Orit Arfa, Gastautorin / 04.12.2019 / 06:17 / 45 / Seite ausdrucken

Die Deutschen und die Zivilcourage

Juden sind in Deutschland nicht mehr sicher. Antisemitische Angriffe häufen sich, es gibt bereits Empfehlungen, nicht mehr mit Kippa auf die Straße zu gehen. Achgut.com-Autorin Orit Arfa, in Berlin lebende Jüdin aus Los Angeles, sprach mit dem Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Yehuda Teichtal, über die Situation der Juden in Deutschland. „Wir werden nicht untergehen“, sagt Teichtal, der 1996 „mit einem Einwegticket“ aus New York nach Berlin kam. „Wir sind froh, wir sind stolz“, gibt er zur Antwort, „sie bringen Dunkelheit, wir bringen Licht, wir werden uns nie verstecken, wir werden uns nicht unterkriegen lassen, auf keinen Fall! Never, ever, ever!“ Teichtal fordert „Nulltoleranz gegen Intoleranz“ und findet es befremdlich, „dass höchste Repräsentanten der deutschen Regierung einem Land, das Israel vernichten will, zum 40. Jahrestag der Revolution gratulieren“. Er gesteht den Deutschen ein ehrliches Bemühen um ein tolerantes Deutschland zu, sagt aber auch, dass die deutsche Gesellschaft dafür etwas tun muss: „Manchmal fehlt mir die Zivilcourage“.

Dieses Video sollte eigentlich in jeder deutschen Schule gezeigt und besprochen werden. Liebe Lehrer, es steht euch zur freien Verfügung.

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Hans-Peter Dollhopf / 04.12.2019

Was war das denn? Also irgendwas klappert hier, hört mal genau hin! Wenn ich nämlich spontan mehrere jüdische Deutsche aus meinem persönlichen Interessenkreis nennen sollte, dann wären meine Top 10: Albert Einstein, Karl Marx, meine Nachbarin, Heinrich Heine, Bert Brecht, mein Arbeitskollege, Henryk Broder, Michael Wolffsohn, Sahra Wagenknecht und der noch während meiner Kindheit voll integrierte Jude Jesus Christus. Und meine Top 100 erst ... Hammer! Und nein, ich hatte mit Karl Marx, ganz im Gegensatz zum jüdischen Österreicher Karl Popper, früher eben gar kein Problem! Außer Jesus waren und sind “meine Juden” des Deutschen sehr mächtig und ihr Einfluss auf mich teilweise so erschreckend wie positiv. Also was bitte will mir dieses Interview über Judentum in Deutschland an mein weites Herz tragen? Ja vielleicht fass es einfach nicht? Oh doch, liebe Neo-Juden Deutschlands, macht Euch doch bitte in meiner deutschen jüdischen Tradition fit, damit ihr mit uns überhaupt irgendwann auf Augenhöhe zu diskutieren in der Lage sein werdet! Sonst wäre das gewaltige Judentum Europas über 1700 JAHRE für Euch alles nur ein Vogelschiss! Also kommt mal selbst erst wieder klar mit dem jüdischen Erbe dieses Landes!

Amergin a´Burc / 04.12.2019

When you leave the old country behind ,do you become part&parcel; of the identity of the new country you move to ? If not, why bother to move there . Do you have the wish to belong ? Or perhaps “the leading role” ?  Nach 23 Jahren hier Deutscher geworden ?- falls nicht, warum nicht ?

Dr. Phil Omanski / 04.12.2019

Mit Verlaub, Frau Arfa, die aus seltsamen Gründen auf deutsche Männer abfährt, wie sie so gerne erzählt, und der Rabbiner sind naiv.

S.Schmitt / 04.12.2019

Die menschliche Natur ist feige. Sollten doch sogenannte Helden das Licht der Welt erblicken, so belieben sie nicht allzu lange auf dieser Erde zu verweilen. Ein Feigling dagegen lebt länger und besitzt mehr Zeit sich fortzupflanzen. Alles eine Sache der Demografie.

Anders Dairie / 04.12.2019

Islamisten wollen nicht nur einen Auftrag Allah’s erfüllen,  sie wollten immer Fremde enteignen und ausbeuten.  Diese nennen sie “Dimmies” / Haussklaven. Allen Befürwortern kann man nur einen guten Rutsch in ihre Gefangenschaft wünschen.  Up the down staircase !  Selbst die Konvertiden sind doof dran:  Weil sie keinen musl. Vater haben werden sie keine Vollwertigen.  Halt Pech gehabt.  Ahnungslosigkeit führt in der weiten Welt immer zum Crash.  Allah uh akbarh ? Ihr Lieber Gott verzeiht den Anderen nicht, nicht mal den Eigenen,  er ist ein strafender Herr.  Über seine Weissagungen im Koran ist keine Debatte zulässig. Diese Leute sollen sich integrieren?  Darf man die Politiker nur fragen:  “Gehts noch?”  Aber die haben die Hosen voll, wollen Zeit schinden, was nicht klappt. Es war von Mut und Schneid die Rede:  Pegidaleute zeigen das, trotz vollem Gegenwind !  Sie stehen wie ISRAEL gegen erklärte Feinde,  noch sind alle friedlich.

