Völlig unbeachtet beim Einweg-Plastikhorror ist der unverantwortliche Einmal-Gebrauch von Kondomen. Hier muss sofort von der EU eingeschritten werden. Die Grünen empfehlen das Mehrweg-Kondom, aber das reicht bei weitem nicht. Da nachgewiesener Maßen der Deutsche Mann nicht täglich zur Tat schreitet, könnte auch ein Kondom-Sharing infrage kommen - also Montags bei Müllers- Dienstag für Familie Meier. Aber was macht man dann beispielsweise am beliebten F…day, dem Mittwoch? Lange Wartelisten sind das Resultat.
Ein gutes Gewissen ist ein gutes Ruhekissen. Fast schon typisch für unsere Gesellschaft ist, sich mit wirkungslosen, aber bequem durchzuführenden Nano-Ersatzhandlungen dieses gute Gewissen zu verschaffen, um den Effekt dann an anderer Stelle ohne schlechtes Gewissen zu konterkarieren. Dazu sage ich nur: Kapsel-Kaffeeautomaten. Probleme löst man anders. Man könnte z.B. zügig mit der Reinigung der Ozeane von Plastik beginnen. Konzepte dafür liegen vor, auch wenn (und gerade weil) es viele Jahrzehnte dauern wird, bis das Gröbste beseitigt ist. Statt eines globalen Migrationspakt bräuchten wir einen globalen Müllentsorgungspakt. Zu glauben, mit dem Verzicht auf Strohhalme und egal welchem Plastik im Recyclingland Deutschland könne man das Problem auch nur ansatzweise beheben, ist wirklich lächerlich. Das ist noch nicht einmal ein guter Anfang. In die Ozeane wurde viele Jahrzehnte Müll aus der ganzen Welt systematisch verklappt, das sind unvorstellbare Mengen. Dabei begrüße ich zusätzlich jede, auch kleine Maßnahme, Umweltbelastungen zu reduzieren, sofern sie sinnvoll ist und nicht nur Alibifunktion hat. Was wir hier sehen ist jedoch dasselbe wie bei der Diesel- und Klimapolitik, wo sinnfreie, aktionistisch anmutende und teure Alibimaßnahmen die echte Problemanalyse und -lösung verhindern.
@Dr. Klaus Rochol, sehr guter Einwand Ihres Studienfreundes! Klingt so, als sei dies länger her? Nun wundere ich mich über nichts mehr. Aktuell haben wir wohl gerade, das bisher in der Menschheitsgeschichte höchste je gemessene Fleißniveau dieser Dummen. Mir schwant nichts Gutes, falls Groko und Grüne es schaffen noch Fleißreserven zu erschließen. Ich gebe denen mal eine große Einsparmöglichkeit: Weg mit allem Plastik aus dem Krankenhaus, riesiges Einsparpotential, bei dem nicht nur der Müll, sondern auch die Verursacher verringert werden können. Was für ein perverser Irrsinn!
Vorsicht, Herr Spahl, Lesefehler. Die Studie befaßt sich mit KunststoffABRIEB, sprich Makro- und Mikroplastik, das bei der Nutzung von Kunststoffen ungewollt entsteht und in die Umwelt abgegeben wird. Laut Studie entspricht dieser Abrieb 3,7% des gesamten Kunststoffverbrauchs. Sprich: 96,3% der genutzten Menge an Kunststoff sind in dieser Studie nicht erfaßt. Sie werden zu Teilen recycelt, zu Teilen verbrannt oder deponiert und zu über 6% auch exportiert. Von der letzteren Menge geht einiges nach Asien, wo es gerne einmal in Flüssen und Meeren statt in der Nachnutzung landet, dort zu Makro- und Mikroplastik zerfällt und damit das Problem verschärft. Das heißt nicht, daß das UBA und andere Stellen das Problem korrekt beschreiben würden - gerade beim UBA muß man immer eigene Daten ergänzen, wenn sie der politischen Linie des UBA und der Bundesregierung entgegenstehen, weil diese Daten dort gerne einmal “untergehen”, “nicht berücksichtigt werden” o.ä. Trotzdem sind Kunststoffabrieb und Mikroplastik zwei unterschiedliche Paar Stiefel, das eine ist lediglich ein Element des anderen.
