Dirk Maxeiner / 05.01.2020 / 06:15 / Foto: RIA Novosti / 109 / Seite ausdrucken

Der Sonntagsfahrer: 7 Traumberufe für unsere Jüngsten!

Ich mache mir gerade ein wenig Sorgen um die Generation Greta. Nicht unbedingt, weil Oma weiterhin im Hühnerstall SUV fährt und die Nachgeborenen deshalb in der Öko-Hölle schmoren müssen. Meine Sorgen sind eher gegenteiliger Art: Was soll aus den jungen Leuten werden, wenn sie nicht in der Öko-Hölle schmoren müssen? Das Vorsorgeprinzip sagt mir, dass man auch die Möglichkeit einkalkulieren muss, dass die Klimakrise ausfällt. Angenommen, die Sonne geht weiterhin morgens auf und abends unter und das Leben einfach weiter: Was dann?  

Aufgrund des freitäglichen Bildungsboykotts ist der betroffene Personenkreis ja nicht so ohne weiteres vermittelbar. Doch wir sollten optimistisch in die Zukunft sehen. Es wird in den nächsten Jahrzehnten viele neue Berufe und Chancen geben, die auch für den anders begabten Nachwuchs eine Perspektive bereithalten. Hier deshalb eine Auswahl von sieben zukunftsträchtigen und krisenfesten Tätigkeiten, die ein erfülltes und gutes Leben erwarten lassen. Sollten Achgut.com-Leser diese kleine Liste fortschreiben wollen, ist das selbstverständlich sehr willkommen.

Der Blogwart

Der Beruf des Wartes erfreut sich in Deutschland einer langen Tradition, hat aber ein Imageproblem, etwa in Form des Blockwartes. Deshalb gilt es, diese Tätigkeit, die hierzulande stets mit großem Engagement und viel natürlicher Begabung ausgeübt wurde, zu modernisieren. Teilweise ist dies bereits erfolgt, beispielsweise durch die Fortbildung des Blockwartes zum Blogwart, genannt "Faktenchecker". Startups wie „Correctiv“ („Recherchen für die Gesellschaft“) versprechen unzählige neue Arbeitsplätze. Laut Wikipedia gibt es in Deutschland rund 300.000 aktive Blogger, denen im Prinzip je ein Blogwart zur Seite gestellt werden muss. Deutschkenntnisse sind für diese Tätigkeit lediglich in Form eines nachhaltigen Talentes zur Denunziation erforderlich.

Der Windbeutel

Kurz nachdem er von den Bäumen herabstieg, begann der Mensch seine höhere Karriere bekanntlich als Jäger und Sammler. An diese tief in den Genen verankerte Disposition gilt es barrierefrei anzuknüpfen. Wer die Natur liebt und guter körperlicher Konstitution ist, wer frische Luft und das Rauschen der Windradwälder mag, findet in deren Umgebung ein reichhaltiges Betätigungsfeld. Anstatt wie die Oma Flaschen zu sammeln, schreitet die Enkel-Generation im Frühtau zu Berge und erntet im Windschatten das neue deutsche Wildbret. Der Rote-Milan- oder Mäusebussard-Einsammler erweist Mutter Natur einen letzten Dienst, indem er jährlich hunderttausende von getöteten Vögeln und Fledermäusen mit einem Beutel aufliest und einer würdigen Bestattung zuführt. An Autobahnen und Landstraßen gibt es so etwas ja bereits in Form des Straßendienstes, allerdings ohne die beim Windkrafttod erforderliche spirituelle Tiefe, schließlich sterben Milan und Bussard für eine gute Sache.

Der Ladewart

Der Ladewart ist die elektrifizierte Version des Tankwartes. Mit wachsender Verbreitung von Elektroautos und der dahinter zurückbleibenden Anzahl von Ladestationen wird dringend eine behördliche Regelung erforderlich, sonst sind handgreifliche Auseinandersetzungen zu befürchten. Der Ladewart stellt die öffentliche Ordnung sicher, er achtet darauf, dass sich niemand beim Zapfen vordrängt oder die Ladestation als Dauerparkplatz missbraucht. Er darf auf eine Anstellung im öffentlichen Dienst hoffen. Für die Zahl von einer Million Elektroautos (ursprünglich bis 2020 jetzt bis 2022 avisiert) stehen etwa 20.000 Ladestationen zur Verfügung, also 50 Autos pro Station. Dies wird früher oder später die Einstellung von 60.000 Ladewarten nach sich ziehen (Dreischichtendienst), an neuralgischen Stationen sogar eine Doppelbesetzung. Als Qualifikation für den Ladewart ist lediglich eine Nahkampfausbildung erforderlich, es wird sowohl ein Schwarzer Gürtel in Karate als auch ein Zertifikat im Kickboxen anerkannt.