Wolfgang Nirada / 04.12.2019

Zivilcourage von Deutschen zu erwarten ist genauso skurril wie bei einem Haltungs-Mainstream-Journalisten an seine Berufs"ehre” zu appellieren. Vollkommen lächerlich… Ein Volk das mehrheitlich sich nicht mal mehr traut im Freundeskreis seine eigene ehrliche Meinung zu vertreten, das bei Worten wie “Zigeuner-Sauce” oder “Mohren-Apotheke” in Ohnmacht fällt aber sich durch ein deutsches Gericht bestätigen lässt daß man es ungestraft “Köterrasse” nennen darf, ein Volk das bei jedem Abgestochenen und bei Vergewaltigungen (gern auch durch “Gruppen”) nur noch gelangweilt mit den Schultern zuckt… Von solchen traurigen Gestalten Courage zu verlangen ist schon ein Schenkelklopfer für sich…

Anders Dairie / 04.12.2019

Die Ostdeutschen haben staunend zugesehen, dass die Mauermörder davon kamen, bis auf kleinste Strafen, und dass die SED/PDS nicht verboten wurde. Sowie zuerst gemobbt, dann aber doch mit einem Plätzchen im Bundestag versorgt wurde.  Worauf in den Landtagen und Kommunen die Seligsprechung kein Wunder mehr war.  Die StaSi ist seit 1986 auf Mielke-Befehl ab in den Untergrund.  Personal-Akten waren vor 1989 gesäubert.  Der Westen hat zugeguckt und ernstlich geglaubt,  der KREML hätte fertig ?!  Nun ist es zu spät, man macht Front gegen “RECHTE”,  weil es gegen Linke einfach verpasst ist,  Agit-Prop hat gesiegt. Frau Merkel bleibt noch fest im Sattel.  Die Demokratie-Abschaffer fühlen sich gut und viele Naive, die an deren grünen Sozialismus glauben, machen fleißig mit. Sie wollen eine reformierte DDR, möglichst aber auch eine Devisen bringende Wirtschaft.  Jedoch, dafür haben sie keinen Plan, für diese Art Neue Planwirtschaft.

Gidon David / 04.12.2019

Jetzt hat es die Lubawitscher “Sekte” (Julius Schoeps, Historiker) also schon bis in die Achse geschafft und selbst die von mir verehrte Orit ist dem Rebben auf den Leim gegangen. Der deutschen Mehrheitsgesellschaft sei nur mitgeteilt, dass das deutsche oder in Deutschland beheimatete Judentum nicht allein Yehuda Teichtal heißt und sich bei Weitem nicht alle Juden hier von Chabad repräsentiert fühlen, obgleich die dem Akronym “Chabad” zugrunde liegenden hebräischen Worte Chochma, Bina und Daat, also Weisheit, Einsicht und Wissen, a priori nichts Schlechtes bedeuten. Jacques Schuster, ehemaliger Vorsitzender der jüdischen Studenten in Berlin und heutiger Ressortleiter Politik sowie Chefkommentator der Welt-Gruppe, brachte es seinerzeit auf den Punkt: “Die Lubawitscher Bewegung ist die einzige Richtung im Judentum, die ein elftes Gebot kennt: Gehe an die Öffentlichkeit und stelle dich so in die Kamera, dass kein Anderer mehr ins Bild passt.” Nichtsdestotrotz unterstütze ich Yehudas Ansicht vom Flagge zeigen, Hierbleiben und nicht unterkriegen lassen! Was ich wiederum nicht begreife und mir abgeht, wie er solche Leute wie Maas („Ich danke meinem Freund Heiko Maas.“) und Steinmeier als Freunde bezeichnen bzw. hofieren kann - dieselben Typen, die z.B. Mahmud Abbas zum Freund haben, sich an Arafats Grab ehrerbietig “verstrahlen” lassen, mit unseren Erzfeinden ins Bett steigen und uns in der UNO “maasregeln”. Aber Freund Teichtal ist ja noch jung und augenscheinlich lernfähig?! Die nächste Gelegenheit, den Repräsentanten Deutschlands persönlich reinen Wein einzuschenken, ergibt sich gewiss! Le’chaim!

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