Wunderbare Anregungen zum Zelebrieren des deutschen Müll-Fetisch. Wechsel auf Winterreifen? Pustekuchen, ab jetzt wird nur noch auf der Felge gefahren, um Abrieb zu sparen. Damit lassen sich auch hübsche Scherenschnittmuster in den Asphalt zaubern. Obst beim Einkauf in Plastik? Wofür gibt es denn schließlich Fleece-Jacken. Wegwerfgesellschaft? Aber bitte nur, wenn es dafür so viele Einzeltonnen wie Farben des Regenbogens gibt. Müllverbrennung? Ach was, viel besser lässt sich doch das Geld der drangsalierten Bürger verbrennen. Am deutschen Wesen sollen Eisbär-Babies nicht verwesen und Gewissen genesen. Sonst ist nix besonderes gewesen.
Sowas habe ich mir schon gedacht. Mich stinkt dieses Plastiktütenverbot dermaßen an, ich kann es kaum beschreiben. Ich oute mich hier mal als “Spontan-Einkäufer”.... Oft bin ich in anderer Mission unterwegs, meist mit dem Fahrrad und mir fällt ein, dass ich noch schnell was einkaufen muss. Ob es nun schlecht ist oder nicht, dass ich meine Lebensmitteleinkäufe nicht ordnungsgemäß plane, darüber kann man diskutieren. Mittlerweile habe ich so viele von diesen teuren 1-Euro-Plastiktaschen gekauft, dass ich tatsächlich schon einige weggeworfen habe, weil sie so wahnsinnig viel Platz wegnehmen. Die alten Tüten habe ich wiederverwendet - als Müllbeutel, als Sattelschutz bei Regen, nach dem Schwimmen (für die nassen Sachen), bei Ausflügen als Auslaufschutz für die Kaffeekanne. Auch mehrmals. Ich schwöre feierlich, dass keine MEINER Tüten jemals in der Nordsee gelandet ist. Diese elenden braunen Papiertüten habe ich probiert - sie sind mir regelmäßig gerissen. Wer nicht mit dem Auto unterwegs ist, kann damit nichts anfangen. Und man kann sie auch nicht wiederverwenden. Und: mein Freund der Baum musste dafür sterben! Nachdem ich jetzt meine Wintersachen vom Dachboden geholt habe, darf ich auch berichten, dass, laut Inventur, alle meine Fleecejacken noch da sind. Woher stammt also das Plastik in meinem ähm…Klo? Die EU zäumt, wie üblich, das Pferd von hinten auf: Bisphenol A in Plastikflaschen zu verbieten, das schaffen sie nicht (obwohl die noch weitere gesundheitsschädliche Eigenschaften haben). Billig-Importe aus China zu verbieten, das schaffen sie auch nicht. Sie schaffen es nicht, die Plastikverpackungen um Obst, Gemüse und Fleisch zu verbieten, es nutzt ja den Herstellern. Stattdessen gängelt man ein weiteres Mal den Verbraucher, der für Umweltfreundlichkeit zahlen soll: Für Strohhalme, die man höchstens mal für den Kindergeburtstag kauft und für Mehrweg-Taschen, die noch viel mehr Müll enthalten.
Um Gottes Willen, Herr Spahl! Wenn das der Herr von der Deutschen Umwelthilfe liest, dürfen wir nur noch mit Holzrädern am Auto fahren und mit Bastschuhen im Winter laufen. Pssssst!
Bravo, endlich mal ein gescheiter Beitrag zu diesem Thema! In der ganzen Mainstream Presse etc. findet sich dazu nichts gescheites. Einzig auf der Seite hier und bei GWPF ( Global Warming Policy Forum ). Dort ist eine Studie darüber, leider nur auf Englisch, zu lesen
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