus und Marktwirtschaft, um nicht zu sagen sozialer Marktwirtschaft, paßt m.E. mehr als ein Blatt Papier.
Ich habe, als damals westdeutscher Linker die DDR live erleben dürfen. Wer Menschen mit Maulkorb und der Angst Kiritik zu äußern damals gut fand, findet das offensichtlich auch noch heute richtig klasse. Für ein höheres Ziel ist man geradezu dazu gezwungen abweichende Meinungen zu verbieten. Ich erinnere mich gut an den Reisebegleiter, den wir damals abgefüllt hatten und der mal ein wenig Tacheles geredet hatte. Am nächsten Morgen hat er, mit Tränen in den Augen, darum gebeten, dass wir ihn doch bitte nicht an die Stasi verraten sollten. Meinem Sozi Opa haben bereits die Nazis mit Fresse halten oder KZ gedroht. Ich werde nie meine Fresse halten!
Und noch einen hinterher, weil der Platz nicht gereicht hat: Gleichheit und Vielfältigkeit sind Gegensätze, die nicht miteinander vereinbar sind. Darin steckt keine Wertung gegenüber anderen, sondern nur blanke Logik. Wenn jeder noch so unterschiedlich sozialisierte Mensch weltweit die gleichen Rechte und Pflichten bekommt, laufen diese unterschiedlichen Sozialisationen nicht nur gegeneinander und geraten so in Konflikt, sondern lassen auch unweigerlich mehr und mehr Menschen vom Tellerrand fallen. Der Gedanke von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit ist europäischen Ursprungs und nicht auf den Rest der Welt anwendbar, da der Rest der Welt nicht in Europa sozialisiert worden ist und von Europa und seinen Werten meist auch nicht sonderlich viel hält. “Am deutschen Wesen soll die Welt genesen” hat uns damals in den 1. Weltkrieg geführt, der im 2. Weltkrieg seinen Höhepunkt fand. “Am europäischen Wesen soll die Welt genesen” wird die gleichen Folgen nach sich ziehen, denn am dahinterstehenden und hochgradig egoistischen Hintergedanken, dass alle anderen so sein sollen wie wir, hat sich ja nichts geändert.
Ausgerechnet DDR und SED zum Zeugen zu machen, um die Politik der Offenen Grenzen zu rechtfertigen, zeigt nur wie abgedriftet die postmoderne Linke wirklich ist.
Danke Frau Kaus für den Artikel. Frau Weisband stammt aus der Ukraine. Ich bezweifle, dass die Bolschewiken die ukrainischen Bauern während des Holodomor verhungern ließen, weil sie es gut mit ihnen gemeint haben. Ob Jagoda, Kirow, Kaganowitsch oder gar Josip Wissarionowitsch Dschugaschwili mit ihren Opfern “gute” Absichten hatten? Traurig, dass mehr als 20 Jahre nach Stephane Courtois Buch, immer noch der Mythos vom “guten” Sozialismus/Kommunismus, nicht nur im Schulunterricht, fortbesteht. Freiheit steht vor Gleichheit und Brüderlichkeit, weil “....wenn die Freiheit verloren ist, es unter den Unfreien auch keine Gleichheit geben kann.“(Popper) Die erstaunliche Faschistenvermehrung in Deutschland und der damit verbundene, gratismutige Kampf der Linken gegen imaginäre “Rechtsextreme” dient wohl eher der Vergangenheitsvernebelung und dem Hufeisenverbiegen als der Rettung der Demokratie, auch wenn uns letzteres von den “Qualitätsmedien” suggeriert werden soll.
Was Frau Weisband und viele ihrer den Sozialismus verteidigenden Mitstreiter auszeichnet, ist ihr junges Alter. Sie haben weder den Sozialismus bzw. Kommunismus selbst ins voller “Pracht” erlebt, noch jemals einen wirklichen Draht zu denen gehabt, die die Entwicklung der Weimarer Republik und die darauf folgende Teilung der Welt in Ost und West selbst erlebt haben. Ich gehöre in meiner Familie zu den Nesthäkchen. Mein Vater wurde 1924 geboren, hat die Reichskristallnacht persönlich erlebt, ist zwangsweise von den Nationalsozialisten einzogen worden und gehörte dennoch nicht zu denen, die schwiegen, sondern bis ans Lebensende über das Erlebte sprachen. Seine Feststellung, dass die Sozis die ersten waren, die nach der Machtergreifung das Parteibuch wechselten, kommt nicht von ungefähr. Und die Bezeichnung NationalSOZIALISMUS auch nicht. Die Achse zwischen freier, liberaler Welt und kommunistischem Totalitarismus verlief damals genau durch Deutschland. Und sie tut es noch heute. Die Linken sollten sich eine Frage ehrlich stellen: Wer war zuerst da? Marx oder Hitler? Wer hat mit dem ganzen weltfremden Unfug angefangen und wer hat darauf reagiert? Wer hat mehr Menschenleben auf dem Gewissen? Der Nationalsozialismus oder der Kommunismus? Hätte es den Nationalsozialismus ohne Marxismus jemals gegeben? Wohl kaum. Popper hatte es begriffen, denn er hat alles selbst hautnah erlebt. Den nachfolgenden Generationen fehlt diese persönliche Erfahrung meist vollkommen, weshalb sie auf den selben propagandistischen Unfug von damals wieder hereinfallen. Es ist keine gute Idee, sein Weltbild nur aus alten, subjektiv geschrieben Wälzern speisen zu wollen. Die Hufeisentheorie ist bewiesen. Und jeder, der damals selbst involviert war, würde dies auch nicht bestreiten wollen. Niemand beißt langfristig die Hand, die ihn füttert, Andernfalls verschwindet er vom Antlitz dieser Erde. Und die Sozis hatten das 1933 in Deutschland sehr gut verstanden und sind deshalb willig dem Führer gefolgt.
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