Der Last-Abwerfer

Der Lastabwerfer ist gewissermaßen die ergrünte Version des Rausschmeißers und hat eine große Zukunft vor sich. Das Berufsbild gibt es prinzipiell bereits, allerdings in einer eher herkömmlichen Ausprägung. Wer seinen Strom nicht mehr bezahlen kann, dem schaltet man ihn ab. Dafür unterhält jedes Stadtwerk ein paar muntere Mitarbeiter, die Omi gut gelaunt den Strom abklemmen. Das war im vergangenen Jahr 300.000-mal der Fall. In Zukunft kommt aber eine neue Variante hinzu, nämlich für diejenigen, die ihren Strom gerne bezahlen würden, aber trotzdem keinen kriegen. Das Ganze nennt sich „intelligentes Stromnetz“. Das alte Stromnetz war nämlich dumm, weil da schlicht soviel Strom produziert wurde, wie benötigt wurde. Jetzt ist das Stromnetz intelligent, und es wird stets so viel Strom produziert, wie nicht benötigt wird. Entweder zu viel oder zu wenig. Und wenn zu wenig produziert wird, dann muss Last abgeworfen werden, also Omi und ihre Waschmaschine oder auch die örtliche Industriefirma. Und dafür braucht man Lastabwerfer. Ballastabwerfer im grünen Heißluftballon kommt gleich hinter Lufttaxi-Pilot.

Der Küchenbulle

Bulle ist umgangsprachlich eine abwertende Bezeichnung  für einen Ordnungshüter. „Küchenbulle“ ist – ebenfalls im Volksmund – der Koch in einer Großkantine. Beide Berufsbilder werden künftig zusammenwachsen. Der Küchenbulle muss nicht kochen können, er ist eher so eine Art kulinarischer Streifenpolizist und hat lediglich auf die Einhaltung der grünen Essvorschriften in Schulkantinen und dergleichen zu achten. Für Berufseinsteiger ist keine kulinarische Vorbildung, sondern lediglich religiöses Engagement erforderlich. Die Jungfrau Maria dieser Berufsgruppe heißt Sarah Wiener. Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere ist der unbedingte Wille, den Menschen davon zu überzeugen, dass eine Gurke besser schmeckt als ein Steak. Als bewährte Methode gelten Elektrohalsbänder der Firma Teletac, die selbst Schäferhunde zum Liebhaber von Möhrensalat konvertieren. Die verschärfte Form des Küchenbullen ist die Ernährungsberaterin.

Der Bulettenschmuggler

Der Bulettenschmuggler ist eine marktwirtschaftliche Reaktion auf den Küchenbullen. Bei ihm gibt es unter der Hand alles, was schmeckt und verboten ist. Es ist eine selbstständige Tätigkeit ähnlich der des Schwarzbrenners zu Zeiten der Prohibition. Er arbeitet undercover und unterhält Handelsbeziehungen zu finsteren Ostgauen von der Ukraine bis nach Ungarn (Salami und Zigeunersteak). Die Auslieferung erfolgt beispielsweise getarnt als Pizza-Service. Erfahrungen zu diesem kreativen Geschäftsmodell liegen bereits in Schweden vor, wo die Zahl der Pizza-Dienste seit dem Verbot der Prostitution geradezu explodiert ist. Hier bieten sich Joint-Ventures an.

Der E-Feuerwehrmann

Pilot und Feuerwehrmann gehören seit je her zu den Traumberufen von Jungs und inzwischen wahrscheinlich auch Mädchen. Wer die elektrische Variante dieses Berufes ergreift, braucht lediglich gute Nerven und selbstlose Opferbereitschaft für das Vaterland. Elektroautos fahren bekanntlich mit Hochspannung und brennen hier und da mal ab. Ein Phänomen, das sich mit wachsender Zahl solcher Fahrzeuge natürlich verstärken wird. Das Problem ist: Keiner weiß so recht, wie man so ein Ding löschen soll. Wenn man es trotzdem tut, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Du bist tot oder es war ein Diesel. 

 

Von Dirk Maxeiner ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Portofrei zu beziehen hier.

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Leserpost

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Stefan Lanz / 05.01.2020

Guten Morgen! Es wurde vergessen der Lehrberuf :“Der/Die/Das Is mir wurscht” Ist ihm egal, ob etwas teurer wird, zB die Miete, der Strompreis, das Benzin, weil es ist für so gute Sachen wie dem Klima, der Migration, der Umwelt und der Moral an sich. (Wohnt noch daheim, bekommt üppiges Taschengeld und wird mit dem Van, VW-Bus, SUV überall hingefahren) Hätt ich auch machen sollen, anstatt mit 17 auszuziehen…

Dr. Olaf Borkner-Delcarlo / 05.01.2020

Der Rechtesgedankengutüberwacher. Dieser Beruf wird in Zukunft immer wichtiger werden. Linkesgedankengutüberwacher benötgt man nicht, denn als unverzichtbare Voraussetzung für den Beruf des Rechtesgedankengutüberwacher ist der Nachweis erforderlich über regierungskonformes linkes Gedankengut zu verfügen. Und wie Karsten Vilmar vor Jahren schon vorgeschlagen hat, müsste sich mal jemand dringend um das sozialverträgliche Früh…. Nein, das werde ich hier nicht schreiben, das kann jeder nachgooglen. Aber Vorsicht…, diesen “Beruf” gab es schon ein mal in der deutschen Geschichte und der war nicht besonders hoch angesehen.

