Nebenbei ein Lob an die Redaktion, dass sie wieder mal das aussagestarke Bild mit dem Kerzentrottel gebracht hat.
Selbst eingefleischte Bayernfans können inzwischen gut und gerne auf das Meister-Abo verzichten. Interessant ist doch tatsächlich nur noch die Champions-Leage (schlimm genug). Bei dieser Zeilenschinderei fehlt eigentlich nur noch der Versuch, uns Dortmund als Arbeiterklub und Hoppenheim als Asterix-Story zu verkaufen.
@ Herrn Romero, ich bin kein Preuße. Die Stadt, wo ich herkomme, war zwar mal preußisch besetzt, existierte aber schon in einer Zeit, als die Vorfahren der Bayern (also wahrscheinlich auch Ihre Altvorderen) noch auf den Bäumen herumturnten.
Muss man zu so einem Artikel ausgerechnet den Kerzensöder zeigen?
Wenn es um die N11 geht, darf man durchaus etwas grundsätzlicher, (gesellschafts) politischer, sozialer oder ” psychologischer” werden. In diesem Fall ist die Lage deutlich prosaischer und unpolitisch. Die Zustaendigen Herren in Leverkusen haben den deutlichen besseren Job gemacht und in Muenchen ist der Trend an ein vorläufiges Finale abgelangt. Das patriarchalische System hat sich ueberraschend als unzulaenglich erwiesen, eine bestimmte Kultur und Mentalität samt einer gewissen Struktur auch. Der Mythos, der er schon seit einiger Zeit war, haette bereits frueher, definitiv in der Vorsaison, entlarvt werden koennen und muessen. International war das bereits der Fall. Der Verein hat zwar einen allmaechtigen Patron, aber kein Management. An der Zahl der Trainer in den letzten Jahren, keineswegs schlechte, wie man weiss, erkennt man im Sport relativ schnell das Problem. Da laeuft einiges in der Chefetage und auf dem Platz voellig schief und die nahezu ohnmaechtigen Trainer, zur Erfreuung und Bespassung des nicht zufaellig überteuerten Kaders angestellt, werden gefeuert. In gewisser Weise ist der Verein, der auch ein Unternehmen ist, ein Beispiel fuer Veraenderungsverweigerung und ein miserables Personalmanagement. Dass ein ” einfaches” AR - Mitglied faktisch alles, oberhalb der Beschaffung von Klopapier, bis ins operative Geschaeft informell beherrscht und bestimmt, bei formal ordnungsgemäßen Strukturen, ist nicht nur unternehmensrechrlich interessant. In Leverkusen managen das die Herren Rolfes und Alonso, mit einer “etwas “anderen Rollenausstattung. Bayern ist durchaus ein Beispiel, das aber in anderer Hinsicht. Auch in Sachen Sättigung, Verwoehnung und Arroganz oder Hochmut. Im Sport funktionieren qua Wettbewerb noch gewisse Konsequenzmechanismen. In Politik und Gesellschaft nicht oder nur sehr langsam.
Herr Cremer, das Bayernmotto lautet nicht mir san mir sondern mia san mia (die Betonung liegt auf dem mittigen i, nicht auf dem so oft gehörten “preussischen” a). Schauns auf de Trikots, dort steht’s auch. Der Geist des mia san mia hat mit dem geliebten Franz übrigens nichts zu tun. Das wurde von Hans Pflügler aufgebracht, Bayern-Legende, u.a. Weltmeister 1990… Er sagte: mia san mia, stäagga wia de stier.
Hallo Herr Bonhorst, mit dem Tod von Beckenbauer ist der Geist des “Mir san mir” entschwunden. DIE Geschichte ist zu Ende.
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