Dahinter steht moeglicherweise die ” Erschaffung” des neuen Menschen in fernerer Zukunft mit kontrollierter Haltung!
Diese Sache erinnert mich an den"Servicewüste”-Vorwurf. Das Wort wurde vor 25 Jahren vom Unternehmensberater Hermann Simon in einem SPIEGEL-Artikel eingeführt und (Wikipediazitierung) “bezeichnet ‘das völlige Fehlen akzeptabler Dienstleistungen’. Es wird verwendet, um beispielsweise ein Land, eine Region oder einen Bereich zu beschreiben, wo generell der Dienstleistungssektor oder speziell die Aufmerksamkeit gegenüber Kunden und Klienten schwach, schlecht oder gar nicht entwickelt ist.” Beachtenswert meine ich ist, dass in Deutschland die programmatische Verwendung von “Politische Korrektheit” im gleichen Zeitrahmen beginnt. (Beleg mit Wikipediazitierung: “Anfang der 1990er Jahre. Die Süddeutsche Zeitung titelte mit einem Beitrag von Christine Brink am 3. November 1991: ‘Multi-kultureller Joghurt. In amerikanischen Universitäten greift ein neuer Sprach-Terror um sich’.”) Das aus der Kommunikations- und Marketingpsychologie heraus entwickelte und zu künstlichem, erzwungen “positivem”, aufgeblasenem Sprech-Verhalten bei Kunden- und Käuferkontakt, könnte tatsächlich der Ursprung dieses äußerst belastenden polit-korrekten Sprach-Codes sein. Nachdem er aus der Marketing-Community entkoppelt wurde, indem er von der soz.-päd. Community als ausschlachtbarer Werkzeugkasten entdeckt worden war! Die manipulative Absicht des Vertriebs-Sprech ist der des betreuenden PC-Sprech ja wohl wesensähnlich! Vielleicht konstruiere ich da etwas. Weil ich mit meinem intellektuellen Anspruch als Ingenieur Betriebswirte wie Vertrieb mit diesem ihren “Free Sprecken Schtonk!” nie leiden mochte? “Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel!” (Anmerkung dazu: Wagners Ansicht: “Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen tun”, klingt vor diesem Zitat ja wie christlich-jüdische “Tradition”.)
Das Ärzteblatt kommt bei mir auf direktem Wege vom Briefkasten in die Rundablage.
@U. L. Kramer: Nun ja, die Liberalisierung der Psychiatrie in der Postmoderne hat als negative, und es gibt viele positive, Konsequenz dazu geführt, daß jene in die Außenwelt verlagert wurde und ihre Objekte Forderungen an die Realität stellen. Vermutlich wäre es richtig, psychiatrisch Auffälligen wieder an ihre Plätze der Unzurechnungsfähigkeit, auch und insbesondere gesetzlich, zu verweisen.
Ärzte? Auch nur Menschen, die dazugehören wollen. Ärzte fallen in der öffentlichen Wahrnehmung generell nicht durch kritische Distanz auf. Strategisch richtig ist es, deren enormes Vertrauenspotential, welches sie in der Bevölkerung genießen sich zu erschließen. Unsere Gleichschaltungs-Industrie hält sich bereits den Medienarzt Ekkehard von Hirschhausen. Ich kenne zwei Ärzte (eine Frau, ein Mann), welche dem Genderismus anhängen. Völlig freiwillig.
Nun ja, ich bin seit > 45 Jahren Arzt, meist in verantwortlicher Position, arbeite mit > 70 noch voll, bin laut meinen Fortbildungszertifikaten fachlich auf dem Laufenden und war noch nie wegen Burn-out arbeitsunfähig, im Gegenteil. Also wird es wohl eher an den Kollegen, denn am Beruf liegen. Junge Kollegen, die sich überfordert fühlen, haben schlichtweg den falschen Beruf gewählt.
Sprachpanschereien sind offenbar des Deutschen liebstes Kind. Nach 33 gab es Bestrebungen die Fremdwörter auszumerzen. Man lese auch LTI. Das sehr hässliche Tatsachen dann verlogen umschrieben wurden, ist bekannt. Die Sprachreformer in der Nazizeit waren dermaßen unaufgefordert fanatisch, dass man annehmen könnte, sie wollten sogar den Führer und Goebbels übertreffen. Sie haben aus der dritten Reihe unglaublichen Elan entwickelt, was kaum bekannt ist. Die Rechtschreibreform 1944 hätte unglaubliche Sprachänderungen enthalten. Die Schulbücher waren gedruckt, aber Hitler hat das dann wegen anderer Probleme abgeblasen. Diese Leute haben sich 1945 nicht alle erschossen, manche schon, und sind in die Nachkriegsgesellschaften eingetaucht. Es gibt da durchaus eine Kontinuität in den Versuchen durch Sprechverbote das Denken der Menschen zu beeinflussen. Und klar, manchmal “fehlen einem die Worte”, man wird ” sprachlos” (gemacht). Ich würde diese Sprachpanschereien nicht als Kuriosum abtun.
Als Nichtmediziner gehe ich dennoch gern mit gutem Beispiel voran und bin bereit, Leute, die sich in besonderer Weise politisch betätigen, nicht mehr mit dem diskriminierenden Begriff “Aktivist/in” zu bezeichnen sondern wertneutral als “Menschen mit einem an der Klatsche”.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.