Friedrich Richter / 05.01.2020

CO2-Substitutproduzent nicht zu vergessen, damit es in Zukunft nicht nur Klima, sondern auch noch Pflanzen gibt.

Heribert Glumener / 05.01.2020

@Herrn Jürgen Keil, Ihren Berufsvorschlag Hundekotprüfer sehe ich als revanchistisch, spaltend, ja konterrevolutionär an. In Übereinstimmung mit der Planungszentralkommission sollte vielmehr an die Ausbildung von Hunde- und Katzen-Fängern*innen gedacht werden. Hunde und Katzen sind in beträchtlichem Maße zeh-oh-zwei schädlich, wie erst kürzlich von anerkannter Seite festgestellt wurde. Insofern muss – auch wenn es hart klingt – das Aufspüren, Einfangen und Euthanasieren dieser Klimaschädlinge (einschließlich der Jungtiere/Welpen) angestrebt werden. Es geht um unser aller Zukunft! Sodann wird der Beruf des/der Schwangerschaftsabrater*in zu fördern sein. Als Schwangerschaftsabrater*in raten Sie von der Empfängnis und vom Austragen eines Kindes dringend ab – um einen neuen zeh-oh-zwei-Emittenten zu unterbinden! (aus Gründen der kulturellen Achtsamkeit und Weltoffenheit sollte die Abratungstätigkeit allerdings auf Frauen, die in - ohnehin problematische - Netzwerke bereits länger hier lebender alter Weißer eingebunden sind, begrenzt werden).

Sabine Schönfelder / 05.01.2020

Guten Morgen Herr Maxeiner. Wir müssen auch mal DIE Jugendlichen berücksichtigen, die nicht studieren können, denn ich nehme an, daß die von Ihnen vorgeschlagenen Berufsbilder Studiengängen entsprechen werden, vom Bulettenschmuggler abgesehen, die ihren vorläufigen gesellschaftlichen Höhepunkt und ihre Anerkennung in zahlreichen neu zu gründenden Professoren-Stühlen finden. Aber was machen wir mit den Youngsters aus bildungsfernen Haushalten, den Alis und Fatimas, und solchen aus bildungsnahen, grün-links-genudgten Helikopterfamilien, deren Eltern in Jubelschreie ausbrechen, wenn der Ableger mit 21 alleine seinen Toilettenbesuch absolvieren kann? Und was machen wir mit dem ganzen Rest der jugendlichen Masse, welche, trotz des gen Dummschule heruntergespülten Bildungsniveaus, immer noch zu blöde zum Studieren ist? Mein Vorschlag zu einer neuen Berufssparte: Der grüne Schwachkopf. Eine Grundausbildung mit zahlreichen Fortbildungsmöglichkeiten. Man kann (grüner) BLOGGER werden, (grüner) Aktivist, (grüner) NGOler oder steigt einfach zum Ökobolschewiken auf, nach 3 Jahren Lehrzeit. Der Staat nimmt sich selbstverständlich finanziell großzügig dieses grünen Arbeitsheeres an und setzt es (ganz im Sinne der Ökodiktatur) als denunziatorische Kraft in Stadt und Land ein. Ein Beruf mit Zukunft.

Jürgen M. Hofmann / 05.01.2020

Hat mir Spaß gemacht, den Artikel zu lesen, zumindest so lange bis mir die möglichen Folgen des trüben Inhalts dämmerten. Ich habe zwar momentan keine weiteren Berufsvorschläge, sie scheinen mir hinsichtlich jeglicher Bildung (Kiga, Schule, Beruf, Studium…) auch dringend nötig, muss aber fragen: was ist unter “nachhaltigem Talent” zu verstehen? Hat wohl nichts mit forstwirtschaftlicher Nachhaltigkeit zu tun?

Rolf Lindner / 05.01.2020

Wer soll all die neuen Berufe finanzieren? Deutschland leistet sich ja jetzt schon ganze Berufsgruppen, deren Wegfall außer den Betroffenen selbst nur die bedauern würden, die Wahrheitsverdreher und Schwätzer nötig haben. Fangen wir also damit an, überflüssige Berufe und Posten zu streichen z.B. Genderprofessuren.

Max Schmidt / 05.01.2020

Sorry, was wichtiges vergessen. ÖRe = öffentlich rechtlicher Konsumpfennig

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