“Ich behaupte, dass die vier Narrative Aufstieg, Angst, Schuld und Opfermythos die geistige Blaupause der Bundesrepublik Deutschland sind. Mehr oder weniger stark prägen sie bis heute die Lebenswelt jedes Deutschen.” Nope. Mich prägt das nicht, keins davon, sorry. Mich prägt eher Nachdenken, ergo sum. Unabhängig von der BRD. Thank God.
Trotz der Zitate anerkannter Geistesgrößen, finden sich in dem Artikel erfrischend neue Aspekte und Ableitungen. Widersprechen kann man der Beobachtung, dass große Teile der Bevölkerung zeitgemäße psychische Störungsvorlieben oder -moden teilen, jedenfalls nicht. Aufstieg, Angst, Schuld und Opfermythos sind aber nicht hinreichend, um die gefährliche Indifferenz und Gleichgültigkeit der Mehrheitsgesellschaft zu erklären. Hinzu kommen staatliche Indoktrination und Bevormundung, und keine der etablierten Parteien war in drei Generationen Bundesrepublik Deutschland in der Lage, sich von den mentalen Traumata zu emanzipieren. So konnte die Erkenntnis noch nicht Fuß fassen, wonach die künftige Politik auch ohne Führer(in) und ohne die Mittel der Diktatur zu gestalten sein sollte. Der von mir verehrte Philosoph-Psychiater Karl Jaspers war seiner Zeit weit voraus. Die neue Modestörung könnte Burnout heißen. So wird das Dekompensation oder Versagen von Individuen und ganzer Kollektive einfach psychiatrisiert - und alles ist gut? Wenn diese neue psychische Störung möglicherweise durch gesellschaftspolitische Entwicklung “erzeugt” wird, muss man sich wundern, weshalb Soziologie, Psychologie und Psychiatrie nicht zu einer “nationalen Kraftanstrengung” aufgerufen werden, um das Übel zu erforschen und der Politik Präventionsmaßnahmen zu empfehlen. Dass dies nicht geschieht, könnte damit zu erklärt werden, dass politisch indifferente und gleichgültige Bürger pflegeleichte Kandidaten für herrschaftliche Bevormundung und Indoktrination sind. Es kann gar nicht genug davon geben…
Mein Eindruck: Die Leute haben gewisse Axiome, von denen aus sich der Rest “logisch” entwickelt. Nehmen wir z.B. den “menschengemachten Klimawandel”. Früher war das auch ein Axiom, an das ich glaubte, ohne mir dessen überhaupt bewusst zu sein. Dann kam die “alternativlose Euro-Rettung”. Die üblichen Mainstream-Medien, die ich immer konsumiert habe, vertraten nicht mehr meine Interessen, wie ich fand. Ich suchte also nach anderen Informationsquellen. Dabei stieß ich auf die Achse des Guten. Dort wurde auch kritisch über den “menschengemachten Klimawandel”, ein Thema, das mir bisher egal war. Aber so nahm ich war, dass es vernünftige Leute gibt, die nicht an dieses Axiom glauben. Zusammengefasst an mir als Beispiel: Menschen bekommen bezüglich Themen, die sie nicht so interessieren, bestimmte Axiome untergejubelt. Dinge, an die alle normalen Leute glauben, und die man nicht mehr hinterfragt. Der Rest ergibt sich dann von selbst.
Ihre Erläuterung zum “Narrativ” erscheint mir perfekt als Erklärung dafür, was Frau Orit Arfa oben auf ihrer Couch passiert ist.
Ich fürchte, wenn die Fehler dieser Regierung voll zur Entfaltung kommen, wird das Lesen auf gepackten Koffern sehr in Mode kommen. Das Buch mit dem Titel “Wohin? ” wird das beliebteste werden. Narrativ? - Egal.
Der Kardinalfehler ist und war, dass man es Schulabbrechern, Nichtskönnern und intellektuellen Tieffliegern gestattet hat, die Führung unseres Landes zu übernehmen. Die haben sich nämlich auf das einzige Feld geflüchtet, bei dem es auf Wissen, Bildung und Kenntnisse oder andere Fähigkeiten nicht ankommt: Moral.
Zu Wolfgang Kaufmann: Bravo - kurz und prägnant sehr gut erklärt. Ich fürchte, die infantile Haltung bei der Mehrheit von Politikern und Medien hat sich nicht ausgewachsen. Anders sind die zahlreichen Fehlentwicklungen in vielen Bereichen nicht zu erklären, eine Wohlstandsverwahrlosung ist doch deutlich sichtbar. Statt vorwärts geht es immer weiter zurück (hierzu auch ein lesenswerter Artikel von Lara Trump zum Untergang Deutschlands).
Es ist immer wieder bezeichnend das von “den Deutschen” geredet wird und die meisten “Denker” und “Philosophen” sowie die immer nur selbst ernannten “Eliten” verweisen dabei auf eine breite gesellschaftliche Gedankenstruktur die aber meiner Ansicht nach niemals beweis - oder nachweisbar existieren kann? Jedes Individuum unter dem Begriff der Zugehörigkeit eines Volkes erfährt und bildet ja immer eine eigene Gedankenstruktur im Bezug zu seinen sehr speziellen Umgebungs - also Rahmenbedingungen die durch seine familiere Bindung und den dann weiter gehenden sozialen und zwischenmenschlichen Kontakten geprägt wird also immer unterschiedliche Ausprägungen bekommt. Sätze wie “Die Deutschen sind so und so…”. sind immer falsch. Der wirklich freie Mensch kann nur ein gelebter Gedanke von Freiheit sein denn seinen Körper mit Energie am Leben zu halten und seinen Geist durch Wissen und Bildung zu erweitern ist eine zwangsläufige Tatsache. Wenn die Rahmenbedingungen für ein weitestgehend “freies” Leben also wenige unnötige Einschränkungen durch Regeln, Gesetze und so weiter herrschten und die nötigsten Konsensfähigkeiten in einer Gesellschaft von ihren Mitmenschen gelebt und angewendet würden, dann kann eine angenehme relative Freiheit für die meisten erreicht werden. Idealbedingungen dafür werden durch Machthunger also Gier danach selbst Schicksal spielen zu können durch Besitz von entscheidenden Ressourcen und vielem anderen wie die Macht Meinungen produzieren zu können durch Manipulation und so weiter immer verhindert. Der aktuelle besonders der moderne in einem Industrieland lebende Mensch kann nur noch eine schon stark beeinflusste gedankliche Freiheit ausleben und nur selten durch freie Kommunikation weiterentwickeln. Deshalb gibt es immer Gewalt als Zwischenlösung die ausschliesslich durch die initiiert wird, die den Machthunger und das unbedingte Monopol zur “Schicksalsbestimmung” in sich tragen.
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