Sie können über die Afd denken, was Sie wollen - aber wenn Siw sie in einem Artikel “fremdenfeindlich, radikal und vulgör” nennen gehört es meiner Meinung nach zum journalischen Handwerk, diese Behauptung auch zu belegen. Aus dem Parteiprogramm lässt sich derartiges nämlich nicht ableiten - es sei denn natürlich, Sie sprechen dem deutschen Volk als einzigem Volk der Welt (außer Israel, natürlich) das Recht ab, seine Staatsgrenzen und seine Kultur zu schützen. Und die Partei, die potentiellen Vermietern und Wirten von Afd Mitgliedern drohen, wenn sie an die Afd vermieten und ihnen damit das grundgesetzlich garantierte Recht auf Versammlungsfreiheit absprechen wollen, würde ich als viel radikaler bezeichnen als die Forderungen der Afd. Und was das vulgäre betrifft so gehört das - wenn ich an das “Pack” oder “Rechte Dumpfbacken” aus den Reihen der SPD denke - inzwischen doch schon zur normalen politischen Diskussionskultur, von der sich die Afd nicht besonders abhebt. Und wenn Deutsche wie gerade in Clausnitz Flüchtlingen durch Brüllerei Angst machen - was natürlich nicht okay ist aber: es ist niemand verletzt worden - sprechen Politiker der etablierten Parteien ihnen das Menschsein ab. Wenn Hunderte von “Südländern” aber im Rudel über Frauen herfallen, sie sexuell belästigen, vergewaltigen und bestehlen, versuchen dieselben Politiker, das zu relativieren. Und das ist also nicht radikal und vulgär und deutschenfeindlich? Oder ist.“deutschenfeindlich” okay, “fremdenfeindllich” aber nicht?
Zitat: “Die AfD – so (1) radikal, (2) fremdenfeindlich und (3) vulgär diese Partei auch sein mag - “ Bitte um Beispiele und Belege für (1),(2) und (3), mit nachprüfbarer Quellenangabe. Keiner soll “Den Nazis” auf den Leim kriechen.
“Die AfD – so radikal, fremdenfeindlich und vulgär” - Die AfD ist weder radikal noch fremdenfeindlich noch vulgär. Solche Aussagen behindern die politische Willensbildung.
Mit Verlaub: die AfD ist weder radikal, fremdenfeindlich und vulgär. Sie ist kritisch im Hinblick auf die offizielle Asylantenpolitik und keinesfalls vulgärer als die Nazi-, Rassisten-, Dumpfbacken- und Packschreier. Sie zertrümmert auch keine Stadtviertel und feiert Sexorgien auf öffentlichen Plätzen. Die Hysterie derjenigen, die an den Fleischtöpfen dieses Staates sitzen, übersteigt jegliche Vorstellung.
Das Problem mit der AfD ist, dass sie tatsächlich etwas vulgär daherkommt, dass sie relativ russlandfreundlicher und amerikakritischer ist als CDUCSUSPDGRÜNE und dass sie ansonsten den Etablierten die Pfründe streitig macht. In mancherlei Hinsicht. Sie ist aber weder radikal noch fremdenfeindlich. Auf englische Verhältnisse bezogen ist sie am ehesten mit den Torys vergleichbar und sitzt ja in Straßburg folgerichtig mit diesen (und weder mit der Front National noch mit der CDU) in einer Fraktion (EKR, Europäische Konservative und Reformer). Der Unterschied zur Absplitterung ALFA ist eben jene amerikakritische Haltung, die z.B. TTIP ablehnt (ALFA ist dafür) ebenso wie Bundeswehreinsätze außerhalb des NATO-Gebiets und die Hinwendung zu Russland als faktischem Partner in Europa unter Vermeidung von Kritik an den inneren Verhältnissen dort. Die AfD taugt durchaus als Sammelbecken für den Protest, ob sie auch als seriöse politische Kraft im eigentlich anspruchsvollen konservativen Spektrum sich bewähren kann ist eine schwierige Frage bei einem Parteialter von gerade einmal drei Jahren.
Den allermeisten Politkern der Linken und Grünen bis hinein in die SPD (ebenfalls Gewerkschaften) geht es kaum um die Vertretung der berechtigten Interessen ihrer Wähler. Neben den finanziellen Anreizen überwiegt da die Lust an Gesellschaftskontrolle und Gesellschaftsgestaltung, Machterlangung und moralischer Dominanz. Der Autor hat völlig Recht damit, dass die kleinen Leute die Zeche für die unkontrollierte Masseneinwanderung zahlen. Übrigens gilt dies schon seit Jahrzehnten. Weiter ist die “Frendemfeindlichkeit” nur dann verwerflich, wenn die Fremden mich nicht gefährden oder mir etwas wegnehmen. Leider diskutiert man das in Deutschland noch nicht einmal ehrlich.
Apropos “politische Schizophrenie”. Schizophren ist übrigens auch Ihr obiger Artikel, Herr Yardeni. Bedenken Sie mal: falls irgendeine politische Gruppe, Partei oder Person in Deutschland mal irgendetwas von sich gibt was nicht dem üblichen, parteiübergreifenden Herumgedruckse entspricht, was nicht mit der rekursiven Idiotie zum Thema “Flüchtling” einhergeht, was dann? Dann wird diese umgehend als “radikal, fremdenfeindlich und vulgär” dastehen. Sie wird ohne Differenz, Distanz und Widerspruch von nahezu Allen und jeder öffentlichen Stimme in dieser Art und im Chor diffamiert und gebrandmarkt. Wie auch von ihnen, Herr Yardeni.
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